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Was ist Mumps?
Mumps (umgangssprachlich auch „Ziegenpeter“) gehört zu den klassischen Kinderkrankheiten, obwohl sich auch nicht immunisierte Erwachsene daran erkranken können. Mumps wird durch das Mumpsvirus ausgelöst und ist hoch ansteckend. Ein Impfschutz wird dringend empfohlen, da schwere Hirnhautentzündungen und Hodenentzündungen zu den Komplikationen der Erkrankung gehören.
Mumps Symptome
| Die typischen Anzeichen für die Kinderkrankheit Ziegenpeter |
|---|
| Fieber |
| Schwellung der Ohrspeicheldrüse |
| Verdickungen der Wangen ("Hamsterbacken") |
| Ohrschmerzen beim Kauen |
| geschwollener Hals |
| geschwollene Lymphknoten im Kopf- und Halsbereich |
| abstehende Ohrläppchen |
| Appetitlosigkeit |
| Müdigkeit |
| Schluckbeschwerden |
| Abgeschlagenheit |
| ausgeprägtes Krankheitsgefühl |
| Schmerzen beim Drehen des Kopfes |
| Erbrechen |
| Oberbauchschmerzen |
| fettiger Durchfall |
| Kopfschmerzen |
| Schmerzen beim Sprechen |
| Halsschmerzen |
| Gliederschmerzen |
| Übelkeit |
| Erbrechen |
Mumps in Deutschland
In Deutschland ist Mumps – aufgrund der hohen Inanspruchnahme der verfügbaren Schutzimpfungen – selten. Mumps ist in Deutschland meldepflichtig.
Was tun? Welcher Arzt?
Wer den Verdacht hat, dass sein Kind an Mumps erkrankt ist, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Der Kinder- und Jugendarzt ist die erste Anlaufstelle. Wegen der hohen Infektiosität der Erkrankung rufen Sie bitte vorher in der Praxis an, damit Infektionsschutzmaßnahmen ergriffen werden können.
Behandlung
Wenn die Schutzimpfung versäumt wurde und Mumps ausgebrochen ist, gibt es keine ursächliche Behandlung. Die Therapie beschränkt sich auf die Linderung der Symptome und die Kontrolle der Komplikationen. Zur Standardtherapie gehören Schmerzmittel, fiebersenkende Mittel und Kälteanwendungen. Kortikosteroide werden nur bei besonders schweren Krankheitsverläufen eingesetzt.
Da die Grundimmunisierung im Rahmen der in Deutschland üblichen Mehrfachimpfungen nicht zuverlässig vor einer Infektion schützt, kann diese auch bei bestehendem Impfschutz nicht ausgeschlossen werden. Die Komplikationsrate einer Mumps-Infektion ist bei bestehendem Impfschutz jedoch drastisch reduziert.
Mumps Inkubationszeit
Die Inkubationszeit von Mumps, also die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Symptome, beträgt zwei bis drei Wochen. Infizierte Personen sind bereits bis zu 7 Tage vor Auftreten der Symptome ansteckend. Eine Ansteckungsgefahr geht von Infizierten bis zum neunten Tag nach Auftreten der Symptome aus.
Erreger und Ansteckung
Erreger: Mumpsvirus (alte Bezeichnung: Paramyxovirus parotitidis)
Mumps wird durch Tröpfeninfektion übertragen. Patienten sind ab dem dritten Tag nach der Infektion ansteckend und bleiben es bis zu 10 Tage nach Auftreten der Symptome.
Fragen zu Mumps
- Dauer: Wie lange hat man Mumps?
- Wie lange ist Mumps ansteckend?
- Wie gefährlich ist Mumps?
- Kann man Mumps auch bekommen, wenn man geimpft ist?
- Verbreitung: Wie häufig ist Mumps?
- Kann man Mumps ohne Symptome haben?
- Können Erwachsene Mumps bekommen?
- Welche Folgen können bei Mumps auftreten?
- Ist Mumps tödlich?
- Wie steckt man sich mit Mumps an?
- Ist man nach einer Mumps-Infektion immun?
- Gibt es einen Test für Mumps?
Dauer: Wie lange hat man Mumps?
Mumps heilt in den meisten Fällen innerhalb von 2–3 Wochen folgenlos aus.
Wie lange ist Mumps ansteckend?
Mumps ist bereits in der sogenannten Inkubationszeit einige Tage vor dem Auftreten erster Symptome ansteckend. Die Infektiösität ist dann sogar besonders hoch. Auch nach dem Abflauen der Symptome können Patienten das Virus noch 1–2 Wochen übertragen.
Wie gefährlich ist Mumps?
Mumps birgt die Gefahr einer Hodenentzündung, die zur Unfruchtbarkeit führen kann. Eine durch Mumps ausgelöste Hirnhautentzündung kann zu bleibenden Nervenschäden führen. Auch eine bleibende Taubheit zählt zu den seltenen Folgen einer Mumps-Erkrankung. Löst das Mumpsvirus eine Gehirnentzündung aus, kann das zum Tod des Patienten führen.
Kann man Mumps auch bekommen, wenn man geimpft ist?
Ein vollständiger Mumps-Schutz mit zwei Impfungen hat eine Schutzwirkung von etwa 83–88 Prozent. Der Krankheitsverlauf von Patienten, die trotz Impfung an Mumps erkranken, ist allerdings tendenziell weniger schwer.
Verbreitung: Wie häufig ist Mumps?
Aufgrund der Verfügbarkeit der Schutzimpfung ist Mumps in der westlichen Welt selten und tritt gehäuft in Entwicklungsländern auf. In Deutschland schwankt die Zahl der Infektionen zwischen 500 und 2000 pro Jahr. Die Schutzimpfung gegen Mumps hat zu einem weltweiten Rückgang der Infektionszahlen um 90 Prozent geführt.
Kann man Mumps ohne Symptome haben?
Bei rund einem Drittel der Infizierten verläuft Mumps vollständig symptomlos oder zeigt nur eine milde Symptomatik.
Können Erwachsene Mumps bekommen?
Mumps-Infektionen von Erwachsenen sind zwar selten. Wenn sie aber auftreten, ist der Verlauf meist deutlich schwerer als bei Kindern.
Welche Folgen können bei Mumps auftreten?
Im Rahmen einer Infektion mit Mumps kommt es häufig zu schwerwiegenden Komplikationen. Eine Hirnhautentzündung (Meningitis) tritt in etwa 15 Prozent der Fälle auf – eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) in etwa 5 Prozent der Fälle. Weitere bekannte Komplikationen sind Herzentzündung, Hodenentzündung bzw. Eierstockentzündung, die zu Unfruchtbarkeit führen können.
Ist Mumps tödlich?
Rund einer von 10 000 Erkrankten stirbt an Mumps.
Wie steckt man sich mit Mumps an?
Mumps ist hoch ansteckend und verbreitet sich über Tröpcheninfektion. Auch mit Speichel benetzte Gegenstände können infektiös sein. In einer nicht immunisierten Bevölkerung stecken sich jährlich etwa 0,1 bis 1 Prozent der Menschen mit Mumps an.
Ist man nach einer Mumps-Infektion immun?
Eine durchlebte Mumps-Infektion führt i. d. R. zu lebenslanger Immunität.
Gibt es einen Test für Mumps?
Es ist ein Test auf Antikörper gegen das Mumpsvirus verfügbar.
Patientenerfahrungen
Bist Du oder Dein Kind an Mumps erkrankt? Welche Symptome sind aufgetreten? Was hat der Arzt gemacht?
Schreib uns Deine Erfahrungen – direkt unter diesem Artikel, in den Kommentaren. Das funktioniert ganz ohne lästige Anmeldung und hilft anderen Betroffenen.
Quellen und weiterführende Informationen
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- Mumps – Darai, Gholamreza (Editor) ; Handermann, Michaela (Editor) ; Sonntag, Hans-Günther (Editor) ; Tidona, Christian A (Editor) ; Zöller, Lothar (Editor) 2009 – Lexikon der Infektionskrankheiten des Menschen: Erreger, Symptome, Diagnose, Therapie und Prophylaxe, pp.551-5 – URL: https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-540-39026-8_720
- Gesundheitsvorsorge bei Kindern : eine empirische Untersuchung des Impfverhaltens bei Masern, Mumps und Röteln – Peter Kriwy 2007 – 1. Aufl. – URL: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-531-90542-6
- Mumps. In Principles and Practice of Clinical Virology. – Zuckerman, A.J., 2009. – Chichester, UK: John Wiley & Sons, Ltd, pp. 593–600.
- Mumps and mumps vaccine: a global review – Bull World Health Organ. 1999;77(1):3-14. – Galazka AM, Robertson SE, Kraigher A. – PMID: 10063655 PMCID: PMC2557572
ICD-10: B26 Mumps Ärztliche Anlaufstellen: Kinderarzt, Allgemeinmediziner
