
Verbreitung
Nagelpilz ist eine sehr häufig auftretende Erkrankung. Meist sind die Nägel an den Füßen von einer Mykose – wie Pilzerkrankungen medizinisch bezeichnet werden – betroffen. Die Krankheitserreger entwickeln sich in einer feuchten und warmen Umgebung besonders gut. Dieses Klima, ähnlich wie im Treibhaus, ist im Fußbereich besonders oft vorhanden. Bei Menschen mit stark ausgeprägter Immunschwäche – bspw. HIV/AIDS-Patienten – treten auch Pilzinfektionen an den Fingernägeln auf.
Nagelpilz erkennen – Die Symptome
Typische Anzeichen der Erkrankung sind gelblich-braune Verfärbungen und eine Verdickung der Hornsubstanz des Nagels. Die Nagelplatte verliert ihr festes Erscheinungsbild. Die verdickten, brüchigen Bereiche beinhalten winzige, luftgefüllte Hohlräume, in denen sich die Pilzerreger einnisten. Die Zerstörung des Nagels wird meist von Fadenpilzen verursacht. Nagelpilz kann jedoch auch von anderen Erregerarten wie Schimmelpilzen oder Hefepilzen ausgelöst werden.
Nagelpilz Bilder
Behandlung
Die Behandlung von Nagelpilz sollte sich immer über einen längeren Zeitraum erstrecken. Die Behandlung kann erst dann als abgeschlossen gelten, wenn ein vollständig gesunder Nagel nachgewachsen ist. Sind noch Teilbereiche des Nagels infiziert, kann sich der Nagelpilz innerhalb von kurzer Zeit wieder auf die gesamte Nagelplatte ausweiten.
Wenn der Verdacht auf Nagelpilz besteht, sollte der Patient einen Hautarzt aufsuchen. Dieser Facharzt hat die größte Erfahrung bei der Behandlung von Nagelpilz. Auch wenn es in den Apotheken eine ganze Reihe von frei verkäuflichen Mitteln gegen Nagelpilz gibt, sollte zunächst ein Arzt die notwendige Therapie festlegen. Der Hautarzt wird über mögliche Infektionsquellen aufklären, über Vorbeugemaßnahmen informieren und die Gesamtkonstitution des Patienten bei der Behandlung mit berücksichtigen. Besonders vorliegende Vorerkrankungen sollten bei dem verordneten Behandlungskonzept immer eine Rolle spielen. Und letztlich grenz der Mediziner den Nagelpilz auch von anderen Hauterkrankungen ab und stellt die Diagnose sicher.
Fungizider Nagellack
Gegen die Erreger des Nagelpilzes setzt die Medizin sogenannte Antimykotika ein. Sie enthalten medizinisch wirksame Stoffe, die die Pilze abtöten. Entscheidend für die Wahl des richtigen Mittels ist, wie weit der Nagelpilz bereits fortgeschritten ist. Die Pilzerkrankung beginnt meist am Rand des Nagels und breitet sich nach und nach über die ganze Nagelplatte aus. Sind zunächst nur kleinere Teilbereiche an der Oberfläche des Nagels betroffen, kann eine äußere Behandlung ausreichen. Es gibt heute eine Reihe von antimykotisch wirkenden Substanzen, die in Form eines Nagellacks auf die betroffenen Bereiche aufgetragen werden können. Die Wirkstoffe müssen nach Gebrauchsanleitung regelmäßig aufgepinselt werden. Der kranke Nagel wird von den Wirkstoffen durchdrungen. Das Pilzwachstum im Nagel wird gehemmt. Die verpilzten Nagelbestandteile sollten regelmäßig entfernt werden. Nach und nach wächst aus dem Nagelfalz ein gesunder Nagel nach.
Antimykotikum
Schwieriger wird es, wenn bereits die gesamte Nagelplatte von Pilzsporen befallen ist und der Pilzerreger sich im Nagelfalz eingenistet hat. In diesem Fall reichen die äußeren Pinselungen mit antimykotisch wirkenden Medikamenten nicht mehr aus. Der Nagelpilz kann nur noch mit einer inneren Anwendung von Antimykotika beseitigt werden. Die pilzhemmenden Wirkstoffe gelangen über den Blutweg bis in das Nagelbett und den Nagelfalz.
Der Arzt wird bei einem schweren Befall mit Nagelpilz zunächst eine Kultur anlegen, um den Erreger genauer identifizieren zu können. Erst dann wird er ein Medikament mit dem geeigneten Wirkstoff verschreiben.
Möglich ist auch eine Kombination zwischen der inneren Einnahme von Antimykotika und einer begleitenden äußeren Anwendung. Es gibt Salben, die als Wirkstoff beispielsweise Harnstoff enthalten. Der Harnstoff erweicht den verpilzten Nagel nach und nach. Die Nageloberflächen können so einfacher abgetragen werden, und die pilzhemmenden Medikamente können schneller und besser in den infizierten Bereich eindringen. Durch das Abtragen des Nagels werden auch die kleinen Hohlräume in der Nagelplatte reduziert, in denen sich die Pilzsporen eingenistet haben. Eine weitere Möglichkeit ist, das der Arzt den befallenen Nagel vor Beginn des Einsatzes von antimykotischen Medikamenten entfernt.
Vorsicht: Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Antimykotische Medikamente können neben der erwünschten pilzabtötenden Wirkung eine ganze Reihe von Nebenwirkungen verursachen. Vor allem bei der inneren Anwendung der Arzneistoffgruppen Allylamine, Azole oder Morpholine kann es zu Problemen im Magen und im Darm kommen. Patienten können unter Übelkeit und Magenschmerzen leiden. Als weitere unerwünschte Nebenwirkungen können Kopfschmerzen, Kreislaufstörungen und Hautausschläge auftreten. Die arzneilich wirkenden Stoffe können in seltenen Fällen auch eine krankhafte Erhöhung der Leberenzyme und Funktionsstörungen der Leber verursachen.
Der Arzt, der antimykotisch wirkende Medikamente gegen Nagelpilz zur inneren Einnahme verschreibt, sollte die krankheitsbedingte Vorgeschichte des Patienten kennen. Bei Antimykotika sind einige Kontraindikationen zu beachten. So sollten Leberkranke nicht mit diesen Wirkstoffen behandelt werden. Auch bei Patienten, die Medikamente gegen zu viel Magensäure und bei Erkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems nehmen oder unter Allergien leiden, sollte die Verschreibung von Antimykotika sehr kritisch abgewogen werden.
Lange Behandlungsdauer

Bei Nagelpilz handelt es sich um eine langwierige Erkrankung. Die Pilze zerstören die gesunde Nagelsubstanz. Der betroffene Nagel verfärbt sich gelblich bis bräunlich, er verliert seine feste Struktur, verdickt sich und wird bröselig. Die Behandlung mit einem Hausmittel muss solange durchgeführt werden, bis ein gesunder Nagel nachwächst.
Vorbeugung
Mit einigen Vorbeugemaßnahmen kann man der Entstehung einer Mykose an den Nägeln vorbeugen. Passendes Schuhwerk ist eine wichtige Voraussetzung, dafür dass an den Füßen keine Druckstellen und Verletzungen entstehen können, die die Haut- und Nagelpilze als Eintrittspforte in den Organismus benutzen können. Außerdem ist es wichtig, sich nach dem Baden die Füße und vor allem die Zehenzwischenräume gut abzutrocknen. In öffentlichen Badeanstalten empfiehlt es sich, Badeschuhe zu tragen.
Da die Pilze eine feuchte Umgebung lieben, sollten generell keine Strümpfe aus synthetischen Fasern getragen werden. Kunstfasern unterstützen das Schwitzen am Fuß. Dagegen saugen Strümpfe aus Baumwolle entstehende Feuchtigkeit auf und sorgen für ein gutes Klima rund um den Fuß.