Rauchen erhöht den Blutdruck
Rauchen steht in direktem Zusammenhang mit dem Blutdruck. Wer regelmäßig mehrere Zigaretten raucht, hat ein hohes Risiko, an Bluthochdruck (Hypertonie) zu erkranken. Ursache dafür ist die Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems durch die Schadstoffe des Tabakrauchs.
Der „Genuss“ einer Zigarette führt bereits innerhalb von 30 Sekunden zu einer Erhöhung des Blutdrucks. Das zentrale Nervensystem (ZNS) reagiert unmittelbar auf die Schadstoffe einer Zigarette und löst verschiedene Veränderungen im Organismus aus, die einen erhöhten Blutdruck begünstigen.
Warum erhöht Rauchen den Blutdruck?
Verengung der Blutgefäße: Bei einer Verengung der Blutgefäße kann das Blut nicht mehr mit der normalen Geschwindigkeit durch die Gefäße fließen, so dass der Blutdruck steigt, um auch die peripheren Körperteile (Beine, Arme) gut mit Blut zu versorgen.
Erhöhung der Herzfrequenz: Der Zigarettenkonsum führt zu einer Erhöhung der Herzfrequenz, die wiederum eine Erhöhung des Blutdrucks begünstigt.
In den ersten 5 Minuten des Rauchens steigt der Blutdruck um bis zu 20 mmHg und erreicht damit – auch bei ansonsten gesunden Menschen mit normalem Blutdruck – Werte im Bereich des Bluthochdrucks.
Es dauert etwa eine halbe Stunde, bis der Blutdruck wieder auf den Normalwert absinkt. Man spricht bei Rauchern von einer „intermittierenden arteriellen Hypertonie“.
Langzeitschäden an den Blutgefäßene
Schädigung der Blutgefäße: Die Schadstoffe im Zigarettenrauch schädigen mit der Zeit die Innenwände der Blutgefäße. Die Folge ist über kurz oder lang eine Arteriosklerose, bei der sich der Durchmesser der Blutgefäße verringert. Um sich dieser Situation anzupassen, steigt der Blutdruck. Neuere Studien zeigen, dass der tägliche Zigarettenkonsum den Blutdruck um bis zu 10 mmHg erhöht.
Die Schädigung der Blutgefäße kann laut einer Studie1 bereits im Jugendalter auftreten.
Rauchstopp fördert „Erholung“ der Blutgefäße
Einer irischen Studie2 zufolge sind die durch das Rauchen verursachten Gefäßschäden zumindest teilweise reversibel. Bei Ex-Rauchern wurde ein linearer Zusammenhang zwischen der Dauer des Rauchstopps und der Verbesserung der Pulswellengeschwindigkeit beobachtet. Auch die arterielle Steifigkeit normalisierte sich innerhalb eines Jahrzehnts. Bereits ein Jahr nach dem Rauchstopp zeigte sich eine deutliche Verbesserung der Gefäßelastizität.
Auch Passivrauchen lässt Blutdruck steigen
Eine Heidelberger Studie3 konnte zeigen, dass Passivrauchen den Blutdruck von Vorschulkindern erhöht. Kinder, die zu Hause Zigarettenrauch ausgesetzt waren, hatten ein um 21 Prozent erhöhtes Risiko für Bluthochdruck.
Rauchst Du? Warum? Hast Du schon mal probiert, aufzuhören? Wie ist das gelaufen? _Schreib uns Deine Erfahrungen – direkt unter diesem Artikel, in den Kommentaren. Das funktioniert ganze ohne lästige Anmeldung und hilft anderen Betroffenen.
- Normaler Blutdruck – Tabelle der Normalwerte nach Alter
- Welche Sportart senkt den Blutdruck am effektivsten?
- Niedriger Blutdruck (Hypotonie) – Symptome, Ursachen, Behandlung
- Blutdruck richtig messen – wann, wie und wie oft?
- Studie: Immer weniger Deutsche wollen mit dem Rauchen aufhören
- Normaler Puls – Normalwerte nach Alter
Quellen und weiterführende Literatur
- Early vascular damage from smoking and alcohol in teenage years: the ALSPAC study – Autoren: Marietta Charakida, George Georgiopoulos, Frida Dangardt, Scott T Chiesa, Alun D Hughes, Alicja Rapala, George Davey Smith, Debbie Lawlor, Nicholas Finer, John E Deanfield – Publikation: European Heart Journal, Volume 40, Issue 4, 21 January 2019, Pages 345–353 – DOI: 10.1093/eurheartj/ehy524
- Impact of smoking and smoking cessation on arterial stiffness and aortic wave reflection in hypertension – Autoren: Noor A. Jatoi, Paula Jerrard-Dunne, John Feely, and Azra Mahmud – Publikation: Hypertension. 2007 May;49(5):981-5. – DOI: 10.1161/HYPERTENSIONAHA.107.087338
- Determinants of Blood Pressure in Preschool Children – Autoren: Giacomo D. Simonetti, Rainer Schwertz, Martin Klett, Georg F. Hoffmann, Franz Schaefer, and Elke Wühl – Publikation: Circulation. 2011;123:292–298 – DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.110.958769