Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Gürtelrose?
- Die Symptome der Gürtelrose
- Bilder der Gürtelrose
- Was tun bei Verdacht auf Gürtelrose?
- Wo am Körper tritt die Gürtelrose auf?
- Spätfolgen der Gürtelrose
- Wie wird die Gürtelrose behandelt?
- Welcher Arzt behandelt die Gürtelrose?
Was ist eine Gürtelrose?
Herpes Zoster (umgangssprachlich Gürtelrose) ist eine Infektionskrankheit, die durch das Varicella-Zoster-Virus ausgelöst wird. Typisch ist der oft gürtelförmige blasige Hautausschlag, der meist einseitig und schmerzhaft in Erscheinung tritt. Dem Ausschlag liegt eine Nerven-Entzündung zugrunde, die sich in das Hautgewebe ausbreitet.
Das Virus ist auch Auslöser der Windpocken. Nach einer Windpocken-Infektion verbleibt es im Körper und kann in Form des typischen Ausschlags wieder in Erscheinung treten. Betroffen sind vor allem ältere Menschen und Patienten mit einem geschwächten Immunsystem. Inzwischen ist eine Schutzimpfung gegen die Gürtelrose verfügbar.
Erkrankung | Gürtelrose |
---|---|
Synonyme | Gürtelrose, Wundrose, Herpes Zoster, Zoster, Kopfrose, Gesichtsrose |
Englisch | Shingles |
Erreger | Varizella-Zoster-Virus (VZV) |
ICD-10 | B02 |
Kategorie | Infektionskrankheiten |
Typ | virale Infektionen |
Die Symptome der Gürtelrose
Das Leitsymptom von Herpes Zoster ist der schmerzhafte Hautausschlag, der sich häufig – den Nervenbahnen folgend – gürtelförmig um eine Körperseite schlingt. Zusätzlich kann folgende Begleitsymptomatik auftreten:
Die typischen Symptome der Gürtelrose |
---|
örtliche begrenzter Hautausschlag |
Schmerzen (Brennen, Stechen oder dumpf) |
leichtes Fieber |
Juckreiz |
Hautrötung |
Blasenbildung auf der Haut |
Müdigkeit |
Abgeschlagenheit |
Krankheitsgefühl |
Hautschwellung |
Taubheitsgefühl des betroffenen Hautareals |
Kribbeln auf der Haut |
Berührungsschmerz (häufig ausstrahlend) |
Grippesymptome |
Kopfschmerzen |
Rückenschmerzen |
Die Gürtelrose äußert sich in den meisten Fällen zunächst mit einer schmerzhaften Hautstelle, die noch keine äußerlichen Veränderungen zeigt. Erst nach 2-3 Tagen entwickelt sich der charakteristische Ausschlag, der den Hautveränderungen der Windpocken gleicht.
Es bilden sich kleine Flecken, die zu flüssigkeitsgefüllten Bläschen heranreifen, eitern, aufbrechen und dann verschorfen. Der einseitige Ausschlag ist relativ gleichmäßig und schmerzhaft. Innerhalb von 7 bis 10 Tagen bildet er sich wieder zurück. Die Flüssigkeit im Inneren der Bläschen ist hoch-infektiös.
Differenzialdiagnosen
Krankheiten, deren Symptomatik in Teilen der der Gürtelrose ähnelt:
- Coxsackievirus
- Herpes Simplex (Ekzema herpeticatum)
- Rippenfellentzündung (Schmerzgeschehen)
Bilder der Gürtelrose
Bilder der Gürtelrose in verschiedenen Krankheitsstadien (Frühstadium, Blasen, Abheilen, Verschorfung) und an verschiedenen Körperstellen (Rücken, Arme, Hand, Gesicht, Auge).
Was tun, wenn Symptome auftreten?
Wer den Verdacht hat, unter einer Gürtelrose zu leiden, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Der Hautarzt ist hierfür die richtigen Ansprechpartner.
Die Gürtelrose sollte frühzeitig behandelt werden, um das Risiko bleibender Nervenschäden zu reduzieren. Im Bereich der Sinnesorgane ist besondere Vorsicht geboten. Eine Gürtelrose in der Nähe der Augen kann zur Erblindung führen. Auch in Ohrnähe sind gefährliche Komplikationen möglich. (Verlust des Hörsinns / Gleichgewichtsstörungen)
Behandelt wird mit antiviralen Medikamenten. Symptomatisch wird oft zusätzlich ein Schmerzmedikament verabreicht.
Wo am Körper tritt die Gürtelrose auf?
Lokalisation | Bezeichnung |
---|---|
Blutsystem | Zoster Disseminatus |
Gehörgang und Ohrmuscheln | Zoster Oticus |
Genitalien | Zoster Genitalis |
Gesicht und Augen | Zoster Ophtalmicus |
Nervensystem | Zoster Generalisatus |
Rückenmark | Zoster Myelitis |
Die am häufigsten betroffenen Körperstellen sind der Rücken, die Brust, der Hals und der Kopf. Auch Arme und Beine sind typische Lokationen. Eine im Gesicht auftretende Gürtelrose wird auch als „Gesichtsrose“ bezeichnet.
Die Spätfolgen der Gürtelrose
Das Tückische an der Gürtelrose: etwa 10 Prozent der Patienten leiden auch Monate oder sogar Jahre nach dem Abklingen der Gürtelrose an den Folgen. Schmerzen und Missempfindungen nach Therapieende sind die typischsten Folgen. Die chronischen Schmerzen werden auch „postzosterische Neuralgie“ genannt.
Typische Symptome einer „postzosterische Neuralgie (PZN):
- dumpfer, brennender Dauerschmerz
- elektrisierende Schmerzattacken
- Überempfindlichkeit
- Sensibilitätsstörungen
- Missempfindungen
- gesteigerte Schmerzempfindlichkeit
- Berührungsschmerzen
Therapie: Wie wird die Gürtelrose behandelt?
Die Gürtelrose lässt sich in frühen Stadien mit antiviralen Medikamenten – wie Aciclovir, Famciclovir oder Valaciclovir – behandeln. Bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem können diese Medikamente intravenös gegeben werden, um die Wirkung zu beschleunigen.
Zusätzlich kommen Schmerzmedikamente zum Einsatz. Ein schneller Therapiebeginn senkt das Risiko von bleibenden Nervenschäden und chronischen Schmerzen.
Welcher Arzt behandelt die Gürtelrose?
Der beste Ansprechpartner für Herpes Zoster ist der Hautarzt. Ist das Gesicht betroffen, wird er eventuell weitere Kollegen – wie einen Augenarzt oder einen Hals-Nasen-Ohrenarzt (HNO) – hinzuziehen. Gegebenenfalls wird er auch an einen Neurologen weiterverweisen.
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Quellen
- Leitlinie: Diagnostik und Therapie des Zoster und der Postzosterneuralgie (PDF)
- Antivirale Therapie des Zoster: Frühzeitige Behandlung entscheidend für den Therapieerfolg
Wutzler, Peter; Gross, Gerd; Doerr, Hans Wilhelm, Dtsch Arztebl 2003; 100(13): A-858 / B-725 / C-678 - Herpes Zoster – Empfehlungen der konsensbasierten Europäischen Leitlinie
Ricardo Niklas Werner, Lisa Eisert, Alexander Nast, Dtsch med Wochenschr 2017; 142(20): 1508-1513 DOI: 10.1055/s-0043-114605 - Im Artikel erwähnte Experten: Prof. Dr. Gerd Gross – Deutsche Dermatologischen Gesellschaft