Scheidenpilz Symptome - Die typischen Anzeichen erkennen

Scheidenpilz
Scheidenpilz – Eine kurze Untersuchung und ein Abstrich schaffen schnelle Klarheit
Foto: Capifrutta | Shutterstock

Was ist Scheidenpilz?

Scheidenpilz (auch Vaginalpilz oder medizinisch: vaginale Mykose) ist eine Infektionskrankheit der weiblichen Scheide mit den Hefepilzen Candida albicans oder Genus Candida. Auch im gesunden weiblichen Körper wird die Scheide von Pilzen besiedelt. Erst die übermäßige Vermehrung eines Stammes löst eine Infektion und die typische Symptomatik aus.


ICD-10: B37.3+ Kandidose der Vulva und der Vagina Ärztliche Anlaufstellen: Gynäkologe

Lesezeit: 3 Minuten

Scheidenpilz Symptome

Die typischen Anzeichen einer Vaginalpilz-Infektion
weißer, geruchloser Ausfluss aus der Scheide
weiße, käseartig krümlige Absonderungen
weiße Beläge der Vaginalschleimhaut
Juckreiz
begleitende Entzündungen
Schmerzen beim Wasserlassen
Brennen im Bereich der Scheide
Schwellungen
quarkartiger Ausfluss
Hautausschlag des äußeren Genitals

Was tun?

Vaginalpilz
Vaginalpilz wird i.d.R. mit Antimykotika behandelt
Foto: Nenov Brothers Images | Shutterstock

Wer den Verdacht hat, unter einer Scheidenpilz-Infektion zu leiden, sollte den Gynäkologen aufsuchen. Der wird in der Regel ein Antimykotikum verordnen, das pilzabtötend wirkt. Antimykotika sind als Zäpfchen, Salben oder auch systemisch als Tabletten verfügbar. In der Regel tritt innerhalb von wenigen Tagen eine deutliche Besserung der Symptomatik ein.

Ein vermeintlicher Scheidenpilz sollte nicht nur deshalb ärztlich abgeklärt werden, damit er zügig und fachgerecht behandelt werden kann. Die Symptomatik kann auch durch andere Erkrankungen des Genitals ausgelöst werden, die die Gefahr von Folgeschäden bergen. Die Untersuchung besteht i.d.R. aus einem Gespräch (Anamnese), einer Untersuchung und einem Abstrich.

Hausmittel zur Behandlung des Scheidenpilzes – etwa die Joghurtbehandlung, Buttermilch oder diverse angeblich säurefördernde Mittel – werden von der Medizin kritisch betrachtet.

Ursachen

Scheidenpilzinfektionen entstehen durch Veränderungen des pH-Werts in der Scheide. Das eigentlich saure Milieu, das vor allem durch Milchsäure-Bakterien entsteht, kann durch verschiedene Faktoren gestört werden:

  • geschwächtes Immunsystem (bspw. durch andere Infektionen)
  • Schwankungen des Hormonhaushalts
  • zu enge und nicht luftdurchlässige Kleidung / Unterwäsche
  • Stress
  • Diabetes
  • falsche Intimhygiene
  • Antibiotika

Vaginalpilz-Infektionen sind häufig. Mehr als 70 Prozent aller Frauen sind mindestens einmal in ihrem Leben davon betroffen.


Medizinjournalist
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Sebastian () arbeitet seit Jahren für medizinische Onlinemedien. Er engagiert sich ehrenamtlich in BOINC-Projekten zur Krebsforschung. Sebastian ist verheiratet, hat ein Kind und lebt in Berlin.

Quellen

  • „Mehr wissen – Was hilft gegen eine Pilzinfektion der Scheide (Scheidenpilz)?“ – 3. Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG) und des Berufsverbands der Frauenärzte e. V. (BVF) vereint im German Board and College of Obstetrics and Gynecology (GBCOG) zur IQWiG-Gesundheitsinformation – Autor: Wagner, Uwe
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Patientenerfahrungen:

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