Hodenkrebs-Rate hat sich in Deutschland verdoppelt - News

Hodenkrebs ist heute gut behandelbar
Hodenkrebs ist heute gut behandelbar Foto: Africa Studio | Shutterstock

Hodenkrebs ist in Deutschland auf dem Vormarsch – das ist die beunruhigende Erkenntnis aus aktuellem Zahlenmaterial.

Lesezeit: 2 Minuten

Update Der Trend hat sich nicht fortgesetzt. Die Zahl der Hodenkrebs-Neuerkrankungen ist auf hohem Niveau stagniert. Für 2015 wurden 4.280 Fälle gemeldet, für 2016 waren es 4.120 Fälle und die Prognose für 2020 liegt bei 4.200 Neuerkrankungen.

Und nicht nur die Zunahme der Erkrankungszahlen ist besorgniserregend. Auch das bereits erreichte Niveau der Erkrankungshäufigkeit ist extrem hoch. Weltweit ist Hodenkrebs nur noch in Dänemark häufiger.

Ursache unbekannt

Die Ursache des Anstieges ist nicht bekannt. Die „Apotheken Umschau“ zitiert Prof. Christoph Clemm vom Tumortherapiezentrum im Münchener Klinikum rechts der Isar mit den Worten: „Warum die Zahl der Neuerkrankungen gerade in Deutschland seit Jahren steigt, ist nicht geklärt.“

Die Studie

Zutage gefördert hat die Entwicklung eine aktuelle Studie des Robert-Koch-Instituts in Berlin. Seit 1980 hat man eine Verdopplung der jährlichen Neuerkrankungen ermittelt.

Hodenkrebs

Hodenkrebs - Schematische Darstellung Hodenkrebs – Schematische Darstellung (Abb. joshya | Shutterstock)

Hodenkrebs gilt als gut behandelbare Krebsart, wenn sie früh erkannt wird. Männer sollten sich regelmäßig abtasten und bei Auffälligkeiten (Größenzunahme, tastbare Verformungen, Schwellungen) sofort zum Arzt gehen. Frühzeitig erkannt, hat Hodenkrebs unter aktueller Therapie eine Heilungschance von deutlich über 90 Prozent.1

Die Zahlen

In Deutschland erkrankten 2014 4.070 Männer neu an Hodenkrebs1. Das sind 10,3 Fälle auf 100.000 Einwohner. 153 Männer sind 2014 an Hodenkrebs gestorben.  Die relative 5-Jahres-Überlebensrate und die 10-Jahres-Überlebensrate betrugen 96 Prozent.

Prognose für 2018: 4.400 Neuerkrankungen (11 Fälle pro 100.000)


Medizinjournalist
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Sebastian () arbeitet seit Jahren für medizinische Onlinemedien. Er engagiert sich ehrenamtlich in BOINC-Projekten zur Krebsforschung. Sebastian ist verheiratet, hat ein Kind und lebt in Berlin.

Quellen und Wissenschaftler

Im Artikel erwähnte Experten

  • Prof. Dr. med. Christoph Clemm – Tumortherapiezentrum im Münchener Klinikum rechts der Isar

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