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Was sind Salmonellen?
Salmonellen sind stäbchenförmige Bakterien. Sie zählen zu den Enterobakterien, also zu Bakterien, die sich im Darm ausbreiten und dort zu Infektionen führen.
Die daraus resultierende Erkrankung – Salmonellose oder auch Salmonellitis – manifestiert sich als Magen-Darm-Entzündung (Gastroenteritis).
Die Salmonellose ist eine typische „Sommererkrankung“. Durch falsch behandelte oder verdorbene Nahrungsmittel – wie Eier und Eierprodukte wie Eischaum und Mayonnaise – können Bakterien in den menschlichen Körper gelangen und die Erkrankung auslösen.
Salmonellen Symptome
Nach Aufnahme der Erreger kommt es meist innerhalb von 24 Stunden zum Auftreten erster Krankheitszeichen. Dazu gehören in der Regel Durchfall, Bauchschmerzen und Erbrechen, häufig begleitet von Kopfschmerzen und Fieber. Sie gleichen den Symptomen der Magen-Darm-Grippe:
Die typischen Anzeichen einer Salmonellose |
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Übelkeit |
Erbrechen |
Durchfall |
Bauchschmerzen |
Blähungen |
Fieber |
Bauchkrämpfe |
Schmerzen beim Stuhlgang |
Blut im Stuhl |
Kopfschmerzen |
ausgeprägtes Krankheitsgefühl |
Appetitverlust |
Müdigkeit |
Abgeschlagenheit |
Kreislaufprobleme |
ausgeprägte Schwäche |
Inkubationszeit
Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit, liegt zwischen fünf und 72 Stunden.
In seltenen Fällen kann die Inkubationszeit auch bis zu sieben Tage betragen. Wie schnell sich die Infektion ausbreitet und zu Krankheitssymptomen führt, ist vor allem von der Zahl der aufgenommenen der Erreger abhängig.
Je mehr Salmonellen aufgenommen wurden, desto schneller ist auch der Ausbruch der Krankheit und umso kürzer die Inkubationszeit.
Infektion
Salmonellen werden durch verunreinigtes Wasser oder verunreinigte Nahrung übertragen. Die Aufnahme der Bakterien erfolgt über den Mund, durch den Verzehr der kontaminierten Lebensmittel.
Die häufigste Ursache für eine Infektion sind Fehler bei der Lagerung oder der Herstellung der Lebensmittel. Auch übermäßig starke Erhitzung, Transport- und Verpackungsfehler oder Hygienemangel können zur Verbreitung von Salmonellen führen.
Einmal infiziert, breiten sich die Salmonellen im Magen-Darm-Trakt aus und sorgen dort für eine Salmonellose.
Eine Ausnahme sind die Typhus-Salmonellen. Sie können auch in die Blutbahn gelangen und sich so im Körper ausbreiten, um andere Organe zu infizieren. Schwere Erkrankungen können die Folge sein.
Besonders gefährdet für eine Ansteckung mit Salmonellose sind alte Menschen sowie Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, aber auch Kleinkinder und Säuglinge.
Infektionsquellen
Infektionsquellen für Salmonellen gibt es viele. Besonders relevant sind rohe Eier bzw. Eierspeisen, wie zum Beispiel Mayonnaise, Cremes oder Eis.
Weitere Infektionsquellen sind Milch sowie Milchprodukte. Fleisch, Fleischspeisen und Meeresfrüchte kommen ebenfalls als Infektionsquelle für Salmonellen infrage. In den meisten Fällen sind falsche Lagerung oder Hygienemängel der Auslöser für eine Infektion. Seltener sind Transport- oder Produktionsfehler ursächlich.
Aus diesem Grund ist besonders auf eine unbeschädigte Verpackung und auf die korrekte Lagerung zu achten. Fleisch sollte zum Beispiel nur frisch oder aus der Kühltruhe gekauft werden. Eier sollten unbeschädigt und die Schale sollte ausreichend dick sein.
Bei Milchprodukten ist darauf zu achten, dass diese kühl gelagert werden. Für den Transport solcher Produkte sollte eine Kühltasche verwendet werden. Vor allem in den heißen Sommertagen ist es keine gute Idee, Fleisch und Milchprodukte im heißen Auto nach Hause zu transportieren. Dort angekommen, sollten die Waren sofort wieder im Kühl- oder Gefrierschrank aufbewahrt werden.
Jede Unterbrechung der Kühlkette erhöht das Risiko der Keimvermehrung.
Die Diagnose von Salmonellen
Die Diagnose von Salmonellen ist relativ einfach. Bei der ersten Anamnese geben die Symptome bereits erste Hinweise darauf, dass eine Darmerkrankung vorliegt.
Nachweisen lassen sich die Salmonellen schließlich durch eine Laboruntersuchung. Hierfür werden die Entzündungswerte erhoben und es wird auf Salmonellen-Antikörper getestet.
Bei einem Verdacht auf Typhus ist hingegen eine Stuhlprobe sowie eine Blutkultur erforderlich. Die Bakterien lassen sich bei einer Infektion im Kot nachweisen. Weitere Untersuchungen sind in der Regel nicht erforderlich.
Behandlung
Die Behandlung einer klassischen Salmonellose erfolgt in der Regel ohne die Gabe von Medikamenten und Antibiotika. Stattdessen wird der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen und es wird darauf geachtet, dass der Elektrolythaushalt nicht aus dem Gleichgewicht gerät.
Nur in seltenen Fällen werden bei dieser Form der Salmonellose Antibiotika gegeben, da sich dadurch die Dauer der Bakterienausscheidung erhöht. Hinzu kommt, dass die Salmonellen gegen viele Antibiotika resistent sind.
Bei der Typhus Salmonellose hingegen wird fast immer mit Antibiotika behandelt. Zudem kommen u.U. weitere Medikamente zum Einsatz, die dabei helfen, Begleitsymptome und Schmerzen zu lindern. Bei Typhus handelt es sich um eine schwerwiegende Erkrankung, die eine engmaschige Behandlung und Überwachung durch den Arzt erfordert.
Wichtig zu wissen ist, dass es bei einigen Infektionstypen zu bleibenden Rückständen kommen kann. Betroffene Menschen werden somit zu Dauerausscheidern von Salmonellen und müssen entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um eine Infektion der Mitmenschen zu vermeiden.
Besondere Vorsicht und gründliche Hygienemaßnahmen sind in diesem Falle besonders wichtig.
Dauer
Die gewöhnliche Salmonellose ist bei einem normalen Krankheitsverlauf von nur kurzer Dauer. Sie ist in der Regel nach wenigen Tagen überstanden. In einigen Fällen kann die Salmonellose auch bis zu einer Woche oder etwas länger dauern.
Anders sieht es bei der Typhus Salmonellose aus. Diese kann unter Umständen auch längere Zeit andauern. Besonders auch deswegen, weil im Krankheitsverlauf weitere Organe befallen werden können. Das gilt vor allem dann, wenn die Behandlung erst spät oder nicht fachgerecht erfolgt.
Prophylaxe gegen die Salmonellose
Hauptgrund für die Infektion mit Salmonellen ist mangelhafte Hygiene. Es gibt einige Möglichkeiten, die Ausbreitung von Salmonellen zu vermeiden.
Die Bakterien vermehren sich besonders schnell bei Temperaturen zwischen 10 und 50 Grad Celsius. Aus diesem Grund ist es wichtig, Fleischprodukte bei unter zehn Grad im Kühlschrank zu lagern. Dasselbe gilt für Milch, Quark und andere Milchprodukte.
Das Kochen von Fleisch sollte bei mindestens 70 Grad erfolgen. Wichtig ist dabei, dass das gesamte Fleisch gut gebraten wird, da sich die Salmonellen nicht nur am Rand, sondern auch in den Speisen festsetzen können.
Bei Tiefkühlkost ist zu beachten, dass sich Salmonellen im Gefrierschrank zwar nicht vermehren, aber das Tiefkühlen überleben. Nach dem Auftauen sollte vorhandene Flüssigkeit abgegossen werden. Außerdem ist es wichtig, vor der Verarbeitung von Lebensmitteln und nach der Verarbeitung von Fleisch-, Milch- und Eierprodukten die Hände gründlich zu waschen.
Eier kommen auch als Salmonellenträger infrage. Daher ist es wichtig, bei dem Kauf darauf zu achten, dass die Schale nicht beschädigt und auch nicht zu dünn ist. Das Eigelb sollte so lange gebraten werden, bis es goldgelb ist.
Vor allem in südlichen Ländern oder Reisezielen, wo die Trinkwasserqualität nicht ausreichend geprüft wird, sollte auf den Verzehr von Leitungswasser verzichtet werden. Stattdessen ist abgefülltes Wasser aus dem Supermarkt vorzuziehen.
Wichtig ist auch zu wissen, dass sich Salmonellen in Kochutensilien aus Holz festsetzen können. Aus diesem Grund sind in manchen Ländern im Gastronomiebereich solche Arbeitsgeräte verboten. Werden Holzutensilien genutzt, ist es wichtig, dass diese nach der Verwendung mit Speisen sehr gründlich gereinigt werden. Hier bietet sich vor allem die Spülmaschine mit einem heißen Waschgang an, um die Bakterien zu töten.
Was ist eine Salmonellose?
„Salmonellen“ nennt man im Volksmund eine Darmerkrankung, die durch Salmonellen-Bakterien ausgelöst und vor allen durch die Aufnahme von kontaminiertem Wasser und Lebensmitteln übertragen wird.
Der Fachbegriff für diese Infektion ist Salmonellose oder Salmonellitis. In beiden Fällen liegt eine Infektion des Magen-Darm-Traktes mit Salmonellen vor. Sie ist in der Regel einfach heilbar und binnen weniger Tage weitestgehend folgenlos kuriert.
Salmonellen gehören zu den Enterobakterien. Sie können sowohl im Menschen als auch in Tieren leben, sind aber auch außerhalb von Lebewesen in verschiedenen Habitaten zu finden.
Salmonellen werden in zwei Typen unterteilt – Enteritis Salmonellen und Typhus-/Paratyhpus Salmonellen. Vor allem der Typhus Typ kann schwere Erkrankungen verursachen. Infektionen mit diesem Stamm kommen nicht bei Tieren vor – er ist ausschließlich an den Menschen angepasst.
Am häufigsten tritt die allgemeine Salmonellose auf. Typhus und Paratyphus Erkrankungen hingegen sind in Deutschland eher selten, sind jedoch weitaus bedrohlicher und komplexer, als die herkömmliche Salmonellose. Das liegt unter anderem auch daran, dass sich die Erreger bei Typhus und Parytyphus über die Blutbahn im Körper ausbreiten können. Die Auswirkungen der Enterobakterien hingegen sind auf den Magen-Darm-Trakt beschränkt.
Besteht eine Meldepflicht?
In Deutschland besteht für alle Formen der Salmonellose eine Meldepflicht. Das heißt, dass sowohl die gewöhnliche Salmonelleninfektion als auch Typhus und Paratyphus gemeldet werden müssen.
Die Meldung erfolgt in der Regel nach der Diagnose durch den behandelnden Arzt.
Im Krankenhaus werden die Patienten darüber hinaus isoliert. Trotz dieser Meldepflicht werden jedoch nur ca. 10 Prozent der herkömmlichen Salmonellose-Fälle auch tatsächlich gemeldet. Der Grund dafür ist, dass viele Menschen die Krankheit zu Hause aussitzen und nicht zum Arzt gehen und die Infektion damit unerkannt bleibt.
Wie kann der Patient die Behandlung unterstützen?
Trotz aller Vorsicht lässt sich eine Infektion mit Salmonellen manchmal nicht verhindern. In diesem Fall ist die Mitarbeit des Patienten gefragt, um die Behandlung zu unterstützen.
Bei der gewöhnlichen Salmonellose gilt es vor allem, die verlorene Flüssigkeit wieder auszugleichen. Eine einfache Möglichkeit ist das Trinken von viel Wasser, aber auch spezielle Trinklösungen für Durchfallerkrankungen bieten sich an. Mitunter müssen sich die Betroffenen zum Trinken zwingen, da das starke Erbrechen es schwierig machen kann, Flüssigkeit zu sich zu nehmen und auch im Körper zu behalten.
Bei Typhus und Paratyphus ist eine regelmäßige Kontrolle und Behandlung durch den Arzt erforderlich. Auch hier gilt es die verlorene Flüssigkeit wieder auszugleichen.
Während der gesamten Infektionsdauer ist außerdem verstärkt auf die Körperhygiene zu achten, um eine weitere Infektion in der Familie bzw. im direkten Umfeld zu verhindern. Ideal ist ein Hand-Desinfektionsmittel, dass regelmäßig – insbesondere nach dem Toilettengang – verwendet wird.
Quellen
- ICD-10: A02.0 Salmonellenenteritis Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Internist
- Epidemiologie der Salmonellose im Wandel – Autoren: Hof, H – Publikation: DMW – Deutsche Medizinische Wochenschrift, 2008-03-25, Vol.116 (14), p.545-547 – DOI: 10.1055/s-2008-1063646
- Salmonellose in Deutschland – Analysen, Trends und Ausbruchsuntersuchungen der letzten 20 Jahre – Autoren: Rabsch, W – Publikation: Das Gesundheitswesen, 2007-07-04, Vol.69 (3) – DOI: 10.1055/s-2007-982801
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- Salmonellosen werden verschleppt und verbreitet: Weil die Gesundheitspolitik bei der Diagnostik spart – Autoren: Heesemann, J – Publikation: MMW Fortschritte der Medizin, 2007-05, Vol.149 (22), p.6-6 – DOI: 10.1007/BF03365065
- Salmonellosen – Ansteckung durch Kontakt mit lebendem Geflügel – Publikation: Zeitschrift für Gastroenterologie, 2012-11, Vol.50 (11), p.1134-1135 – DOI: 10.1055/s-0032-1319002
- Atypische Verlaufsformen menschlicher Salmonellosen – Autoren: Freitag, V ; Lübcke, P ; Herrmann, W ; Seidel, H – Publikation: DMW – Deutsche Medizinische Wochenschrift, 2008-03-26, Vol.105 (37), p.1279-1284 – DOI: 10.1055/s-2008-1070855
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