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Was ist Syphilis?
Syphilis (umgangssprachlich auch: „Franzosenkrankheit“ oder „harter Schanker“) ist eine sexuell übertragbare Infektionskrankheit. Der Erreger ist ein Bakterium. (Treponema pallidum) Die Syphilis wird hauptsächlich beim ungeschützten Geschlechtsverkehr durch Schleimhautkontakt übertragen. Auch eine Übertragung von der Mutter auf das Kind während der Geburt ist möglich.
Weltweit erkranken jährlich etwa 12 Millionen Menschen neu an Syphilis. In Deutschland sind vor allem homosexuelle Männer in Ballungsgebieten betroffen. Die Zahl der Neuinfektionen steigt in Deutschland – vor allem aufgrund eines wieder sorgloseren Umgangs mit ungeschützten Sexualkontakten – seit 2009 wieder an und übersteigt die Marke von 5.000 Fällen pro Jahr.
Erkrankung | Syphilis |
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Synonyme | Syphilis, Lues venerea, harter Schanker, Franzosenkrankheit |
Klassifizierung | Infektionskrankheit, Geschlechtskrankheit, bakteriell |
Häufigkeit | 3000 – 8000 Infektionen pro Jahr |
Ansteckung | sexuell übertragbar |
Erreger | Treponema pallidum ssp. pallidum (Bakterium) |
Therapie | Antibiose (Penizillin) |
Prognose | bei rechtzeitiger Behandlung gut (sonst bleibende Schäden, Tod) |
ICD-10 | A50 Syphilis connata, A51 Frühsyphilis, A52 Spätsyphilis, A53 sonstige Syphilis |
Syphilis Symptome
Die Inkubationszeit der Syphilis – also die Zeit zwischen der Infektion und dem Auftreten der ersten Symptome – beträgt zwei bis drei Wochen. Etwa die Hälfte der Infektionen verläuft völlig symptomlos.
Syphilis Bilder
Was tun?
Wer den Verdacht hat, unter Syphilis zu leiden, sollte umgehend einen Arzt kontaktieren und bis dahin sexuelle Kontakte meiden, um eine Weiterverbreitung der Krankheit zu verhindern. Urologe bzw. Gynäkologe sind die richtigen Anlaufstationen.
Der Arzt wird i.d.R. einen Bluttest veranlassen, der Antikörper gegen den Erreger im Blut nachweist. In Einzelfällen wird auch ein PCR-Test durchgeführt, der den Erreger direkt nachweist.
Die Syphilis ist heute mit Antibiotika gut therapierbar. Unbehandelt drohen schwere körperliche und neurologische Schäden und der Tod des Infizierten.
Welcher Arzt ist zuständig?
Auf sexuell übertragbare Krankheiten – wie Syphilis – ist der „Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten“ spezialisiert. Frauen können auch zu ihrem Gynäkologen, Männer zum Urologen gehen.
Behandlung
Syphilis wird i.d.R. mit Penizillin behandelt. Sollte eine Allergie gegen Penizillin bestehen, kann auf andere Antibiotika (Makrolide, Chephalosporine, Tetracyclin) ausgewichen werden.
Prognose
Bei rechtzeitiger Behandlung mit einem Antibiotikum ist die Prognose gut. Bei späterem Behandlungsbeginn ist mit bleibenden Gesundheitsschäden zu rechnen. Ohne Behandlung durchläuft eine Syphilis in vielen Fällen alle Erkrankungsstadien und endet mit dem Tod.
Bei etwa 30 Prozent der Patienten konnte mit im Rahmen der sogenannten Olso-Studie eine Spontanheilung beobachten.1
Geschichte
Inzwischen geht man davon aus, dass der Seefahrer Christoph Kolumbus und seine Mannschaft Syphilis nach Europa gebracht haben. Untersuchungen an den Skeletten der Männer haben einen Befall mit dem Syphilis-Erreger Treponema pallidum ergeben.
Man geht allerdings davon aus, dass das Bakterium damals noch nicht über Sexualkontakte übertragen wurde, sondern sich erst später in Europa angepasst hat, um diesen Infektionsweg zu nutzen.
Die erste große dokumentierte Syphilis-Epidemie in Europa datiert auf das Jahr 1495.
- Geschlechtskrankheiten – sexuell übertragbare Krankheiten
- Chlamydien – Symptome, Test und Inkubationszeit
- Tripper Symptome – Die typischen Anzeichen erkennen
- HIV-Symptome: Typische Anzeichen erkennen
Quellen
- Oslo-Studie: Studie zum Verlauf der Syphilis ohne Behandlung E.Gurney Clark, Niels Danbolt, The Oslo study of the natural history of untreated syphilis: An epidemiologic investigation based on a restudy of the Boeck-Bruusgaard material a review and appraisal, Journal of Chronic Diseases, Volume 2, Issue 3, 1955, Pages 311-344, ISSN 0021-9681, PMID: 13252075 | DOI: 10.1016/0021-9681(55)90139-9