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Was ist Tripper?
Tripper (med.: Gonorrhoe) gehört zu den vier klassischen Geschlechtskrankheiten und wird durch Bakterien – die sogenannte Gonokokken – ausgelöst. Tripper wird vor allem durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen.
Erkrankung | Tripper |
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Synonyme | Tripper, Gonorrhö, Morbus Neisser |
Erreger | Neisseria gonorrhoeae (Bakterium) |
Durchseuchung | ca. 0,5 Prozent der weiblichen Bevölkerung |
Klassifizierung | Infektionskrankheit, Geschlechtskrankheit, bakteriell |
Therapie | Antibiose |
ICD-10 | A54.9 |
Prognose | bei Behandlung gut |
Ansteckung | sexuell übertragbar |
Tripper Symptome
Ein Tripper kann lange Zeit symptomlos verlaufen. Auch ohne Symptome ist der Erkrankte ansteckend und kann die Krankheit weitergeben. Die typische Inkubationszeit beträgt 2 bis 7 Tage. Bei Männern ist der sogenannte Bonjour-Tropfen typisch – ein weißlicher Ausfluss aus der Harnröhre, der meist morgens sichtbar wird.
Die typischen Anzeichen für Gonorrhö |
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Brennen beim Wasserlassen |
morgendlicher weißer Tropfen aus der Harnröhre |
weißer oder gelblicher Ausfluss aus der Vagina |
Fieber |
Schüttelfrost |
Hautveränderungen |
Rötung der Harnröhre |
Entzündungsreaktionen |
Hodenschwellung |
Hodenschmerzen |
Unterbauchschmerzen |
häufiger Harndrang |
verlängerte Regelblutung |
Ausfluss aus dem After (bei analer Infektion) |
Halsschmerzen (bei oraler Infektion) |
Schmierblutung |
geschwollene Lymphknoten in der Leistenregion |
Verbreitung in Deutschland
Während die Fallzahlen in Zeiten der HIV/AIDS-Angst mit zunehmendem Kondomgebrauch deutlich zurückgingen, steigen sie in den letzten Jahren wieder an. Dafür werden die verbesserten Therapiemöglichkeiten von HIV/AIDS und der damit einhergehende sorglose Umgang verantwortlich gemacht. Tripper ist in Deutschland nur im Bundesland Sachsen meldepflichtig
0,5 Prozent Infiziert
Die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland wird auf 10.000 bis 20.000 geschätzt, was eine hohe Dunkelziffer einschließt. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 0,5 Prozent der Frauen mit dem Tripper-Erreger Neisseria gonorrhoeae infiziert sind. Das Tückische: Nur etwa jede zweite Frau weiß von ihrer Infektion.
Was tun?
Wer den Verdacht hat, unter einem Tripper zu leiden, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Der Arzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten und der Urologe bzw. Gynäkologe sind die richtigen Anlaufstationen dafür. Es ist wichtig, den Arztbesuch nicht aufzuschieben. Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend für den Therapieerfolg.
Tripper Behandlung
Gonorrhoe wird mit Antibiotika therapiert und heilt – bei rechtzeitiger Behandlung – i.d.R. folgenlos aus. Allerdings werden zunehmend Antibiotika-resistente Stämme beobachtet, für die es keine ursächliche Behandlung gibt. Inzwischen treten solche Resistenzen laut WHO in 97 Prozent aller beobachteten Länder auf. An neuen Medikamenten wird intensiv geforscht.1
Der Partner wird i.d.R. ebenfalls behandelt, um eine Ping-Pong-Infektion zu verhindern.
Sofort zum Arzt
Ohne Behandlung drohen allerdings ernste Gesundheitsfolgen. Die Infektion kann sich im Körper ausbreiten und zur Unfruchtbarkeit führen oder im Extremfall eine lebensbedrohliche Sepsis auslösen. Auch eine Infektion der Augen und anschließender Erblindung gehört zu den Komplikationen des Trippers.
Differentialdiagnose
Tripper kann – aufgrund seiner Symptomatik mit einer Harnröhreninfektion durch Chlamydien verwechselt werden. Auch Harnröhreninfektionen durch andere Erreger können ähnliche Beschwerden hervorrufen.
Vorbeugung
Die Verwendung von Kondomen kann gegen eine Übertragung von Tripper schützen.
Welcher Arzt?
Wer den Verdacht hat, unter einem Tripper zu leiden, sollte einen „Arzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten“ aufsuchen. Frauen können auch zu ihrem Gynäkologen und Männer zu einem Urologen gehen.
- HIV-Symptome: Typische Anzeichen erkennen
- Chlamydien – Symptome, Test und Inkubationszeit
- Syphilis – Symptome erkennen, Bilder, Behandlung
Quellen und weitere Informationen
- Darai, Gholamreza et al., 2009. Gonorrhoe. In Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen: Erreger, Symptome, Diagnose, Therapie und Prophylaxe. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg, p. 344. | DOI: 10.1007/978-3-540-39026-8_405
- Andreae, S., 2008. Gonorrhö. In LEXIKON der Krankheiten und Untersuchungen. Stuttgart: Georg Thieme Verlag. | DOI: 10.1055/b-0034-58376
- WHO-Meldung zu Antibiotika-Resistenzen bei Tripper
Hallo, ich habe im Bereich meiner Schamlippen eine art Geschwulst entdeckt. Ich habe dies schon einige Zeit, bestimmt ein Monat, oder länger. Ich dachte es wäre ein Pickel, hab es aufgemacht, kam auch Eiter raus, aber es verheilt nicht wirklich, nässt dauernt, und schaut auch aus, wie eins von den Bildern oben. Ich habe aber keinen Sex. Also bzw mein letzter sexueller Kontakt, wo um konkret zu werden der Mann sein Teil nur kurz in mir hatte, ist jetzt fast 1/2 Jahr her. Ich hatte seiddem keinen Sexuellen Kontakt mehr. Kann ich mir da was geholt haben, was nur später ausgebrochen ist?
Noch eine andere Frage, wenn man sowas wie Feigwarzen hätte, sieht das die Frauenärztin bei der Vorsogeuntersuchung, oder wie weiß man überhaupt, dass man krank ist/ sein könnte? ist es überhaupt ratsam Sex zu haben? Viele Männer wissen ja auch nicht, dass sie krank sind, auch wenn man in einer Beziehung ist, was schützt einen wirklich?
Ich würde mich um eine Antwort freuen!
Die Inkubationszeit von Tripper ist kurz. (siehe oben)
Du solltest das aber auf jeden Fall abklären lassen. Wunden und vermeintliche Pickel, die nicht heilen und nässen sind auf jeden Fall ein Anlass für einen Arztbesuch.
Feigwarzen werden durch ein Virus (HPV) ausgelöst. Dagegen schützen in gewissem Maße Kondome. Da das Virus aber sehr leicht übertragbar ist, schätzt man die Schutzwirkung nur auf ca. 70 Prozent.
Es gibt aber eine HPV-Impfung, die einen nahezu 100-prozentigen Schutz bietet.