Grippe Symptome - Influenza

Die Haupteintrittspforten für das Influenza-Virus sind die Schleimhäute der oberen Atemwege
Die Haupteintrittspforten für das Influenza-Virus sind die Schleimhäute der oberen Atemwege
Foto: CLIPAREA l Custom media | Shuttestock

Was ist die Grippe?

Die Grippe (medizinisch Influenza) ist eine Infektionskrankheit, die durch Influenzaviren ausgelöst wird. Oft werden im Volksmund auch die deutlich milder verlaufenden „grippalen Infekte“ fälschlicherweise als „Grippe“ bezeichnet. Die Grippe ist weltweit verbreitet und infiziert laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich zwischen 10 und 20 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Das Influenza-Virus nutzt vor allem die Schleimhäute von Mund, Augen und Atemwegen als Eintrittspforte. Der häufigste Übertragungsweg ist die Tröpfeninfektion durch Anhusten, Anniesen oder Anatmen. Auch die Aufnahme von Körperflüssigkeiten von Gegenständen (Schmierinfektion) kann zur Übertragung des Virus führen.


ICD-10: J09, J10, J11 Grippe Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Allgemeinmediziner

Lesezeit: 4 Minuten

Grippe Symptome

Die Inkubationszeit der Grippe variiert ja nach Virenstamm und Wirt zwischen wenigen Stunden und einigen Tagen. Danach ist mit dem Auftreten folgender Symptome, die meist plötzlich einsetzen, zu rechnen:

Die typischen Symptome der Grippe (Influenza)
Husten (zunächst meist trocken, später produktiv)
hohes Fieber (oft bis 40 Grad)
ausgeprägtes Krankheitsgefühl
Appetitlosigkeit
Schwächegefühl
Müdigkeit
Kopfschmerzen
Gliederschmerzen
Schüttelfrost
behinderte Nasenatmung durch geschwollene Nasenschleimhaut
tränende Augen
Übelkeit bis zum Erbrechen
Durchfall
Halsschmerzen
Schnupfen
Abgeschlagenheit
gerötete Augen
aufgequollenes Gesicht
Heiserkeit
Schweißausbrüche bei kleinsten Belastungen
Muskelschmerzen

Grippe Virus

Schematische Darstellung des Grippe-Virus (Abb.: Designua | Shutterstock)

Was tun?

Auch wenn die Grippe häufig für eine Bagatellerkrankung gehalten wird, gehört sie in ärztliche Behandlung, um das Risiko von Komplikationen zu senken. Das gilt insbesondere für Menschen mit Vorerkrankungen, einem geschwächten Immunsystem, Schwangere und Kinder. Um eine Weiterverbreitung der Infektion zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Arzt zunächst telefonisch zu kontaktieren. Das gilt natürlich nicht für akut lebensbedrohliche Krankheitszustände. Dann wählen Sie bitte immer 112.

In Deutschland sterben jährlich 60-300 Menschen an Grippe. Im Zuge von Pandemien (etwa 1995/96 und 2012/13) werden mehrere zehntausend Todesfälle berichtet, die – zumindest mittelbar – auf Influenza zurückgeführt werden.

Die Therapie besteht i.d.R. aus Überwachung, Flüssigkeitszufuhr und Symptomlinderung. Die Wirksamkeit antiviraler Medikamente ist umstritten. Der Arzt kann aber bei auftretenden Komplikationen oder einem schweren Verlauf weitere medizinische Maßnahmen ergreifen, die z.B. gegen eine sekundäre bakterielle Infektion gerichtet sind.

Grippe-Symptome anderer Krankheiten

Es gibt eine ganze Reihe von Erkrankungen, die grippeähnliche Symptome auslösen können:


Medizinjournalist
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Sebastian () arbeitet seit Jahren für medizinische Onlinemedien. Er engagiert sich ehrenamtlich in BOINC-Projekten zur Krebsforschung. Sebastian ist verheiratet, hat ein Kind und lebt in Berlin.

Quellen

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Patientenerfahrungen:

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