Inhaltsverzeichnis
- Was ist Cholera?
- Symptome
- Inkubationszeit
- Behandlung
- Heilungschance / Prognose
- Impfung
- Vorbeugung
- Cholera-Gebiete
Was ist Cholera?
Cholera ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die unbehandelt in 30 bis 70 Prozent der Fälle zum Tod des Patienten führt. Das auslösende Bakterium wird vor allem durch verunreinigte Nahrung oder Trinkwasser aufgenommen.
Übersteht es die Säure des Magens und gelangt in den Darm, kann es sich dort schnell vermehren. Das vom Bakterium freigesetzte Gift Choleratoxin dockt an die Rezeptoren der Darmschleimhaut an und setzt lebenswichtige Mineralien und Wasser in den Darm frei. Die Patienten leiden unter starken Durchfällen. Das Blut verdickt sich. Lebensbedrohliche Thrombosen und Emobilien sind die Folge.
Erkrankung | Cholera |
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Synomyme | Gallenbrechdurchfall, Brechruhr, Gallenruhr |
ICD-10 | A00.9 |
Erreger | Vibrio cholerae (Bakterium) |
Kategorisierung | Infektionskrankheit (bakteriell) |
Ärztliche Anlaufstellen | Hausarzt, Allgemeinmediziner, Tropenmediziner |
Symptome
Anzeichen und Beschwerden einer Cholera-Infektion |
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starker, wässriger Durchfall |
Dehydrierung |
Kreislaufbeschwerden |
Krämpfe |
Übelkeit |
Erbrechen |
Bauchschmerzen |
niedriger Blutdruck |
hoher Puls |
starker Harndrang |
Der ausgeschiedene Stuhl ist meist trüb und farblos und enthält Schleimbestandteile. Typisch ist ein fischartiger Geruch.
Inkubationszeit
Die Inkubationszeit von Cholera – also die Zeit zwischen der Infektion und dem Auftreten erster Symptome – beträgt ca. 1 bis 3 Tage2.
Behandlung
Die Behandlung besteht vor allem aus dem Ersatz der entzogenen Mineralien und Flüssigkeit. Cholera-Patienten werden über Infusionen mit Elektrolytlösung versorgt. Bei schweren Verläufen wird zusätzlich mit Antibiotika therapiert.
Heilungschance / Prognose
Unbehandelt führen 30-70 Prozent aller Cholera-Infektionen zum Tod des Patienten. Mit guter medizinischer Betreuung und konsequenter Rehydrierung sinkt die Sterblichkeit auf unter 1 Prozent.
Vorbeugung
Hygiene und achtsamer Umgang mit Lebensmitteln ist die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme gegen Cholera.
Wer sich in Epidemiegebieten aufhält, sollte darauf achten, nur industriell verpacktes oder abgekochtes Wasser zu sich zu nehmen. Lebensmittel sollten durchgekocht werden. Obst und Gemüse sollten frisch geschält werden.
Schwimmen in Bädern und Lagunen sollte unterlassen werden, da das Wasser verseucht sein kann und die Bakterien dann durch Verschlucken aufgenommen werden können.
Impfung
In Deutschland ist eine Schluckimpfung gegen Cholera verfügbar. (Dukoral) Stand 04/2019 gibt es allerdings keine generelle Impfempfehlung des Auswärtigen Amts für Reisende. Der Impfstoff bietet nur einen eingeschränkten Schutz gegen eine Cholera-Infektion.
Cholera-Gebiete
Meldungen über Cholerainfektionen gibt es aus Südostasien, Indien, Indonesien, Afrika, Mittel- und Südamerika.
Quellen
- Cholera auf der Seite des Robert-Koch-Instituts
- Cholera-Merkblatt des Auswärtigen Amts (PDF)
- Cholera – Autoren: Clemens, John D, Prof ; Nair, G Balakrish, Prof ; Ahmed, Tahmeed, Prof ; Qadri, Firdausi, Prof ; Holmgren, Jan, Prof – Publikation: The Lancet Volume 390, Issue 10101, 23–29 September 2017, Pages 1539-1549 – DOI: S0140-6736(17)30559-7
- Cholera – Autoren: Prof. Dr. med. Wolfgang Piper – Publikation: Innere Medizin – Kapitel 10, Infektionskrankheiten, S. 906-907 – DOI: 10.1007/978-3-642-33108-4_10
- Cholera in the 21st century – Autoren: Richelle C Charles, Edward T Ryan – Publikation: Curr Opin Infect Dis. 2011 Oct;24(5):472-7. – DOI: 10.1097/QCO.0b013e32834a88af
- Cholera – Autoren: Jason B Harris, Regina C LaRocque, Firdausi Qadri, Edward T Ryan, Stephen B Calderwood – Publikation: Lancet. 2012 Jun 30;379(9835):2466-2476 – DOI: 10.1016/S0140-6736(12)60436-X
- Cholera: recent updates – Autoren: Ana A Weil, Edward T Ryan – Publikation: Curr Opin Infect Dis. 2018 Oct;31(5):455-461. – DOI: 10.1097/QCO.0000000000000474
- Cholera – management and prevention – Autoren: Hannah G Davies, Conor Bowman, Stephen P Luby – Publikation: J Infect . 2017 Jun;74 Suppl 1:S66-S73 – DOI: 10.1016/S0163-4453(17)30194-9