Tripper Symptome - Symptome und Anzeichen

Unterbauchschmerzen sind Teil der Tripper-Symptomatik
Unterbauchschmerzen sind Teil der Tripper-Symptomatik
Foto: PathDoc | Shutterstock

Was ist Tripper?

Tripper (med.: Gonorrhoe) gehört zu den vier klassischen Geschlechtskrankheiten und wird durch Bakterien – die sogenannten Gonokokken – ausgelöst. Tripper wird vor allem beim ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen.


Synonyme: Tripper, Gonorrhö, Morbus Neisser Erreger: Neisseria gonorrhoeae (Bakterium) Durchseuchung: ca. 0,5 Prozent der weiblichen Bevölkerung ICD-10: A54.9 Klassifizierung: Infektionskrankheit, Geschlechtskrankheit, bakteriell Therapie: Antibiose Prognose: bei Behandlung gut Ansteckung: sexuell übertragbar

Lesezeit: 3 Minuten

Tripper Symptome

Ein Tripper kann lange Zeit symptomlos verlaufen. Auch ohne vorliegen von Symptomen ist der Erkrankte infektiös und kann die Krankheit weitergeben. Die typische Inkubationszeit liegt zwischen 2 und 7 Tagen. Bei Männer ist das sog. Bonjour-Tröpfchen typisch – ein weißlicher Ausfluß aus der Harnröhre, der meist morgens sichtbar wird.

Die typischen Anzeichen für Gonorrhö
Brennen beim Wasserlassen
morgendlicher weißer Tropfen aus der Harnröhre
weißer oder gelblicher Ausfluss aus der Vagina
Fieber
Schüttelfrost
Hautveränderungen
Rötung der Harnröhre
Entzündungsreaktionen
Hodenschwellung
Hodenschmerzen
Unterbauchschmerzen
häufiger Harndrang
verlängerte Regelblutung
Ausfluss aus dem After (bei analer Infektion)
Halsschmerzen (bei oraler Infektion)
Schmierblutung
geschwollene Lymphknoten in der Leistenregion

Verbreitung in Deutschland

Während die Fallzahlen in Zeiten der HIV/AIDS-Angst mit zunehmender Kondom-Benutzung deutlich zurückgingen, steigen sie in den letzten Jahren wieder. Die verbesserten Therapiemöglichkeiten von HIV/AIDS und der damit einhergehende sorglose Umgang werden dafür verantwortlich gemacht. Der Tripper ist in Deutschland nur im Bundesland Sachsen meldepflichtig.

0,5 Prozent Infiziert

Man schätzt die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland auf 10.000 bis 20.000, was eine hohe Dunkelziffer beinhaltet. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 0,5 Prozent der Frauen mit dem Tripper auslösenden Bakterium Neisseria gonorrhoeae infiziert sind. Das tückische dabei: Nur etwa jede zweite Frau weiß von der Infektion.

Tripper-Erreger Neisseria gonorrhoeae
Tripper-Erreger Neisseria gonorrhoeae
Abb.: royaltystockphoto.com | Shutterstock

Was tun?

Wer den Verdacht hat, unter einem Tripper zu leiden, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Der Urologe bzw. Gynäkologe sind die richtige Anlaufstation dafür.

Behandlung

Gonorrhoe wird mit Antibiotika therapiert und heilt – bei rechtzeitiger Behandlung – i.d.R. folgenlos aus. Allerdings werden zunehmend Antibiotika-resistente Stämme beobachtet, für die es keine ursächliche Behandlung gibt. Inzwischen treten solche Resistenzen laut WHO in 97 Prozent aller beobachteten Länder auf. An neuen Medikamenten wird intensiv geforscht.1

Der Partner wird i.d.R. ebenfalls behandelt, um eine Ping-Pong-Infektion zu verhindern.

Sofort zum Arzt

Ohne Behandlung drohen allerdings ernste Gesundheitsfolgen. Die Infektion kann sich im Körper ausbreiten und zur Unfruchtbarkeit führen oder im Extremfall eine lebensbedrohliche Sepsis auslösen. Auch eine Infektion der Augen und anschließender Erblindung gehört zu den Komplikationen des Trippers.

Differentialdiagnose

Tripper kann – aufgrund seiner Symptomatik mit einer Harnröhreninfektion durch Chlamydien verwechselt werden. Auch Harnröhreninfektionen durch andere Erreger können ähnliche Beschwerden hervorrufen.

Vorbeugung

Die Verwendung von Kondomen kann gegen eine Übertragung von Tripper schützen.

Welcher Arzt?

Wer den Verdacht hat, unter einem Tripper zu leiden, sollte einen „Arzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten“ aufsuchen. Frauen können auch zu ihrem Gynäkologen und Männer zu einem Urologen gehen.


Medizinjournalist
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Sebastian () arbeitet seit Jahren für medizinische Onlinemedien. Er engagiert sich ehrenamtlich in BOINC-Projekten zur Krebsforschung. Sebastian ist verheiratet, hat ein Kind und lebt in Berlin.

Quellen und weitere Informationen

2 Patientenerfahrungen:

  1. Hallo, ich habe im Bereich meiner Schamlippen eine art Geschwulst entdeckt. Ich habe dies schon einige Zeit, bestimmt ein Monat, oder länger. Ich dachte es wäre ein Pickel, hab es aufgemacht, kam auch Eiter raus, aber es verheilt nicht wirklich, nässt dauernt, und schaut auch aus, wie eins von den Bildern oben. Ich habe aber keinen Sex. Also bzw mein letzter sexueller Kontakt, wo um konkret zu werden der Mann sein Teil nur kurz in mir hatte, ist jetzt fast 1/2 Jahr her. Ich hatte seiddem keinen Sexuellen Kontakt mehr. Kann ich mir da was geholt haben, was nur später ausgebrochen ist?

    Noch eine andere Frage, wenn man sowas wie Feigwarzen hätte, sieht das die Frauenärztin bei der Vorsogeuntersuchung, oder wie weiß man überhaupt, dass man krank ist/ sein könnte? ist es überhaupt ratsam Sex zu haben? Viele Männer wissen ja auch nicht, dass sie krank sind, auch wenn man in einer Beziehung ist, was schützt einen wirklich?

    Ich würde mich um eine Antwort freuen!

  2. Die Inkubationszeit von Tripper ist kurz. (siehe oben)

    Du solltest das aber auf jeden Fall abklären lassen. Wunden und vermeintliche Pickel, die nicht heilen und nässen sind auf jeden Fall ein Anlass für einen Arztbesuch.

    Feigwarzen werden durch ein Virus (HPV) ausgelöst. Dagegen schützen in gewissem Maße Kondome. Da das Virus aber sehr leicht übertragbar ist, schätzt man die Schutzwirkung nur auf ca. 70 Prozent.

    Es gibt aber eine HPV-Impfung, die einen nahezu 100-prozentigen Schutz bietet.

Patientenerfahrungen:

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