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Was ist ein Vitamin B12 Mangel?
Ein Mangel an Vitamin B12 entsteht bei einem gesunden Menschen nur dann, wenn dem Körper über einen längeren Zeitraum zu wenig oder kein Vitamin B12 (Cobalamin) zugeführt wurde. Das wasserlösliche Vitamin wird in der Leber gespeichert und der Vorrat deckt den Bedarf für etwa drei Jahre.
Außerdem wird das Vitamin in geringerer Menge Herz, Gehirn und Skelettmuskulatur gespeichert. Der Körper kann das Cobalamin nicht selbst herstellen. Daher muss es über die Nahrung aufgenommen werden.
Vitamin B12 Mangel Symptome
Die typischen Symptome des Vitamin B12 Mangels |
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Kribbeln in Armen und Beinen |
Taubheitsgefühl |
Gangunsicherheit |
chronische Müdigkeit |
Blässe |
häufige Stürze |
Zungenbrennen |
Lähmungserscheinungen |
Gedächtnisstörungen |
Verwirrtheit |
Teilnahmslosigkeit |
das Gefühl auf Watte zu laufen |
Depressionen |
Psychosen |
glatte, rote Zunge |
Verletzungen der Schleimhäute |
verminderte Leistungsfähigkeit |
Schlafstörungen |
Kopfschmerzen |
Appetitlosigkeit |
erhöhte Reizbarkeit |
Schwindel |
Muskelschwäche |
Wahrnehmungsstörungen |
Nervosität |
entzündete Mundwinkel |
unerklärlicher Gewichtsverlust |
erhöhte Anfälligkeit für Infekte |
hoher Blutdruck |
Rückenschmerzen |
Verstopfung |
Aphthen |
Haarausfall |
Potenzstörungen |
Paranoia |
Schleimbeutelentzündungen |
Augenlidzucken |
Vitamin B12 ist ein lebenswichtiges Vitamin, das in vielen körperlichen Vorgängen eine zentrale Rolle spielt. Es ist nicht nur wichtig für das Nervensystem, sondern schützt auch das Herz-Kreislauf-System, ist an der Bildung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) beteiligt und beeinflusst Zellteilung und Zellbildung.
Vitamin B12 Aufnahme
Damit das Vitamin aus der Nahrung vollständig aufgenommen werden kann, müssen Magen, Dünndarm und Bauchspeicheldrüse funktionsfähig sein. Liegen funktionale Störungen in diesen Organen vor, können diese oft auch nicht durch eine erhöhte Aufnahme von Vitamin B12 kompensiert werden.
Im gesunden menschlichen Organismus wird das Vitamin B12 vom Darm aufgenommen und ins Blut transportiert. Allerdings geschieht das nur, wenn das Vitamin an den sogenannten intrinsischen Faktor (Glykoprotein) gebunden vorliegt.
Bei älteren Menschen ist die Produktion dieses Glykoproteins durch die Magenzellen häufig gestört, weil eine Magenschleimhautatrophie vorliegt. Aber auch chronische Magenschleimhautentzündungen und bestimmte Medikamente beeinflussen die Produktion des Faktors negativ.
Vitamin B12 steckt in vielen Lebensmitteln. Essenzielle Lieferanten sind Fisch, Fleisch und Milchprodukte wie Hüttenkäse, Camembert, Cottage Cheese, Hering, Forelle, Schweine- und Rindfleisch, Rinderleber, Kaninchen oder Austern. Kein Vitamin B12 enthalten pflanzliche Lebensmittel.
Dennoch sind Vegetarier mit Milchprodukten und Eiern gut versorgt. Strenge Veganer verzehren keinerlei tierische Produkte. Daher ist diese Personengruppe gefährdet, einen Mangel zu entwickeln. Veganer führen Vitamin B12 daher häufig über Nahrungsergänzungsmitteln in Form von Tabletten oder in flüssiger Form zu.

Vitamin B12 Mangel Symptome im Detail
Ein Mangel des elementaren Cobalamins kann zu einer Vielzahl unterschiedlicher Symptome führen. Dabei werden sowohl leichte als auch schwere Symptome häufig nicht als Auswirkungen eines Vitaminmangels erkannt und demzufolge falsch behandelt. Derartige Fehldiagnosen können zustande kommen, weil das Vitamin im Körper fundamentale Funktionen erfüllt und dadurch die Bandbreite an Symptomen enorm groß ist.
Die Symptome sind häufig eher unspezifisch und werden auf andere Ursachen zurückgeführt. Bei einer Häufung der typischen Symptome ist es daher ratsam, den behandelnden Arzt direkt auf den Verdacht anzusprechen und nach einem Vitamin B12 Test zu fragen.
Körperliche Symptome: Ein leichter Vitamin-B12-Mangel macht sich oft in einer erhöhten Anfälligkeit gegenüber Infekten und einer leichten Immunschwäche bemerkbar. Da das Vitamin B12 an der Bildung der roten Blutkörperchen beteiligt ist, kann es bei einem Mangel zu Blutarmut kommen. Diese äußert sich in Müdigkeit, ständiger Erschöpfung, Appetitlosigkeit und einem blassen Teint.
Auch eingerissene und spröde Lippen sowie kleinere Verletzungen der Schleimhäute können erste Anzeichen für einen Vitamin B12 Mangel sein. Ebenfalls deutet eine rote, brennende Zunge auf einen Mangel hin. Wenn zu wenig Cobalamin aufgenommen wird oder die vorhandene Menge nicht verwertet werden kann, führt dies häufig zu Empfindungsstörungen an Füßen und Händen.
Das liegt darin begründet, dass das Vitamin B12 an der Bildung der Nervenfasern beteiligt ist. Fehlt den Nerven die schützende Hülle, kribbelt es in Händen und Füßen oder die Gliedmaßen werden taub und kalt.
Bei einem ausgeprägten Mangel klagen Betroffene über wackelige Beine und Problemen beim Laufen. Mitunter kommt es zu Lähmungserscheinungen in Armen, Händen und Beinen. Dass bei einem Vitamin B12 Mangel die Nerven betroffen sind, merken Betroffene an Konzentrationsschwäche, Verwirrtheit, Gedächtnis- und Persönlichkeitsstörungen sowie Nervosität.

Ein schwerer Vitaminmangel führt zu Apathie, Halluzinationen, Angstzuständen, Depressionen, Demenz und Psychosen.
Weiterhin klagen Patienten bei einem schweren Mangel an Vitamin B12 über Sehstörungen, graue Haare und eine gestörte Feinmotorik. Betroffene leiden zudem häufig unter Verstopfung oder Durchfall.
Vitamin B12 Mangel: Wie gefährlich ist er?
Ein Mangel an Vitamin B12 kann unter Umständen unumkehrbare gesundheitliche Folgen haben. Zusätzlich kann das Auftreten unzähliger anderer Krankheiten gefördert oder ausgelöst werden. Daher ist es ratsam, auf eine ausreichende B12-Versorgung durch die Nahrung – oder notfalls mit entsprechenden Präparaten – zu achten, um so den empfohlenen Bedarf decken zu können.
Außerdem sind die aufgeführten Symptome auch Anzeichen für andere Erkrankungen. Betroffene, die anhaltend unter diesen Symptomen leiden, sollten ihren Hausarzt aufsuchen.
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Quellen und weiterführende Literatur
- ICD-10: E53.8 Mangel an Vitaminen des B-Komplexes
- Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Allgemeinmediziner, Internist
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