Wow! Dass Popeye mal wissenschaftliche Bestätigung erhalten würde – damit hat wohl niemand mehr gerechnet. Aber genau das ist jetzt passiert. Amerikanische Wissenschaftler haben im Spinat hormonelle Substanzen (Phytoecdysteroide) entdeckt, die das Muskelwachstum verstärken. Und der Kraftzuwachs kann sich sehen lassen! Schon nach einem Monat hatten Ratten, denen man ein Spinatextrakt zu futtern gab, 24 Prozent mehr Kraft in den Pfoten.
Spinat wirkt ab 40 und in großen Mengen besonders gut
Wissenschaftler der Rutgers-Universität in New Jersey (USA) waren es, die die Mucki-Substanzen im grünen Gemüse entdeckt haben. Die Forscher hatten zunächst isolierte Muskelzellen untersucht und ihre Erkenntnisse dann an lebenden Ratten überprüft. Die das Muskelwachstum anregende Wirkung soll vor allem bei Menschen über 40 ihre Wirkung entfalten. Um einen adäquaten Muskelzuwachs wie im Ratten-Experiment zu erreichen, müssten Menschen übrigens täglich ein Kilogramm Spinat vertilgen.
Mythos: Besonders hoher Eisengehalt
Früher dachte man übrigens, dass der besonders hohe Eisengehalt den Spinat so wertvoll mache. Die jahrelang propagierte Annahme des extrem hohen Eisengehalts basierte aber auf einem Messfehler, der zwar schnell korrigiert wurde, sich in der Literatur aber lange Zeit durchgeschleppt hat. Spinat ist zwar durchaus eisenhaltig und gehört zu den Gemüsen mit hohem Eisengehalt, liegt aber nur auf dem Niveau von Aprikosen oder Haferflocken. Früher hatte man ein Vielfaches dieses Eisengehalts angenommen.
Kinder mögen übrigens deshalb keinen Spinat, weil er Säuren enthält, die bei vielen Kindern Ekel auslösen. Wenn Ihr Kind also kein Spinat mag, sollten Sie es nicht zwingen.
Studie und Quellen
- Phytoecdysteroids Increase Protein Synthesis in Skeletal Muscle Cells | Jonathan Gorelick-Feldman, David MacLean, Nebojsa Ilic, Alexander Poulev, Mary Ann Lila#Diana Cheng, Ilya Raskin | J. Agric. Food Chem. 2008, 56, 10, 3532-3537 | DOI: 10.1021/jf073059z | PMID: 18444661
- Infusion von 20-Hydroxyecdysone vergrößert Triceps bei Mäusen
PMID: 22495969 PMCID: PMC3410052 DOI: 10.1002/ptr.4679