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Was ist eine Leberzirrhose?
Die Leberzirrhose ist eine irreversible Schädigung der menschlichen Leber. Die Zirrhose steht meist am Ende eines jahrelangen Prozesses und stellt das Endstadium chronischer Lebererkrankungen dar.
In Deutschland gehen die meisten Leberzirrhosen auf Alkoholmissbrauch (rund 50 Prozent) und die chronischen Formen der Hepatitis (meist Hepatitis C) zurück. Rund 200.000 Menschen erkranken hierzulande jährlich neu an einer Leberzirrhose. Davon sind rund zwei Drittel männlichen Geschlechts.
Eine Leberzirrhose entsteht durch den ständigen Wechsel zwischen Lebergewebszerstörungen und anschließender Regeneration. Die Vernarbung des Gewebes macht das Organ dysfunktional und stört die Durchblutung.
Inzwischen geht man davon aus, dass in Industrieländern rund 10 Prozent der Leberzirrhosen auf das Konto von Fehl- und Überernährung gehen. Menschen mit Übergewicht entwickeln oft zunächst eine Fettleber, die in chronische Entzündungen eskalieren kann. (Fettleber-Hepatitis / Steatohepatitis)
Leberzirrhose Symptome
Chronische Leberschädigungen verlaufen oft lange Zeit symptomlos und machen sich erst in einem späten Stadium der Erkrankung bemerkbar.
Die typischen Anzeichen der Leberzirrhose |
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Rötung der Handinnenflächen |
Ödeme |
gelbe Haut und Augen (Ikterus) |
glatte, trockene und glänzend-rote Zunge (Lackzunge) |
Lacklippen |
Druckgefühl im Oberbauch |
weiße Fingernägel |
eingerissene Mundwinkel |
Hautveränderungen in Form von Spinnenweben (Spider-Naevi) |
chronische Müdigkeit |
verminderte Leistungsfähigkeit |
Konzentrationsschwierigkeiten |
unerklärlicher Gewichtsverlust |
ständiges Schwitzen |
Oberbauchschmerzen |
fahle Haut |
Juckreiz |
Haarausfall am Bauch (Bauchglatze) |
Wölbung von Finger- und Fußnägeln (Uhrglasnägel) |
Muskelabbau |
Völlegefühl |
Störungen des Menstruationszyklus |
Blutungen |
Übelkeit |
Appetitverlust |
dünne, knittrige Haut (Geldscheinhaut) |
deutlich sichtbare Blutgefäße |
erhöhter Blutdruck |
Krampfadern der Speiseröhre |
aufgeblähter Bauch |
Störungen der Libido |
Gedächtnisstörungen |
Stimmungsschwankungen |
Bewusstseinsstörungen |
Potenzsstörungen |
Schrumpfen der Hoden |
Bildung einer männlichen Brust |
Zittern der Hände |
Was tun?
Wer den Verdacht hat, unter einer Leberzirrhose zu leiden, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen. Hausarzt, Allgemeinmediziner oder Internist sind dafür die richtigen, ersten Anlaufstellen und können ggf. an Spezialisten (bspw. einen Hepatologen) weiterverweisen.
Leberschädigungen verursachen erst spät Beschwerden und ein früher Behandlungsbeginn ist entscheidend für die Prognose. Leberschädigungen lassen sich in aller Regel labordiagnostisch gut erfassen. Man wird also in aller Regel eine Blutuntersuchung durchführen und die Leber mittels Ultraschall untersuchen.
Eine Leberzirrhose ist i.d.R. irreversibel und betroffene Patienten brauchen meist eine Organspende. Da die Leber-schädigenden Faktoren heute aber bekannt sind, lässt sich eine Zirrhose bei rechtzeitiger Behandlung in den meisten Fällen verhindern.
- Leberkrebs Symptome – Die typischen Anzeichen erkennen
- Fettleber Symptome – Die typischen Anzeichen erkennen
- Hepatitis B – Symptome, Ansteckung, Inkubationszeit
- Hepatitis C – Symptome, Behandlung, Heilungschancen
Quellen
- ICD-10: K70.3 Alkoholische Leberzirrhose, K74 Fibrose und Zirrhose der Leber
- Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Allgemeinmediziner, Internist, Leberzentren / Leberspezialist
- Erkrankungen der Leber – Autoren: Steffen, H.M. – Publikation: Klinikmanual Innere Medizin, 2010, p.416-449 – DOI: 0.1007/978-3-540-89110-9_45
- Leberzirrhose – Autoren: Paumgartner, Gustav ; Steinbeck, Gerhard – Publikation: Therapie innerer Krankheiten, 2005, p.817-838 – DOI: 10.1007/3-540-26504-X_47
- Leberzirrhose erhöht Schlaganfall-Risiko – Publikation: DMW – Deutsche Medizinische Wochenschrift, 2017-08, Vol.142 (16), p.1185-1185 – DOI: 10.1055/s-0043-112062
- Leberzirrhose: halbjährliche Kontrolluntersuchungen bewähren sich – Publikation: Zeitschrift für Gastroenterologie, 2018-11, Vol.56 (11), p.1324-1324 – DOI: 10.1055/a-0696-8998
- Ernährung bei Leberzirrhose: wichtige Tipps für Klinik und Praxis – Autoren: Plauth, Mathias – Publikation: DMW – Deutsche Medizinische Wochenschrift, 2019-09, Vol.144 (18), p.1267-1274 – DOI: 10.1055/a-0753-6081
- Strukturiertes Vorgehen bei Leberzirrhose – Autoren: Thimme, Robert – Publikation: DMW – Deutsche Medizinische Wochenschrift, 2019-09, Vol.144 (18), p.1237-1237 – DOI: 10.1055/a-0936-1677
- Leitlinie Komplikationen der Leberzirrhose – Autoren: Gerbes, Alexander L ; Labenz, Joachim – Publikation: Zeitschrift für Gastroenterologie, 2019-05, Vol.57 (5), p.571-573 – DOI: 10.1055/a-0873-4641
- Praktisches Vorgehen bei Erstdiagnose einer Leberzirrhose – Autoren: Bettinger, Dominik ; Thimme, Robert – Publikation: DMW – Deutsche Medizinische Wochenschrift, 2019-09, Vol.144 (18), p.1251-1258 – DOI: 10.1055/a-0753-6021
- Komplikationen der Leberzirrhose – medikamentöse versus interventionelle Therapie – Autoren: Sturm, Lukas ; Rössle, Martin ; Schultheiß, Michael – Publikation: DMW – Deutsche Medizinische Wochenschrift, 2019-09, Vol.144 (18), p.1259-1266 – DOI: 10.1055/a-0753-6051
- Leberzirrhose – Autoren: Tilg, H – Publikation: Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie in der Inneren Medizin, 2018, p.388-389 – DOI: 10.1016/B978-3-437-42502-8.00189-3
Bei Leberzirrhose trifft vor allem stundenlanges Gedächtnis Verlust, sehr dunkelblaue Flecken, zb an den Beinen oder im Gesicht.
Das von ihnen beschriebene Juckreiz ist richtig, der aber meist mit Blutungen endet…
Ich habe das bei einem sehr geliebten Menschen den ich/wir verloren haben mit ansehen müssen.
Da die Sch… Ärzte nicht fähig waren sein Problem rechtzeitig zu merken. Erst als die Leber völlig zerstört war und alle-sämtliche von Ihnen angegeben Anzeichen auftraten, haben sie es bemerkt. Keine 30 Tage später verstarb er im Alter von Anfang 40…
Ich hoffe dass keiner niemand sowas mit erleben muss oder sich mit ansehen!!!
Hallo, ich bin kein Arzt, interessiere mich aber sehr für die Schulmedizin. Die beschriebenen Symptome bestanden sicher schon länger und nicht bei allen Patienten treten alle Symptome gleichzeitig auf, daher kann man diesen Fall nicht an alle Anderen übertragen. Den Vorwurf, das die Ärzte nicht fähig waren oder seien sehe ich als Anmaßung an! Die Erkrankung war bei diesem Patienten sicher schon erheblich fortgeschritten und eine Heilung somit nicht mehr zu erwarten. Auch einer meiner Verwandten ist an Leberzirrhose gestorben und hier hatte der Hausarzt den Patienten schon Jahre vorher über die sehr schlechten Leberwerte informiert. Also, wenn jemand 30 Tage nach dieser Diagnose ablebt, dann bestand die Erkrankung sicher schon lange vorher. Der Verlust eines Verwandten oder Freundes ist immer schmerzhaft, aber Ärzte sind nicht für alles Verantwortlich.