
Borderline Symptome
Die typischen Anzeichen der Borderline-Störung |
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starke Stimmungsschwankungen |
Impulsivität |
häufige Wutausbrüche |
selbstverletzendes Verhalten (bspw. Ritzen) |
Suizidgedanken, Suidzidversuche |
fehlendes Ich-Bewusstsein ("Ich weiß nicht, wer ich bin.") |
Gefühl der Leere |
chronische Langeweile |
starke Verlustängste |
paranoide Fantasien |
Angst, allein zu sein |
Realitätsverlust |
negatives Selbstbild ("ich bin böse / schlecht") |
Verzweiflung |
ausgeprägte Ängste |
leichte Erregbarkeit |
niedrige Reizschwelle |
Rücksichtslosigkeit gegen sich und andere |
selbstgefährdendes Verhalten (Alkohol, Drogen, kriminelle Handlungen) |
erhöhte Risikobereitschaft (riskanter Sex, Extremsport) |
permanente Angespanntheit |
wechselnde Partnerschaften |
plötzliche unbegründete Traurigkeit |
Neigung zur Sucht |
Der Begriff Borderline (Grenzlinie) bedeutet, dass sich die Symptome der Erkrankung weder dem Bereich der Psychosen noch dem Bereich der Neurosen zuordnen lassen. Die Betroffenen bewegen sich im Grenzbereich zwischen Neurose und Psychose. Allerdings wird die Störung in ihrer Gesamtheit den Persönlichkeitsstörungen zugeordnet.
Meist weitere Persönlichkeitsstörungen
Die Borderline-Störung tritt häufig zusammen mit anderen Persönlichkeitsstörungen auf. Als Ursache gelten sowohl genetische Faktoren als auch frühere traumatische Erfahrungen wie Missbrauch, emotionale Vernachlässigung und ein soziales Umfeld, welches von Betroffenen überwiegend als demütigend, gefährdend oder fremd erlebt wurde.
Häufigkeit
Etwa drei Prozent der Bevölkerung leiden unter dem Borderline-Syndrom. Dabei ist der überwiegende Teil der betroffenen Patienten weiblich. Frauen sind dreimal häufiger betroffen als Männer. Die Erkrankung tritt in der Regel zwischen dem 18. und dem 30. Lebensjahr auf. Häufig wird das Borderline-Syndrom von anderen psychischen Störungen begleitet. Dazu zählen unter anderem Depressionen, Aufmerksamkeits-Defizit-Störungen (wie ADHS) oder bipolare Störungen.
Borderline Symptome im Detail

Betroffene werden zu Opfern ihrer eigenen, zum Teil heftigen Stimmungsschwankungen. Gefühle lassen sich nicht mehr steuern, was zu innerlichen Anspannungen führt. Um diese extremen Anspannungen zu verringern, setzen viele Betroffene selbstschädigende Verhaltensweisen um. Sie ritzen (schneiden) sich selbst mit einer Rasierklinge oder einem Messer in den Unterarm, schlagen sich selbst oder drücken brennende Zigaretten auf ihrer Haut aus.
Risikobereitschaft und Suizidgedanken
Nicht wenige Patienten schädigen oder gefährden sich auf andere Weise. Sie praktizieren gefährliche Sportarten oder enthemmten Sex, trinken exzessiv Alkohol, nehmen Drogen, fahren zu schnell mit dem Auto oder balancieren waghalsig auf Brückengeländern. Häufig berichten Betroffene von Suizidgedanken und -versuchen, da ihnen aufgrund der anhaltenden Stimmungs- und Gefühlsschwankungen die Sicherheit fehlt und sie eine innerliche Leere empfinden.
Essstörungen
Mitunter kommt es bei Borderline-Patienten zu gravierenden Essstörungen wie zum Beispiel einer Bulimie. Dabei dienen die regelmäßigen „Fressattacken“ dem Spannungsabbau. Dieses unkontrollierte Essverhalten kann zu Übergewicht mit all seinen gesundheitlichen Folgen wie Hormon- und Stoffwechselstörungen führen.
Verlustängste in der Partnerschaft
Menschen mit Borderline-Syndrom erleben ständig ein Wechselbad der Gefühle. Normalität gibt es nicht. Sie schwanken dauerhaft zwischen gefühlsmäßigen Extremen. Betroffene in einer Partnerschaft können es kaum ertragen, allein zu sein. Sie sind ständig verzweifelt darum bemüht, ihren Partner nicht zu verlieren. So lösen minimale Verspätungen oder ein vergessener Anruf bereits starke Ängste aus und werden vom Betroffenen als bedrohlich empfunden.
Weiterhin wird der Partner so lange idealisiert, wie er die Bedürfnisse des Borderline-Patienten befriedigt. Kommt es zu Zurückweisungen oder Enttäuschungen, wird der Partner abgewertet, ohne ihn dabei zu verlassen. Das manipulierende Verhalten eskaliert. Der Borderliner zeigt sich nunmehr hilflos, schwach und neigt zu Masochismus oder Hypochondrie.
Zwischenmenschliche Beziehungen von Borderlinern sind häufig extrem intensiv und zugleich extrem instabil. Liebe und Hass liegen eng beieinander. So reicht mitunter ein falsches Wort, um die Gefühlswelt aus den Fugen zu bringen. Es folgen Aggressionen, Wutausbrüche, Angst, Panikattacken und völlige Verzweiflung. Dieses Verhalten wirkt auf Mitmenschen irritierend und befremdlich. So werden Borderliner als unberechenbar, aggressiv und launisch wahrgenommen.
Außerdem können Menschen mit Borderline ihre eigene Person nicht eindeutig wahrnehmen oder einschätzen. Dies zeigt sich nicht selten in einem häufigen Wechsel der Wertvorstellung. Betroffene sehen sich selbst als böse. Insbesondere, wenn sie denken, dass sie verlassen wurden, empfinden sie das Gefühl, gar nicht zu existieren.
Perfektionismus
Auch ein übermäßiges Streben nach Perfektion und der häufige Wunsch, das Berufs- und Privatleben zu ändern, sind Anzeichen für das Borderline-Syndrom. So fehlt vielen Betroffenen ein konstantes und klares Identitätsgefühl. Selbstachtung und Selbstwertgefühl basieren auf aktuellen Erfolgen und der Rückmeldung durch Dritte.
Leere und Langeweile
Borderline-Persönlichkeiten empfinden meist ein chronisches Gefühl innerlicher Leere und Langeweile. Diese intensiven Emotionen sind oft mit körperlichen Empfindungen wie Spannung in der Brust oder Druck im Kopf verbunden. Als Folge werden die belastenden Emotionen mit selbstschädigenden Handlungen kompensiert.
Bei den Symptomen ist zu berücksichtigen, dass nicht jeder Borderline-Patient unter allen Symptomen leiden muss. Auch sind die Anzeichen bei Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt.