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Die Lebenserwartung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Jeder Krebs kann tödlich verlaufen. Bauchspeicheldrüsenkrebs ist jedoch besonders gefährlich. Nur wenige Patienten überleben ein Pankreaskarzinom lange, was vor allem daran liegt, dass die heimtückische Krankheit meist spät entdeckt wird. Bauchspeicheldrüsenkrebs macht sich in der Regel erst spät bemerkbar und die häufigen Tumorarten wachsen sehr schnell.
Deshalb gilt: Achten Sie unbedingt auf die – vielleicht nur leisen – Warnsignale Ihres Körpers und suchen Sie bei Verdacht sofort einen kompetenten Arzt auf.
Lebenserwartung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
Patienten mit diagnostiziertem Pankreaskarzinom müssen in fast allen Fällen mit einer sehr schlechten Prognose und einer geringen Überlebenswahrscheinlichkeit rechnen. Mit etwa 19.000 Neuerkrankungen pro Jahr zählt diese Krebsart zwar nicht zu den häufigsten Tumorerkrankungen, steht aber in der Statistik der Krebstodesfälle an neunter Stelle.
Das Robert-Koch-Institut führt ein Krebsregister, nach dem die Wahrscheinlichkeit, ein Pankreaskarzinom fünf Jahre zu überleben, für Männer bei 6,4 Prozent liegt. Bei Frauen ist die Überlebenswahrscheinlichkeit mit durchschnittlich 7,6 Prozent nur geringfügig höher.
Die Heilungschancen steigen deutlich, wenn der Tumor operabel ist. In etwa 15 bis 20 Prozent der Fälle kann ein Pankreaskarzinom vollständig operativ entfernt werden. In diesem Fall liegt die Überlebenschance in den ersten fünf Jahren nach der Erkrankung bei 22 bis 37 Prozent und ist umso höher, je früher der Krebs erkannt wird. Ist der Tumor sehr weit fortgeschritten und/oder hat er bereits Metastasen gebildet, sinkt die Überlebenschance auf 0,2 bis 0,4 Prozent und gilt damit als extrem unwahrscheinlich.
Die sogenannten Adenokarzinome, die zu den exokrinen Pankreaskarzinomen gehören, sind mit einem Anteil von 80 bis 90 Prozent die häufigste Form des Bauchspeicheldrüsenkrebses – und zugleich die gefährlichste. Bei diesen Tumoren sterben die Patienten in der Regel innerhalb von drei bis fünf Monaten nach der Diagnose.
Mit einem endokrinen Tumor hingegen kann man durchaus mehrere Jahre leben, da diese Karzinome meist eher langsam wachsen.
Auch das seltene Zystadenokarzinom hat eine vergleichsweise günstige Prognose, da es sehr lange lokal begrenzt bleibt und nur wenige Metastasen bildet. In vielen Fällen kann aber auch bei exokrinen Tumoren die Überlebensrate durch eine (begleitende) Chemotherapie erhöht werden. Allerdings sprechen nicht alle Patienten auf diese medikamentöse Behandlung an.#
Heilungschancen
Besonders hoch ist die Überlebenswahrscheinlichkeit bei Patienten, deren Pankreaskarzinom vollständig operativ entfernt werden konnte – und dabei nicht größer als zwei Zentimeter war. Diese Betroffenen überleben die nächsten fünf Jahre mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 40 Prozent.
Auch die Chance, inoperablen Krebs mittels einer Chemotherapie zu besiegen bzw. zu verlangsamen, ist umso höher, desto früher er entdeckt wurde. Insbesondere die exokrinen Formen wachsen sehr schnell, sehr aggressiv und metastasieren schnell. Die individuellen Heilungschancen werden nach folgenden Kriterien ermittelt:
- Größe des Tumors
- Beteiligung der Lymphknoten
- Metastasen
Nachsorge
Im Anschluss an eine Therapie sollte stets eine Tumornachsorge erfolgen, die im ersten Jahr alle drei bis fünf Monate stattfindet. Auf diese Weise können neu entstehende Tumore rasch entdeckt und entsprechend behandelt werden. Nach einer überstandenen Erkrankung treten häufig neue Pankreaskarzinome auf, insbesondere in den ersten Monaten nach einer Operation. Bei manchen Patienten mit einem vermeintlich operablen Tumor stellt sich das tatsächliche Ausmaß der Erkrankung, d. h. die Metastasenbildung sowie die Größe des Tumors, erst während der Operation heraus.
Verlauf der Erkrankung
Zu Beginn ist der Tumor auf die Bauchspeicheldrüse begrenzt, kann jedoch rasch angrenzendes Gewebe und die Lymphknoten befallen. Insbesondere der Zwölffingerdarm, die Milz, die Galle, der Magen bzw. der Dickdarm sind dabei gefährdet.
Einzelne Krebszellen erreichen über die Blutbahn sowie über das Lymphsystem auch Organe, die weiter entfernt sind. Hier entwickeln sich sogenannte Tochtergeschwulste, die Metastasen. Im Falle des Pankreaskarzinoms treten Metastasen häufig in den Knochen sowie in der Lunge und in der Leber auf.
Des Weiteren können sich weitere Tochtergeschwulste am Bauchfell entwickeln und Aszites (Bauchwasser) verursachen. Der tatsächliche Erkrankungsverlauf ist allerdings stark abhängig von der Lage des Pankreaskarzinoms: Exokrine Tumore wie das Adenokarzinom wachsen sehr schnell und breiten sich rasch über die Blutbahn aus. Endokrine Tumore wachsen und metastasieren dagegen langsam.
Was tun, wenn der Krebs nicht heilbar ist?
Die Diagnose „Sie haben Bauchspeicheldrüsenkrebs“ ist ein Schock sowohl für die Betroffenen als auch für deren Angehörige, da in vielen Fällen keine Hoffnung auf Heilung besteht. Doch auch, wenn der Krebs nicht heilbar ist, lässt sich die Lebensqualität meist recht lange aufrechterhalten, etwa mittels einer Chemotherapie.
Mit dieser können Begleiterscheinungen der Erkrankung länger herausgezögert werden. Zudem ist eine gute palliative Behandlung wichtig, um unnötige Schmerzen zu vermeiden. Auch sollte ein guter, erfahrener Psychoonkologe (d. h. ein Psychotherapeut mit psychoonkologischer Ausbildung) herangezogen werden, um Ängste und Probleme psychischer wie sozialer Natur zu lindern.
Mehr zum Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Bauchspeicheldrüsenkrebs (Übersicht)
- Bauchspeicheldrüsenkrebs Symptome
- Bauchspeicheldrüsenkrebs Ursachen
Quellen und weiterführende Literatur
- ICD-10: C25 Bösartige Neubildung des Pankreas
- Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Allgemeinmediziner, Internist, Pankreaszentren
- Epidemiologie, Prognose und Risikofaktoren des Pankreaskarzinom – Autoren: Pflichthofer, D ; Lankisch, P.G – Publikation: Visceral medicine, 1998, Vol.14 (1), p.6-9 – DOI: 10.1159/000012463
- Pankreaskarzinom: Bessere Prognose durch multimodale Therapie – Autoren: Oettle, H ; Goerke, A ; Vogel, P – Publikation: Best practice onkologie, 2007-06, Vol.2 (3), p.4-17 – DOI: 10.1007/s11654-007-0018-3
- Übergewicht verschlechtert die Prognose bei Pankreaskarzinom – Autoren: Berndt, Christina – Publikation: Im Focus Onkologie, 2014-05, Vol.17 (5), p.35-35 – DOI: 10.1007/s15015-014-1073-6
- Voraussage der Prognose des Pankreaskarzinoms in seinem Homing-Areal – Autoren: Stelzner, F ; Ruhlmann, J ; Mallek, D – Publikation: Chirurg, 2013-03-01, Vol.84 (3), p.214 – DOI: 10.1007/s00104-012-2301-2
- Fortgeschrittenes Pankreaskarzinom: Möglicher Einfluss einer Misteltherapie auf das Überleben – Autoren: Ahlborn, M ; Lordick, F – Publikation: Der Onkologe, 2014-03-14, Vol.20 (4), p.376-378 – DOI: 10.1007/s00761-014-2667-5
- Pankreaskarzinom − Bedeutung der Ernährung – Autoren: Reudelsterz, Christine ; Hübner, Jutta ; Erickson, Nicole Tonya – Publikation: Der Onkologe, 2019-05-21, Vol.25 (8), p.717-723 – DOI: 10.1007/s00761-019-0583-4
- Palliative Konzepte beim Pankreaskarzinom – Autoren: Brunner, M ; Grützmann, R ; Weber, G. F – Publikation: Chirurg, 2018-08-09, Vol.89 (9), p.737-750 – DOI: 10.1007/s00104-018-0696-0
- S3-Leitlinie zum exokrinen Pankreaskarzinom – Autoren: Seufferlein, T ; Porzner, M ; Becker, T ; Budach, V ; Ceyhan, G ; Esposito, I ; Fietkau, R ; Follmann, M ; Friess, H ; Galle, P ; Geißler, M ; Glanemann, M ; Gress, T ; Heinemann, V ; Hohenberger, W ; Hopt, U ; Izbicki, J ; Klar, E ; Kleeff, J ; Kopp, I ; Kullmann, F ; Langer, T ; Langrehr, J ; Lerch, M ; Löhr, M ; Lüttges, J ; Lutz, M ; Mayerle, J ; Michl, P ; Möller, P ; Molls, M ; Münter, M ; Nothacker, M ; Oettle, H ; Post, S ; Reinacher-Schick, A ; Röcken, C ; Roeb, E ; Saeger, H ; Schmid, R ; Schmiegel, W ; Schoenberg, M ; Siveke, J ; Stuschke, M ; Tannapfel, A ; Uhl, W ; Unverzagt, S ; van Oorschot, B ; Vashist, Y ; Werner, J ; Yekebas, E – Publikation: Zeitschrift für Gastroenterologie, 2013-12, Vol.51 (12), p.1395-1440 – DOI: 10.1055/s-0033-1356220
- Erkrankungen des Pankreas : Evidenz in Diagnostik, Therapie und Langzeitverlauf – Autoren: Beger, Hans G. – ISBN: 978-3-642-37963-5
hallo, im November2020 wurde die Diagnose bei meinem Bauspeicheldrüsenkarzinom Mann gestellt, ebenfalls Speiseröhenkarzinom, Leber Metastasen ,ohne vorherige Probleme. nun sind 3 chemos um, seit 3 Tagen liegt er in klinik,er ist sehr sehr schwach, keine Kraft mehr zu laufen,keine kraft in den Armen um sich hoch zu ziehen, kein Blut mehr, bekam Blutinfusion,
Auswirkung der Chemo?????
Im Februar 2007 wurde bei mir die Diagnose Bauchspeicheldrüsen Krebs ( Pankreas kopf CA ) gestellt. Da ist erstmal für mich die Welt unter gegangen. Am 13,März 2007 wurde ich dann in Köln ( Krhs Waiertal ) Operiert. Die OP hat 6,5 Stunden gedauert. Es folgten 38 Bestrahlungen und eine sehr lange Chemo. Das ist jetzt 14 Jahre her , ich muß seitdem 5-6 mal tgl. Insulin spritzen und nehme zur Verdauung Enzüme ( Kreon ). Weitere Medikation war bis heute nicht ervorderlich. Ich bin jetzt 71 Jahre und das ich das geschafft habe verdanke ich wohl nur dem Arzt der mich damals operiert hat und allen die mich mit behandelt haben.
Vielen Dank !!!!!!!!!!!