
Unterbauchschmerzen sind Teil der Tripper-Symptomatik
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Tripper Symptome
Ein Tripper kann lange Zeit symptomlos verlaufen. Auch ohne vorliegen von Symptomen ist der Erkrankte infektiös und kann die Krankheit weitergeben. Die typische Inkubationszeit liegt zwischen 2 und 7 Tagen. Bei Männer ist das sog. Bonjour-Tröpfchen typisch – ein weißlicher Ausfluß aus der Harnröhre, der meist morgens sichtbar wird.
Die typischen Anzeichen für Gonorrhö |
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Brennen beim Wasserlassen |
morgendlicher weißer Tropfen aus der Harnröhre |
weißer oder gelblicher Ausfluss aus der Vagina |
Fieber |
Schüttelfrost |
Hautveränderungen |
Rötung der Harnröhre |
Entzündungsreaktionen |
Hodenschwellung |
Hodenschmerzen |
Unterbauchschmerzen |
häufiger Harndrang |
verlängerte Regelblutung |
Ausfluss aus dem After (bei analer Infektion) |
Halsschmerzen (bei oraler Infektion) |
Schmierblutung |
geschwollene Lymphknoten in der Leistenregion |
Verbreitung in Deutschland
Während die Fallzahlen in Zeiten der HIV/AIDS-Angst mit zunehmender Kondom-Benutzung deutlich zurückgingen, steigen sie in den letzten Jahren wieder. Die verbesserten Therapiemöglichkeiten von HIV/AIDS und der damit einhergehende sorglose Umgang werden dafür verantwortlich gemacht. Der Tripper ist in Deutschland nur im Bundesland Sachsen meldepflichtig.
0,5 Prozent Infiziert
Man schätzt die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland auf 10.000 bis 20.000, was eine hohe Dunkelziffer beinhaltet. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 0,5 Prozent der Frauen mit dem Tripper auslösenden Bakterium Neisseria gonorrhoeae infiziert sind. Das tückische dabei: Nur etwa jede zweite Frau weiß von der Infektion.

Tripper-Erreger Neisseria gonorrhoeae
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Was tun?
Wer den Verdacht hat, unter einem Tripper zu leiden, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Der Urologe bzw. Gynäkologe sind die richtige Anlaufstation dafür.
Behandlung
Gonorrhoe wird mit Antibiotika therapiert und heilt – bei rechtzeitiger Behandlung – i.d.R. folgenlos aus. Allerdings werden zunehmend Antibiotika-resistente Stämme beobachtet, für die es keine ursächliche Behandlung gibt. Inzwischen treten solche Resistenzen laut WHO in 97 Prozent aller beobachteten Länder auf. An neuen Medikamenten wird intensiv geforscht.1
Der Partner wird i.d.R. ebenfalls behandelt, um eine Ping-Pong-Infektion zu verhindern.
Sofort zum Arzt
Ohne Behandlung drohen allerdings ernste Gesundheitsfolgen. Die Infektion kann sich im Körper ausbreiten und zur Unfruchtbarkeit führen oder im Extremfall eine lebensbedrohliche Sepsis auslösen. Auch eine Infektion der Augen und anschließender Erblindung gehört zu den Komplikationen des Trippers.
Differentialdiagnose
Tripper kann – aufgrund seiner Symptomatik mit einer Harnröhreninfektion durch Chlamydien verwechselt werden. Auch Harnröhreninfektionen durch andere Erreger können ähnliche Beschwerden hervorrufen.
Vorbeugung
Die Verwendung von Kondomen kann gegen eine Übertragung von Tripper schützen.
Welcher Arzt?
Wer den Verdacht hat, unter einem Tripper zu leiden, sollte einen „Arzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten“ aufsuchen. Frauen können auch zu ihrem Gynäkologen und Männer zu einem Urologen gehen.
Sebastian Fiebiger
MedizinjournalistSebastian () arbeitet seit Jahren für medizinische Publikationen. Er engagiert sich in Distributed Computing Projekten zur medizinischen Forschung. Sebastian ist verheiratet, hat ein Kind und lebt in Berlin.

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