
Die im „Annals of Neurology“ veröffentlichte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Gehirne von Fleischliebhabern schneller altern. Die Untersuchung basiert auf den Daten der „Women’s Health Study“ und bezog 6.200 gesunde Frauen an.
6.200 Frauen, 5 Jahre Beobachtungszeitraum
Es wurde ein Zeitraum von fünf Jahren beobachtet. Frauen, die ihren Fettbedarf zu einem hohen Anteil aus gesättigten Fettsäuren deckten, wiesen deutlich geringere kognitive Leistungen auf. Frauen, die hingegen vor allem Lebensmittel mit ungesättigten Fettsäuren zu sich nahmen, waren geistig leistungsfähiger.
Lässt rotes Fleisch das Gehirn schneller altern?
Die Wissenschaftler führen die unterschiedliche Leistungsfähigkeit auf eine beschleunigte Alterung des Gehirns zurück, die bei einem hohen Konsum von rotem Fleisch auftritt. Die Gehirne der Fleischliebhaber wiesen einen Alterungszustand auf, der für Menschen, die um fünf bis sechs Jahre älter sind, typisch ist.
Die Empfehlung der Forscher lautet, den Konsum von rotem Fleisch zu reduzieren und tierische Fette durch Pflanzenfette zu ersetzen.
Einordnung der Studienergebnisse
Eine Ernährung, die auf einem hohen Anteil von gesättigten Fettsäuren basiert, ist in vielerlei Hinsicht ungesund. Die Hirnleistung hängt allerdings von so vielen Faktoren ab, dass das Ergebnis der Studie allenfalls ein erstes Indiz sein kann. Insbesondere ist die Aussagekraft dieser Studie dadurch reduziert, dass man nur den Fettkonsum nicht aber die sonstigen Lebens- und Ernährungsgewohnheiten untersucht hat.
Dadurch wird die Trennung von Ursache und Wirkung schwierig. Eine Gegenthese wäre: Dumme Menschen mögen rotes Fleisch.
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Quellen
- Dietary fat types and 4‐year cognitive change in community‐dwelling older women – Autoren: Olivia I. Okereke MD, SM Bernard A. Rosner PhD, Dae H. Kim MD, Jae H. Kang ScD, Nancy R. Cook ScD, JoAnn E. Manson MD, DrPH Julie E. Buring ScD, Walter C. Willett MD, DrPH, Francine Grodstein ScD – Publikation: Annals of Neurology – DOI: 10.1002/ana.23593
Sebastian Fiebiger
Chefredaktion