Bisher war die chirurgische Magenverkleinerung vor allem eines – die letzte Notbremse für extrem übergewichtige Menschen. Doch offenbar hat der Eingriff für Adipositas-Patienten noch einen bisher nicht bekannten „Nebeneffekt“.
Diabetes Typ 2 verschwindet häufig unmittelbar nach der Magenverkleinerung
In vielen Fällen verschwindet nämlich kurz nach dem Eingriff eine vorhandene Diabetes Typ 2 Erkrankung. Die Zeit zitiert Prof. Dr. Büchler vom Universitätsklinikum Heidelberg mit den Worten: „Aber jetzt zeigt sich: Der Diabetes ist in vielen Fällen nach der Magenbypass-Operation von einem Tag auf den anderen weg, bevor die Patienten abgenommen haben.“
Bislang erst ab BMI 40
Mediziner führen das auf den, durch die geringere Nahrungsaufnahme gewandelten, Stoffwechsel zurück. Magenverkleinerungen sind hierzulande mit weniger als 2.000 Operationen noch keine Standardtherapie in der Behandlung von extremem Übergewicht. In den USA setzt man mit sechsstelligen Patientenzahlen deutlich häufiger auf diese Therapie. Bislang hat man Magen-Bypass-Operationen nur Patienten mit einem BMI größer als 40 empfohlen. Ob man diese Schwelle absenken kann, wird derzeit diskutiert.
Studien und Quellen
Bariatric Surgery versus Intensive Medical Therapy for Diabetes — 5-Year Outcomes – Philip R. Schauer, M.D., Deepak L. Bhatt, M.D., M.P.H., John P. Kirwan, Ph.D., Kathy Wolski, M.P.H., Ali Aminian, M.D., Stacy A. Brethauer, M.D., Sankar D. Navaneethan, M.D., M.P.H., Rishi P. Singh, M.D., Claire E. Pothier, M.P.H., Steven E. Nissen, M.D., and Sangeeta R. Kashyap, M.D. | N Engl J Med 2017; 376:641-651 | DOI: 10.1056/NEJMoa1600869 | PMID: 28199805 | PMCID: PMC5451258
Im Artikel erwähnte Experten
- Prof. Dr. Dr. h.c. Markus W. Büchler – Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am Universitätsklinikum Heidelberg