Inhaltsverzeichnis
- Tabelle: Normalwerte für Erwachsene
- Tabelle: Normalwerte nach Lebensalter
- Warum gibt es zwei Blutdruckwerte?
- Welche Blutdruckwerte sind gefährlich?
- Der Zusammenhang zwischen Puls und Blutdruck
Wie hoch ist der normale Blutdruck?
Der optimal Blutdruck liegt bei 120/80 oder darunter. Die Werte sind aber vom Lebensalter abhängig. In diesem Artikel finden Sie die Tabellen mit allen Daten.
Blutdruck: Normalwerte für Erwachsene
Einstufung | systolisch in mmHg | diastolisch in mmHg |
---|---|---|
Hypotonie | < 90 | < 60 |
niedrig | < 110 | < 70 |
optimal | < 120 | < 80 |
normal | < 130 | < 85 |
hochnormal | 130-139 | 85-89 |
Hypertonie Grad I | 140-159 | 90-99 |
Hypertonie Grad II | 160-179 | 100-109 |
Hypertonie Grad III | > 180 | > 110 |
Hypertensiver Notfall | > 210 | 110-140 |
systolische Hypertonie | > 140 | < 90 |
US-Grenzwert1 für Bluthochdruck bis 2017 | > 140 | > 90 |
US-Grenzwert1 für Bluthochdruck seit 2017 | > 130 | > 80 |
Normaler Blutdruck in Abhängigkeit vom Alter
Alter | systolisch in mmHG | diastolisch in mmHG |
---|---|---|
Frühgeborene | 45-50 | |
Neugeborene | 70-80 | |
Baby (bis 3 Monate) | 70-85 | |
Kleinkind (bis 1 Jahr) | 85-95 | 60 |
Kind (bis 9 Jahre) | 95-100 | 60-70 |
Jugendlicher (bis 14 Jahre) | 101-110 | 68-74 |
Erwachsener | 120-129 | 80-84 |
Senioren | < 140 | < 90 |
Blutdruck-Tabelle zum Ausdrucken (PDF Download)
Die Werte für den Normaldruck sind abhängig vom Lebensalter. Während für Erwachsene einheitliche Richtwerte gelten, sind die Referenzwerte für Kinder nach dem Alter gestaffelt und geringer.
Im Alter ist der Blutdruck höher und die Richtwerte sind toleranter.
Der optimale Blutdruck
Während die Blutdruck-Richtwerte immer mehrfach angepasst wurden, um die Eingriffsschwellen für medikamentöse Behandlungen zu optimieren, ist der Idealwert von 120/80 in den Industrieländern seit Jahrzehnten etabliert. Dieses Wertepaar gilt als Optimum in Bezug auf die Lebensqualität und die Gesundheitsvorsorge.
Warum gibt es zwei Blutdruckwerte?
Ein ermittelter Blutdruckstatus setzt sich aus zwei Teilen zusammen: dem ersten und höheren systolischen Blutdruck und dem zweiten und niedrigeren diastolischen Wert.
Die Systole beschreibt den Druck in den Arterien während des Blutausstroms aus dem Herzen und die Diastole den Druck in der Füllungsphase des Herzens.
Warum ist es wichtig, seinen Blutdruck zu kennen?
Bluthochdruck ist hierzulande – bedingt durch die westliche Lebensweise mit Überernährung und Bewegungsmangel – eine Volkskrankheit. Erhebliche Teile der Bevölkerung leiden unter Bluthochdruck, ohne es zu wissen.
Ein erhöhter Blutdruck macht oft jahrelang keine Beschwerden. Er schädigt aber die Organe, der Herz und das Gefäßsystem und erhöht damit das Risiko für eine ganze Reihe von Erkrankungen. Dazu gehören der Herzinfarkt, der Schlaganfall, die Niereninsuffizienz und die Demenz.
Welche Blutdruckwerte sind gefährlich?
Ein Blutdruckanstieg auf Werte oberhalb von 180 zu 120 bei einem zuvor gesunden Menschen wird als hypertensive Krise bezeichnet. Treten diese Werte zusammen mit anderen Symptomen – wie Atemnot, Schmerzen, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Nasenbluten, Benommenheit, Sprachstörungen, Lähmungserscheinungen oder einem Druckgefühl auf der Brust – auf, handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der umgehende notärztliche Versorgung erfordert.
Treten diese Werte ohne weitere Symptomatik oder bei Bluthochdruckpatienten auf, die schon zuvor einen dauerhaft erhöhten Blutdruck aufgewiesen haben, kann die Messung unter Ruhe eine halbe Stunde später wiederholt werden. Bleiben Sie hoch, sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden.
Besondere Vorsicht gilt bei Schwangeren, bei denen ein plötzlicher Blutdruckanstieg ein Anzeichen für eine Eklampsie sein kann, die für Kind und Mutter lebensbedrohlich ist.
Der Zusammenhang zwischen Puls und Blutdruck
Der Puls bezeichnet die Intensität und die Anzahl der Impulse, die innerhalb einer Minute vom Herz ausgesandt werden. Im Rahmen der Druckverhältnisse in den Blutgefäßen kommt dem Puls eine wichtige Rolle zu. Die drei organischen Mechanismen für die Blutdruckkontrolle sind:
- die Puls- bzw. Herzfrequenz
- das Schlagvolumen
- der periphere Widerstand
Bei einem gesunden Menschen liegt die Herzfrequenz bei 60 bis 80 Schlägen pro Minute. Bei dem Schlagvolumen handelt es sich um die Menge an Blut, die vom Herzen in die Peripherie weitergeleitet wird. Im Durchschnitt sind das 70 Milliliter (0.07 Liter). Bei einem Pulsschlag von 70 Schlägen pro Minute verarbeitet das Herz mehr als 4 Liter Blut. Diese Menge entspricht fast dem Blutvolumen eines Erwachsenen. Der Blutdruck liegt im direkten Verhältnis zum Herzzeitvolumen und dem peripheren Widerstand und wird mithilfe folgender Formel ausgerechnet:
Bei aktiven Sportlern ist der Herzmuskel gut durchtrainiert, sodass das Herz in der Lage ist, ein erhöhtes Schlagvolumen zu erzeugen. Statt der durchschnittlichen 0.07 Liter, pumpt ein Sportlerherz in vielen Fällen mehr als 100 Milliliter pro Herzschlag. Da der menschliche Organismus etwa 4 – 5 Liter Blut zirkulieren lassen muss, um alle Organe mit ausreichender Menge Blut zu versorgen, haben aktive Sportler einen niedrigeren Ruhepuls. Bei einem Schlagvolumen von mehr als 100 Milliliter muss das Herz lediglich 45 – 50 Mal pro Minute schlagen, um den benötigten Wert von 4 – 5 Liter Blut zu erreichen.
Fachbegriffe
Ist der Blutdruck erhöht, spricht man von einer Hypertonie, einem Hypertonus oder Hypertension. Ein zu niedriger Blutdruck wird als Hypotonie bezeichnet.
Studien zum Blutdruck
Mehr zum Blutdruck
- Wie misst man den Blutdruck richtig?
- Blutdruck Übersicht
- Niedriger Blutdruck – Symptome, Ursachen, Behandlung
- Bluthochdruck – Symptome, Ursachen, Behandlung
Quellen
- Hochdruckliga: Neue Europäischen Leitlinien für Bluthochdruck
- WHO: Verbreitungsgebiete von Bluthochdruck
- European Society of Cardiology – Blutdruck-Richtwerte
- America Heart Association – Richtwerte für den Blutdruck
- American College of Cardiology – Leitlinien für Bluthochdruck bei Erwachsenen
- Bluthochdruck als Risikofaktor für Schlaganfälle
- Blutdruckwerte: Richtwerte der „American Heart Association“ und des „American College of Cardiology“. Die anderen Werte sind die Normwerte der „Hochdruckliga“ und der „European Society of Cardiology“. Die Hypertonie Grade entsprechen der Klassifizierung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Einheit: mmHg (Millimeter Quecksilbersäule)