Keuchhusten Symptome - Inkubationszeit - was tun?

Keuchhusten wird vom Bakterium Bordetella pertussis ausgelöst
Keuchhusten wird vom Bakterium Bordetella pertussis ausgelöst
Abb.: Tyrannosaurus | Bigstock

Was ist Keuchhusten?

Keuchhusten (medizinisch: Pertussis / im Volksmund auch 100-Tage-Husten) ist eine hoch-ansteckende Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Bordetella pertussis hervorgerufen wird. Sie wird den Kinderkrankheiten zugerechnet. Vor allem bei Säuglingen kann die Krankheit einen tödlichen Verlauf nehmen.

Weltweit treten jährlich etwa 15-20 Millionen Neuinfektionen auf, davon denen etwa 300.000 zum Tod des Infizierten führen. Auch wenn Keuchhusten in Deutschland deutlich seltener als in Entwicklungsländern auftritt und die Impfschutzrate der Bevölkerung rund 95 Prozent beträgt, rechnet man hierzulande mit rund 100.000 Neuinfektionen pro Jahr.

ICD-10: A37 Keuchhusten Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Allgemeinmediziner, Kinderarzt

Lesezeit: 4 Minuten

Inkubationszeit

Die Inkubationszeit von Keuchhusten – also die Zeit zwischen der Infektion und dem Auftreten erster Symptome beträgt 7 – 20 Tage.

Keuchhusten Symptome

Keuchhusten Symptome
Stakkatoartige Hustenanfälle sind das Leitsymptom von Keuchhusten
Foto: Ilike | Shutterstock

Nach einer symptomfreien Inkubationszeit von ein bis zwei Wochen durchläuft der Keuchhusten drei Stadien, die von unterschiedlicher Symptomatik geprägt sind:

1. Stadium (1-2 Wochen)

Symptome des 1. Keuchhustenstadiums
Grippesymptome
Reizhusten
Fieber
Schnupfen
Niesen
Halsschmerzen
Müdigkeit
Abgeschlagenheit
Heiserkeit
entzündete Bindehäute

2. Stadium (2-6 Wochen)

Symptome des 2. Keuchhustenstadiums
stakkatoartige Hustenanfälle mit herausgestrekter Zunge
juchzendes Einatmen nach dem Hustenanfall
glasiger Hustenschleim
Würgen
Erbrechen
Kribbeln im Hals
Gefühl beim Husten zu Ersticken
keuchende Atmung
Kopfschmerzen
Beschwerden nachts ausgeprägter
Appetitlosigkeit
Schwächung
geschwollenes Gesicht

3. Stadium (3-10 Wochen)

Symptome des 3. Keuchhustenstadiums
Abnahme der Häufigkeit der Hustenattacken
eventuell: Zunahme der Schwere der Hustenattacken
allgemein: langsames Abklingen der Symptome

Säuglinge: Bei Säuglingen äußert sich der Keuchhusten häufig durch kurze Atemstillstände anstatt der Hustenattacken.

Was tun?

Keuchhusten Impfung
Gegen Keuchhusten ist eine Schutzimpfung verfügbar
Foto: fifoprod | Shutterstock

Wer den Verdacht hat, unter Keuchhusten zu leiden, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Rufen Sie die Praxis aber vorab an, damit Schutzmaßnahmen gegen eine Übertragung vorgenommen werden können. Keuchhusten ist hoch-infektiös. Der Arzt kann die Verdachtsdiagnose durch einen Abstrich aus dem Rachen bestätigen.

Keuchhusten wird mit Antibiotika therapiert. Wobei die Therapie umso effektiver ist, je eher sie begonnen wird. Im späteren Verlauf der Erkrankung wirkt sie allenfalls noch verkürzend.

Die ärztliche Therapie ist aber vor allem wichtig, um folgenschwere Komplikationen wie Lungenentzündung, Krampfanfälle und Enzephalopathien zu verhindern oder zumindest adäquat behandeln zu können.

Impfung

Gegen Keuchhusten ist eine Schutzimpfung verfügbar, die Bestandteil moderner 6-fach Impfungen ist. Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung allen Säuglingen und Kleinkindern. Auffrischungen werden im Vorschul- und Jugendalter empfohlen. Erwachsene sollten einmalig gegen Keuchhusten geimpft werden.

Erreger und Ansteckung

Erreger: Bordetella pertussis

Keuchhusten wird von Bakterien vom Typ Bordetellen ausgelöst und i.d.R. über eine Tröpfcheninfektion weitergegeben.


Medizinjournalist
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Sebastian () arbeitet seit Jahren für medizinische Onlinemedien. Er engagiert sich ehrenamtlich in BOINC-Projekten zur Krebsforschung. Sebastian ist verheiratet, hat ein Kind und lebt in Berlin.

Quellen

  • Pertussis (Keuchhusten) – Autoren: Heininger, Ulrich – Publikation: Monatsschrift Kinderheilkunde, 2020-07-07 – DOI: 10.1007/s00112-020-00941-9
  • Keuchhusten bei Erwachsenen – Autoren: Wirsing von König, C. H ; Tacken, A ; Finger, H – Publikation: DMW – Deutsche Medizinische Wochenschrift, 2008-03-25, Vol.116 (17), p.649-653 – DOI: 10.1055/s-2008-1063661
  • Keuchhusten (Pertussis) – Publikation: Krankenhaus-Hygiene + Infektionsverhutung, 2018-06, Vol.40 (3), p.121-128 – DOI: 10.1016/j.khinf.2018.06.007
  • Keuchhusten – Autoren: Tidona, Christian A ; Darai, Gholamreza ; Sonntag, Hans-Günther ; Zöller, Lothar ; Handermann, Michaela – Publikation: Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen, 2009, p.454-454 – DOI: 10.1007/978-3-540-39026-8_546
  • Infektiologie – Keuchhusten auch bei Erwachsenen häufig – Autoren: Rüdiger Meyer – Publikation: Pneumologie, 2007-05, Vol.61 (5), p.277-277 – DOI: 10.1055/s-2007-980280
  • Pertussis-Impfquoten bei Erwachsenen in Deutschland – Autoren: M. M. Böhmer, W. Hellenbrand, D. Matysiak-Klose, U. Heininger, S. Müters, O. Wichmann – Publikation: DMW – Deutsche Medizinische Wochenschrift, 2013-07, Vol.138 (28/29), p.1451-1457 – DOI: 10.1055/s-0033-1343249
  • Surveillance of pertussis: methods and implementation – Autoren: Nicole Guiso, Carl Heinz Wirsing von König – Publikation: Expert Rev Anti Infect Ther. 2016 Jul;14(7):657-67. – DOI: 10.1080/14787210.2016.1190272
  • Pertussis in Young Infants Throughout the World – Autoren: James D Cherry – Publikation: Clin Infect Dis
    . 2016 Dec 1;63(suppl 4):S119-S122. – DOI: 10.1093/cid/ciw550
  • Pertussis: a reemerging infection – Autoren: Jonathan M Kline, William D Lewis, Eleanor A Smith, Lloyd R Tracy, Sarah K Moerschel – Publikation: Am Fam Physician. 2013 Oct 15;88(8):507-14. – PMID: 24364571
  • Clinical Findings and Management of Pertussis – Autoren: Ilaria Polinori, Susanna Esposito – Publikation: Adv Exp Med Biol
    . 2019;1183:151-160. – DOI: 10.1007/5584_2019_410
  • Pertussis: History of the Disease and Current Prevention Failure – Autoren: E Kuchar, M Karlikowska-Skwarnik, S Han, A Nitsch-Osuch – Publikation: Adv Exp Med Biol. 2016;934:77-82. – DOI: 10.1007/5584_2016_21

1 Patientenerfahrung:

  1. Ich hatte eine leichte Kieferhöhlenentzündung und eine leichte Mittelohrentzündung. Das könnte meine Müdigkeit, Abgeschlagenheit und das ich keine Luft beim Trepoen steigen bekam nicht erklären. Dann kam noch extremer Schwindel dazu und allgemeines Unwohlsein. Trotz Kortisoltherspie ging es mir immer schlechter. Dann schwoll mein Gesicht stark an und die Lymphknoten im Hals- und Nackenbereich. Ausschlag bekam ich auch, aber das kam eher vom Kortisol. Erst ein Abstrich und Blutabnahme brachte die Gewissheit. Ich habe Keuchhusten. Aber ich habe und hatte keinen Husten. Daher würde die Infektion erst nach einigen Wichen erkannt. Wer hat auch diese Ergahrung gemacht ?

Patientenerfahrungen:

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