
- ▷ Eisenmangel
- ▷ Was tun?
- ▷ Symptome
- ▷ Eisenmangel in der Schwangerschaft
- ▷ Eisenmangel bei Kindern
- ▷ Ernährung bei Eisenmangel
- ▷ Folgen
- ▷ Therapie
- ▷ Ursachen
Häufigkeit & Verbreitung
Eisenmangel gilt weltweit als häufigste Mangelerscheinung. Etwa 30 Prozent der weltweiten Bevölkerung und etwa 8 Prozent der deutschen Bevölkerung sind betroffen. Frauen sind deutlich häufiger von Eisenmangel betroffen als Männer.
Der völlige Verzicht auf Fisch- und Fleischprodukte kann die Versorgung mit dem Spurenelement gefährden. Dem Eisenmangel kann auch eine schwerwiegende Erkrankung als Ursache zugrunde liegen kann. Deshalb ist eine umfassende Diagnostik stets erforderlich.
Symptome
Symptome und frühe Anzeichen des Eisenmangels |
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Blässe |
brüchige oder rissige Fingernägel |
trockene Haut |
helle Schleimhäute |
Risse in den Mundwinkeln |
Haarausfall |
Kopfschmerzen |
Konzentrationsschwierigkeiten |
Vergesslichkeit |
eingeschränkte Leistungsfähigkeit |
Gereiztheit |
Nervosität |
chronische Müdigkeit |
schnelle Erschöpfbarkeit |
leichter Schwindel |
Kribbeln in Armen und Beinen |
Schluckbeschwerden |
Appetitlosigkeit |
Sodbrennen |
Restless-Legs-Syndrom (unruhige Beine) |
häufiges Frieren, Kältegefühl |
brennende Zunge |
stumpfe, splissige Haare |
Neigung zu Infekten |
Kurzatmigkeit |
Schwächeanfälle |
Herzprobleme |
Ohrensausen |
Hohlnägel (Fuß- oder Fingernägel biegen sich nach innen) |
Sehstörungen |
kurze Bewusstlosigkeit |
Übelkeit |
Erbrechen |
erhöhte Atemfrequenz |
Herzklopfen |
erhöhter Puls |
Aphten (Entzündungen im Mundraum) |
komische Essgelüste (z.B. Appetit auf Erde oder Kalk) |
rissige Lippen |
Alle Details zu den Symptomen des Eisenmangels
Risikofaktoren und Ursachen

Eisen ist ein essenzielles Spurenelement, das vom Körper nicht selbst gebildet werden kann. Es wird vor allem durch den Verzehr von Fleisch, aber auch durch pflanzliche Nahrung aufgenommen. Verschiedenste Ursachen können zu Mangelerscheinungen führen.
Hierfür sind hauptsächlich 3 Gründe verantwortlich: ein erhöhter Eisenverbrauch, eine unzureichende Aufnahme und ein Eisenverlust durch Blutungen. Doch wann genau treten diese Ursachen auf?
Eisenmangel ist häufig eine Begleiterscheinung von äußerlichen Einflüssen, anderen Krankheiten oder Mangelernährung. Nur selten ist eine gestörte Eisenresorption ursächlich für den Mangel.
Da etwa 60 Prozent des im Körper vorkommenden Eisens an Blutpartikel gebunden sind, ist ein Eisenmangel häufig die Folge von starken Blutungen nach Unfällen oder Verletzungen, einer Geburt, der Periode bei Frauen oder dem Blutverlust bei häufigen Blutspenden.
Ein anfänglicher Eisenmangel verläuft meist symptomlos und kann deswegen nur schwer diagnostiziert werden. Häufig gehen Patienten erst dann zum Arzt, wenn eine Anämie – also eine daraus resultierende Blutarmut – auftritt.
Erhöhter Eisenverbrauch im Alltag und beim Sport
Frauen haben während ihrer Menstruation einen erhöhten Eisenbedarf, da zusammen mit dem Menstruationsblut auch Eisen ausgeschieden wird. Der empfohlene Tagesbedarf von 10 mg erhöht sich während dieser Zeit auf 15 mg.
Während der Schwangerschaft (30 mg) und Stillzeit (20 mg) erhöht sich der Wert noch einmal deutlich: Ein neues Leben entsteht und muss zusätzlich versorgt werden.
Auch bei Kindern und Jugendlichen nimmt der Eisenverbrauch während des Wachstums und in der Pubertät zu. Bei Säuglingen geht man hier sogar von einer Erhöhung um das 16-fache aus.
Eine besondere Gruppe sind die Sportler. Im Vergleich zu Nichtsportlern benötigen sie nicht nur mehr Eisen durch den erhöhten Stoffwechsel, sondern sie verlieren auch beim Schwitzen während jeder Trainingseinheit viele Mineralien und Spurenelemente. Man geht hier – je nach Sportart – von ca. dem doppelten Verbrauch im Vergleich zu Nichtsportlern aus. Im Sommer, bei hohen Temperaturen kann die erhöhte Schweißbildung und ein damit einher gehender zusätzlicher Eisenverbrauch jeden treffen – auch ohne besondere körperliche Anstrengung. Mit jedem Liter Schweiß verliert der Körper rund 1,2 mg Eisen.
Bei allen Angaben ist zu beachten, dass es sich hier um Durchschnittswerte handelt. Der genaue Eisenbedarf ist abhängig von den konkreten Lebensumständen und der körperlichen Konstitution und sollte nicht vom Laien bestimmt werden.
Mangelernährung oder unzureichende Eisenaufnahme des Körpers
Die landläufige Meinung, im Fleisch sei der Eisenanteil am höchsten, ist übrigens falsch. Es gibt eine ganz Reihe anderer Lebensmittel, die höhere oder gleich hohe Werte aufweisen. Allerdings kann der Darm das Eisen aus pflanzlicher Nahrung deutlich schlechter verarbeiten. Daher gehören Vegetarier und Veganer zur Risikogruppe für einen Eisenmangel.
Es gibt auch Lebensmittel, die der Resorption von Eisen entgegenwirken. So hemmen z.B. Kuhmilch und Eier die Aufnahme dieses Spurenelements. Das Gleiche gilt für einige Inhaltsstoffe aus Kaffee, schwarzem Tee, Kakao, Soja, Rhabarber, für die Zusatzstoffe einiger Fertigprodukte und für Phosphate aus Wurst und Käse.
Aber auch Medikamente, wie z.B. Antibiotika, Cholesterinsenker, Salicylate und Mittel zur Neutralisierung der Magensäure sind typische Eisenkiller.
Wird bei Magen- und Darmerkrankungen zu wenig Magensäure gebildet, kann die Eisenaufnahme gestört sein. Ebenso durch Einnahme von Medikamenten wie beispielsweise durch Mittel zur Cholesterinsenkung (Clofibrate), zur Behandlung von Harnsteinen (Ionenaustauscher), Magenentsäuerungsmittel (Antazida) und Salicylate (Acetylsalicylsäure).

Eisenverlust durch Blutungen
Das Blut verfügt über einen hohen Eisenanteil. Daher ist es nur verständlich, dass mit jedem Blutverlust auch ein erheblicher Teil des Eisens den Körper verlässt. Frauen sind deshalb durch ihre Menstruationsblutungen überdurchschnittlich häufig von Eisenmangel betroffen.
Der Eisenverlust im Rahmen der Regelblutung erfolgt über Jahre in regelmäßigen und doch relativ kurzen Abständen und kann eine chronische Unterversorgung auslösen.
Auch durch häufige Blutspenden oder eine Blutentnahme in größerer Menge kann eine Eisenunterversorgung entstehen. Durch innere Blutungen, wie z.B. durch Krampfadern, Magengeschwüre, Tumore, Blut im Urin oder Blut im Stuhl verlässt ebenfalls Eisen den Körper.
Diagnose und Untersuchungen
Eisenmangel wird mithilfe von Blutuntersuchungen und aufgrund der angegebenen Krankheitszeichen diagnostiziert. Wichtig ist jedoch, dass eine Krankheit, die ähnliche Beschwerden verursacht, vom behandelnden Arzt ausgeschlossen wird.
Erhärtet sich der Verdacht auf eine Eisenmangel-Anämie, wird der Arzt zunächst die Eisenkonzentration im Blut überprüfen. Dabei können folgende Faktoren auf einen Eisenmangel hindeuten:
- Geringe Größe der roten Blutkörperchen
- Niedrige Hämatokrit-Werte
- Niedrige Hämoglobin-Werte
- Verminderte Anzahl an roten Blutkörperchen
- Geringer Hämoglobingehalt der einzelnen Blutkörperchen
Damit eine Blutarmut sicher festgestellt werden kann, ist es mitunter auch erforderlich, das Knochenmark zu untersuchen. Hierfür wird eine Probe von Knochenmarkzellen mit einer Nadel aus dem Hüftkochen entnommen und auf den Eisengehalt hin überprüft.
Was tun?

Keine Selbstmedikation mit Eisenpräparaten
Ein Verdacht auf Eisenmangel sollte immer ärztlich abgeklärt werden.
Eisenpräparate gehören in die Hände von Fachleuten und sind nichts für die Selbsttherapie. Denn eine Überversorgung mit Eisen kann zu Vergiftungserscheinungen führen.
Neben Kreislaufproblemen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kann es bei unsachgemäßer Einnahme zu Blutungen, Leber- und Nierenschäden kommen. Darüber sollte man sich im Klaren sein und den Griff zum Medikament ohne Aufklärung erst gar nicht wagen.
Eisenpräparate: Oral vs. Intravenös
Ist eine Therapie mit Eisenpräparaten notwendig, so werden diese entweder oral oder intravenös verabreicht. Eisenpräparate zur oralen Einnahme gibt es in folgenden Verabreichungsformen: Tropfen, Saft, Kapseln, Tabletten und Brausetabletten.
Die oralen Einnahme ist sehr flexibel und das Medikament kann während der Arbeitszeit oder zu Hause eingenommen werden.
Der Vorteil der intravenösen Therapie ist allerdings, dass das Präparat individueller dosiert werden kann. Außerdem können weitere Wirk- und Hilfsstoffe zugesetzt werden.
Denn eines ist wichtig: Eisen benötigt Trägerstoffe wie Vitamin C und Zink, um überhaupt vom Körper aufgenommen zu werden. Fehlen diese Stoffe, was bei vorliegendem Eisenmangel nicht selten ist, hat die Behandlung nicht die gewünschte Wirkung.
Vorbeugende Ernährung
Durch eine ausgewogene Mahlzeit kann man keinen akuten Eisenmangel beheben, wohl aber unterstützend eingreifen und kleine Lücken in der Versorgung schließen. Doch wie geht das?
Es gibt Lebensmittel, die die Aufnahme von Eisen fördern. Ein Glas Orangensaft vor jeder Mahlzeit sorgt durch das enthaltene Vitamin-C dafür, dass das Eisen aus dem Essen besser vom Körper aufgenommen werden kann. Das Gleiche gilt für andere Fruchtsäfte mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt. Auch Apfel-, Zitronen- und Essigsäure sowie Fruchtzucker sollen die Aufnahme von Eisen begünstigen.
Als Hauptbestandteil einer eisenreichen Mahlzeit empfiehlt sich Fleisch, da das enthaltene Eisen vom menschlichen Körper besonders gut verwertet wird. Weitere Eisenlieferanten sind Getreideprodukte, Nüsse, rote Paprika, Sauerkraut, Rosenkohl, Linsen, Bohnen, Soja und Brokkoli. Von den Brotsorten ist Sauerteigbrot am eisenhaltigsten. Viel Obst und die verschiedensten Kohlsorten sind ebenfalls eine Bereicherung für eine eisenhaltige Ernährung.
Therapie: Eisenmangel beheben
Bevor eine Behandlung erfolgt, wird der Arzt zunächst die Ursache des Eisenmangels feststellen und versuchen diese zu beheben. So kann beispielsweise mit Verabreichung und Einnahme der Pille eine starke Menstruation abgeschwächt werden.
Liegen Magen- und Darmgeschwüre vor oder es ist ein Magenkrebs oder Darmkrebs bekannt, muss zusätzlich die Grunderkrankung therapiert werden. Bei einer schweren Blutarmut kann es erforderlich sein, eine Bluttransfusion vorzunehmen.
Da bei erheblichem Eisenmangel eine normale Ernährung nicht ausreichend ist, wird der Arzt eisenhaltige Präparate verschreiben.
Verlauf und Prognose
Wie alle Erkrankungen kann auch Eisenmangel umso besser behandelt werden, je früher er erkannt wird. Sind Eisenpräparate verordnet, wird sich der Mangelzustand in einem Zeitraum von 3 bis 6 Wochen bessern.
Damit eine innere Blutung, die eventuell vorhanden ist, frühzeitig erkannt und eine Diagnose von ernsten Erkrankungen wie Krebs oder Geschwüre nicht verdeckt wird, ist es wichtig, die Eisenwerte durch regelmäßige Blutuntersuchungen überprüfen zu lassen.
Ernährung

Eisenhaltige Lebensmittel (Foto: Africa Studio | Shutterstock)
Was sollte man bei Eisenmangel essen?
- Mageres Fleisch vom Geflügel in guter Lieferant von Eisen, besonders in der Kombination mit Hülsenfrüchten wie Bohnen, Erbsen, Linsen und Möhrengemüse
- statt Tee oder Kaffee zum Essen ein Vitamin-C-reiches Getränk
- Vollkornbrot auf Sauerteig-Basis, Vollkornreis
- Hefeflocken als Würzmittel in Suppen oder als Aufstrich
- Regt den Stoffwechsel und die Eisenverwertung an: säuerliches Obst wie Kiwis, Grapefruits oder Orangen
Männer benötigen pro Tag mindestens 10 mg Eisen, Frauen hingegen 15 mg. Mit einer eisenreichen und ausgewogenen Ernährung können Mangelerscheinungen vermieden werden.
Vor allem in Schweineleber, grüner Minze, Petersilie, Thymian und getrockneten Brennnesseln findet sich viel Eisen. Geflügel, Vollkornbrot, Rind- und Schweinefleisch enthalten geringere Mengen des Spurenelements.
Tannin, das in Kaffee und schwarzen Tee enthalten ist, Magnesium und Kalzium in größeren Mengen, Phosphate in Käse und Fleisch sowie Oxalsäure in Rhabarber, Spinat und Kakao wirkt bei Eisenmangel hemmend. Ebenso wie Eier, Milch und Milchprodukte, Rotwein und Cola-Getränke.
Fälschlicherweise wird noch immer angenommen, dass Spinat sehr eisenhaltig ist. Dabei ist in dieser Gemüseart nicht mehr Eisen enthalten als in vielen anderen Gemüsesorten. Eisen aus Nüssen, Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide und Gewürzen kann im Rahmen einer vegetarischen Ernährung gut aufgenommen werden.
Zu den Lebensmitteln, die besonders reich an Eisen sind, gehören:
- Kalbs- und Schweineleber mit 8 mg bzw. 15 mg pro 100 g
- Blutwurst mit 17 mg pro 100 g
- Pfefferminze 10 mg pro 100 g
- Thymian 20 mg pro 100 g
- Leinsamen 8 mg pro 100 g
- Weizenkleie 13 mg pro 100 g
- Kürbiskerne 13 mg pro 100 g
Folgen

Eisen – der Fitmacher für Organe und Gewebe
Eisen als Spurenelement erfüllt eine wichtige Transportfunktion, vor allem beim Sauerstofftransport aus der Lunge zu den Organen und ins Muskelgewebe. 2/3 des im Blutkreislauf kursierenden Eisens ist an den roten Blutfarbstoff, das Hämoglobin-Protein der Erythrozyten, gebunden.
Überschüssiges Eisen geht nicht verloren und wird in der Leber und im Knochenmark deponiert. Sinkt der Eisenanteil deutlich, weil beispielsweise nicht genügend Eisen aus der Nahrung nachgeliefert wird oder chronische Blutungen die Aufnahme schwächen, sind die ersten Anzeichen Blässe oder Müdigkeit und gehen häufig mit psychischen und weiteren körperlichen Befindlichkeitsstörungen einher.
Eisenmangel Folgen
Ein geleerter Eisenspeicher hat Folgen:
- Die Betroffenen ermüden schnell (Fatigue-Syndrom), besonders Sportler zeigen eine verminderte Ausdauer. Auftretende Konzentrationsschwächen haben negative Auswirkungen auf die berufliche Leistungsfähigkeit sowie die Lern- und Merkfähigkeit.
- Geklagt wird über Kreislaufbeschwerden, Herzrasen, Kopfschmerzen und Kurzatmigkeit.
- Viele Patienten reagieren auf Eisenmangel mit Gereiztheit, Niedergeschlagenheit und der Neigung zu diffusen Ängsten.
- Das Restless-Legs-Syndrom, das Phänomen der „unruhigen Beine“, zählt zu den Folgeerscheinungen auf neurologischer Ebene. Auch ein gestörtes Kälte-/Wärmeempfinden in Form von aufsteigender Hitze oder raschem Frieren tritt bei einigen Patienten auf.
- Die Haut als größtes Organ leidet häufig unter Trockenheit und zeigt eine Neigung zu Rissen, sichtbar an Mundwinkelrhagaden. Noch auffälliger ist die allgemeine Blässe, auch die der Schleimhäute.
- Vom Haarausfall sind immerhin 25 Prozent aller Frauen betroffen. Der Mechanismus, wie es bei Eisenmangel zu solchen Veränderungen, beispielsweise dem kreisrunden Haarausfall kommt, ist bisher kaum erforscht. Darüber hinaus werden Nägel brüchig und bilden Rillen aus.
- Die Schleimhäute zeigen eine vermehrte Entzündungsneigung sowie eine herabgesetzte Heilung und der Organismus eine allgemeine Infektanfälligkeit und Immunschwäche.
Eisenmangel in der Schwangerschaft

Eisen ist für Schwangere ein wichtiges Spurenelement. Da der Körper es nicht selbst herstellen kann, muss es über die Nahrung aufgenommen werden. Durch den erhöhten Bedarf in der Schwangerschaft – die Deutsche Gesellschaft für Ernährung geht von einer durchschnittlichen Tageszufuhr von 30 mg aus – ist eine ausreichende Menge an Eisen kaum über die normale Nahrung aufzunehmen.
Höherer Eisenbedarf bei Schwangeren
Doch warum ist der Bedarf an Eisen bei schwangeren Frauen so viel höher? Ganz einfach: Eisen ist an allen Wachstumsprozessen des Körpers beteiligt. Ein neues Leben entsteht und das muss versorgt werden.
Folgen des Eisenmangels in Schwangerschaft
Ein Eisenmangel hat nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheit der Frau, sondern vor allem auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes. Da bei den meisten Frauen der Vorratsspeicher an Eisen nicht besonders gut gefüllt ist, rutscht die werdende Mutter aufgrund des erhöhten Bedarfs schnell in eine Unterversorgung.
Neben den typischen Symptomen des Eisenmangels wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Nervosität, Haarausfall usw. kann es über kurz oder lang zur Anämie kommen. Das Kind ist davon zwar als letztes betroffen, weil das Baby bei der Nährstoffversorgung grundsätzlich vor der Mutter berücksichtigt wird. Trotzdem kann ein Eisenmangel im Mutterleib das Risiko einer Anämie für das Kind deutlich erhöhen.
Eisenmangel & Frühgeburt
Besteht im ersten und/oder zweiten Schwangerschaftsdrittel ein Eisenmangel, kann das eine Frühgeburt und ein niedriges Geburtsgewicht begünstigen. Tritt der Eisenmangel später auf, ist im schlimmsten Fall eine Bluttransfusion nötig. Durch den Blutverlust bei der Geburt würde sich die Unterversorgung des Körpers mit Eisen zusätzlich erhöhen.
Therapie des Eisenmangels bei Schwangeren
In der Schwangerschaft wird in der Regel vorsorglich mit Eisenpräparaten therapiert. Obwohl schwangere Frauen Eisen besser verarbeiten, kann es auch bei ihnen durch die künstliche Eisenzufuhr zu Überdosierungen und den entsprechenden Symptomen kommen.
Dazu gehören Schwindel, Übelkeit und eine Verstärkung der bei Schwangeren ohnehin oft auftretenden Verstopfung. In Absprache mit dem behandelnden Arzt sollte in diesem Fall auf eine geringe Dosierung gewechselt werden. Da bei den Vorsorgeuntersuchungen regelmäßig die Eisenwerte des Blutes kontrolliert werden, sind Fehldosierungen heute aber selten.
Tipp: Oft werden Eisentabletten besser vertragen, wenn sie mit Orangensaft eingenommen werden.
Eisenbedarf bleibt auch nach der Geburt hoch
Auch nach Geburt besteht ein erhöhter Eisenbedarf. Der Wert der empfohlenen Tagesdosis sinkt bei stillenden Müttern allerdings von 30 mg auf 20 mg am Tag. Wie bei allen im Artikel genannten Werten handelt es sich hier um einen Durchschnittswert, der vom individuell bestimmten Wert abweichen kann.
Eisenmangel bei Kindern

Symptome des Eisenmangels bei Kindern
Viele diffuse Anzeichen lassen auf Eisenmangel schließen – erst die ärztliche Diagnose schafft Klarheit. Das Kind ist häufig müde, erschöpft, unkonzentriert, gereizt oder von häufigen Infektionen geplagt, sodass der Eindruck entsteht, dass seine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit eingeschränkt ist? Auch eine auffällige Hautblässe, brüchige Haare oder Fingernägel sowie eingerissene Mundwinkel können Anzeichen dafür sein, dass eine Unterversorgung mit Eisen oder einem anderen Spurenelement vorliegt.
Oft sind diese Symptome aber auf wachsenden schulischen Druck oder andere Stressfaktoren im Leben des Kindes zurückzuführen und nicht im menschlichen Stoffwechsel begründet. Verbessert sich der Allgemeinzustand über mehrere Tage nicht oder treten die Symptome einzeln oder in Kombination immer wieder sporadisch auf, so ist medizinische Ursachenforschung sinnvoll.
Diagnose des Eisenmangels bei Kindern
Eisenmangel liegt vor, wenn der menschliche Körper über die Nahrung zu wenig Eisen bekommt oder aber eine ausreichende Menge aufnimmt, das Spurenelement jedoch nicht über den Stoffwechsel verwerten kann. Über eine Blutuntersuchung wird der Eisenstoffwechsel genau bestimmt und eine entsprechende Therapie eingeleitet. Manchmal gibt es mehrere Alternativen.
Ein Piekser reicht aus – das „kleine Blutbild“ bestimmt den Therapieansatz
Für Klarheit über den Eisenhaushalt im menschlichen Körper wird ein „kleines Blutbild“ angelegt. Zur Analyse genügen wenige Milliliter Vollblut, entnommen aus der Armvene. Der Patient sollte zuvor nicht gefrühstückt haben, da die Nahrungsaufnahme die benötigten Blutwerte verfälscht.
Nach der laborchemischen Analyse schaut sich der Arzt zur Diagnosestellung vier Blutparameter genauer an:
- Hb-Wert: Der Hämoglobin-Wert gibt Auskunft über die Konzentration des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) im Blut.
- Ferritin-Wert: Dieser Blutwert macht eine Aussage darüber, ob die Eisenvorräte im Körper im Normbereich liegen.
- TSAT-Wert: Transferrin ist verantwortlich für den Transport von Eisen durch die Blutbahn.
- CRP-Wert: Das Vorhandensein von C-reaktivem Protein ist ein Nachweis für Entzündungen im Körper.
Mit dem Abgleich dieser Werte lassen sich Form und Schwere einer Eisenmangelanämie bestimmen und gezielt therapieren.
Folgen & Ursachen von Eisenmangel bei Kindern
Permanenter Eisenmangel im Kinder- und Jugendalter kann sich negativ auf die geistige Leistungsfähigkeit auswirken – für einige ADHS-Formen gilt Eisenmangel als ursächlich. Auf der sicheren Seite ist also, wer das eigene Empfinden zeitnah durch einen Befund beim Arzt abklären lässt.
Ein Eisenmangel bei Kindern kann organische Ursachen haben. Dazu gehören bspw. Störungen der Eisenaufnahme im Darmtrakt aufgrund von entzündlichen Veränderungen.
Die gute Nachricht: Bei Menschen vom Kleinkindalter bis ins hohe Jugendalter ist eine falsche Ernährung der häufigste Grund für Eisenmangel. Ein Problem, das sich mit einer konsequenten Nahrungsumstellung und gegebenenfalls mit einer zusätzlichen Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln leicht in den Griff bekommen lässt. Wichtig sind engmaschige Kontrolluntersuchungen – etwa einmal monatlich – bis sich der Eisenhaushalt nachhaltig stabilisiert hat.
Updates
Schlaganfall – Eisenmangel erhöht das Risiko für einen Schlaganfall. Eine britische Studie am Imperial College in London kommt zu dem Schluss, dass schon eine geringfügige Unterversorgung mit Eisen das Risiko für einen Schlaganfall verdoppeln kann. Die Ursache für das erhöhte Risiko ist die Tatsache, dass ein geringer Eisengehalt des Blutes schneller Verklumpungen entstehen lässt. Thrombozyten kleben unter Eisenmangel leichter aneinander.