
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Parkinson?
- Symptome
- Die vier Hauptsymptome
- Begleitsymptome
- Symptome im fortgeschrittenen Stadium
Was ist Parkinson?
Bei Morbus Parkinson handelt es sich um eine Erkrankung des Nervensystems, die langsam fortschreitet und derzeit nicht heilbar ist. Mit Medikamenten lässt sich die Krankheit lange Zeit gut kontrollieren. Meist tritt Parkinson erst im hohen Lebensalter auf und betrifft etwas häufiger Männer als Frauen.
Parkinson Symptome
Die typischen Symptome von Morbus Parkinson |
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Zittern (Tremor) |
Steifheit der Muskulatur |
Gangunsicherheit |
Gleichgewichtsstörungen |
Bewegungsarmut (Verlangsamung / Verarmung von Bewegungen) |
Schlafstörungen |
Magen-Darm-Beschwerden |
Kreislaufstörungen |
übermäßiges Schwitzen |
Niedergeschlagenheit |
Antriebslosigkeit |
Depressionen |
Demenz |
Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen |
häufiges Verschlucken |
Räuspern |
Husten |
Übelkeit |
Erbrechen |
Unruhe |
Gesichtsstarre |
Sehstörungen |
Blasenschwäche |
Erektionsstörungen |
starker Speichelfluss |
gestörte Feinmotorik |
häufige Stürze |
Geruchtsstörungen |
verkleinerte Handschrift |
monotone Sprechweise, Flüstern |
Parkinson Symptome im Detail
Die Symptome, die bei Morbus Parkinson auftreten können, werden in Hauptsymptome und Begleitsymptome unterteilt. Parkinson kann darüber hinaus in ein Frühstadium, ein fortgeschrittenes Stadium und ein Spätstadium eingeteilt werden.
Im frühen Stadium sind kaum Symptome zu beobachten. Werden erste Symptome bemerkbar, sind sie oft zu unspezifisch, um auf Morbus Parkinson schließen zu können. Charakteristischerweise handelt es sich bei den ersten Symptomen, die bemerkt werden, um Bewegungsstörungen, die den Alltag der Betroffenen erschweren.
Die vier Hauptsymptome

Die vier Hauptsymptome von Parkinson:
- Zittern
- Muskelsteifheit
- Bewegungsarmut
- Gang- bzw. Gleichgewichtsstörungen
Parkinson ist eine degenerative Krankheit. Die Beschwerden beginnen also mild und verschlechtern sich im Laufe der Zeit. Die Ausprägung der Symptome ist von Patient zu Patient verschieden. Nicht jeder Patient leidet unter allen Hauptsymptomen. Bei der Muskelsteifheit – dem sogenannten Rigor – ist hauptsächlich der Nacken- bzw. Schulterbereich betroffen. Nicht selten wird der Rigor im Frühstadium mit rheumatischen Erkrankungen verwechselt.
Zittern (Tremor)
Ein weithin bekanntes Symptom von Parkinson ist das Zittern der Hände. Im fortgeschrittenen Stadium sind davon häufig auch die Füße und manchmal auch die Kiefermuskulatur betroffen.
Der Tremor tritt meist nur in Ruhephasen zutage. Betroffene können selbst im fortgeschrittenen Stadium noch zielgerichtet die Bewegungen ausführen, die sie im Alltag benötigen. Bei manchen Betroffenen tritt selbst im Spätstadium kein Zittern der Hände auf. Andere Patienten wiederum leiden sehr stark unter dem sich verschlechternden Tremor.
Gang- und Gleichgewichtsstörungen
Im späten Stadium der neurodegenerativen Erkrankung treten Gang- und Gleichgewichtsstörungen auf. Betroffene machen nur noch kleine Schritte, weisen eine gebeugte Körperhaltung auf und ziehen die Beine über den Boden.
Eine Störung des Gleichgewichts macht sich unter anderem durch eine Sturzneigung bemerkbar. Betroffene können in Menschenmengen nicht rechtzeitig ausweichen, fallen über Türschwellen und haben Probleme mit Treppen. Das erste Anzeichen einer fortschreitenden Bewegungsarmut ist das steife Mitschwingen der Arme beim Gehen.
Symptome im fortgeschrittenen Stadium
Vor allem im fortgeschrittenen Stadium sind alltägliche Bewegungen wie das Aufstehen, Abbremsen oder Umdrehen signifikant verlangsamt. Betroffene nehmen die Bewegungen des Alltags in diesem Stadium der Erkrankung als äußerst anstrengend wahr.
Die Bewegungsarmut kann sich auch in einer Veränderung der Gestik und Mimik sowie der Schrift äußern. Das Gesicht verliert an Ausdruckskraft und die Gestikulation nimmt ab. Typischerweise verkleinert sich das Schriftbild mit der Zeit deutlich.
Im späten Stadium benötigen Betroffene oft einen Rollstuhl, um sich sicher fortbewegen zu können. In Ausnahmefällen kann es im letzten Stadium zu einer akinetischen Krise kommen; dabei verlieren Patienten jegliche Fähigkeit zur Bewegung. Neben den vielen motorischen Symptomen treten auch Begleitsymptome auf.
Begleitsymptome
Ein häufiges Begleitsymptom, das bereits im ersten Stadium auftreten kann, sind Schlafstörungen. Die Erkrankten haben Probleme beim Ein- und Durchschlafen und sind von aufwühlenden Träumen geplagt. Die Schlafstörungen werden zusätzlich durch Blasenentleerungsstörungen verstärkt, weswegen Patienten mehrmals in der Nacht auf die Toilette müssen.
Neben den Problemen beim Schlafen sind auch psychische Symptome typische Begleiter der Erkrankung. Besonders häufig sind depressive Verstimmungen, Niedergeschlagenheit und ein allgemeines Unwohlsein.
Demenz als neurologisches Begleitsymptom tritt vorwiegend bei sehr betagten Patienten auf und kann den Verlauf der Erkrankung negativ beeinflussen. Des Weiteren sind verschiedenste Störungen der Verdauung für Morbus Parkinson typisch. Da die Muskulatur des Magens zunehmend schwächer wird, leiden Patienten nicht selten unter Aufstoßen und Übelkeit. Im späteren Stadium wird der Darm träge, was zu einer chronischen Verstopfung führt.
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Quellen
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- Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Allgemeinmediziner, Neurologe
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