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Was ist eine Gehirnerschütterung?
Als „Gehirnerschütterung“ wird ein Schädel-Hirn-Trauma ersten Grades bezeichnet. Sie ist gekennzeichnet durch einen Bewusstseinsverlust von maximal 10 Minuten ohne Gedächtnisverlust und neurologische Ausfälle im Anschluss an die Bewusstlosigkeit.
Gehirnerschütterungen entstehen typischerweise im Rahmen von Sportunfällen, Autounfällen, Arbeitsunfällen und Haushaltsunfällen. In Deutschland verzeichnen die Krankenhäuser pro Jahr rund 220.000 Notaufnahmen wegen einer Gehirnerschütterung. Die Fallzahl ist seit Jahren steigend. Männer sind etwas häufiger betroffen. Die Frauen holen in der Tendenz aber auf.
Gehirnerschütterung Symptome
Die typischen Anzeichen für ein Schädel-Hirn-Trauma |
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Bewusstseinsverlust von maximal 10 Minuten |
Übelkeit |
Erbrechen |
Schwindel |
Lichtempfindlichkeit |
Geräuschempfindlichkeit |
Kopfschmerzen |
Blässe |
Treten neurologische Störungen wie Schielen, unterschiedlich große Pupillen, Krampfanfälle, Sprachstörungen, Erinnerungslücken, Gangunsicherheit, Koordinationsschwierigkeiten, Zuckungen, Sehstörungen oder Halluzinationen auf, ist eine höhergradige Hirnschädigung wahrscheinlich. Gleiches gilt für eine erneute Bewusstlosigkeit, Blutaustritt aus Ohr oder Nase und mehrfaches Erbrechen.
Was tun?

Wichtiger Hinweis: Die Bewusstlosigkeit eines Menschen ist immer ein medizinischer Notfall. Rufen Sie bitte den Notruf. (112)
Schädelverletzungen bedürfen immer einer sofortigen, ärztlichen Therapie. Bei einer Gehirnerschütterung müssen zunächst höhergradige Hirnschädigungen wie die Gehirnprellung oder die Gehirnquetschung ausgeschlossen werden. Außerdem wird man den Patienten i.d.R. für einige Zeit (üblich sind 12-24 Stunden) beobachten, um im Falle von Hirnblutungen oder anderen Komplikationen umgehend reagieren zu können.
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Quellen und weiterführende Literatur
- ICD-10: S06.0 Gehirnerschütterung
- Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Allgemeinmediziner, Notarzt
- Schädel-Hirn-Trauma – Autoren: Jürgen Piek – Publikation: Klinikmanual Intensivmedizin pp 404–407 – DOI: 10.1007/978-3-642-16941-0_51
- Schädel-Hirn-Trauma – Autoren: H.-G. Dietz – Publikation: Kinderchirurgie pp 193–202 – DOI: 10.1007/978-3-642-29779-3_17
- Schädel-Hirn-Trauma – Autoren: Jürgen Piek – Publikation: Notfall & Rettungsmedizin volume 5, pages309–318 – DOI: 10.1007/s10049-002-0452-2
- Schädel-Hirn-Trauma – Autoren: Peter Berlit – Publikation: Basiswissen Neurologie pp 243–253 – DOI: 10.1007/978-3-642-37784-6_13
- Ultraschall anstatt CT beim Schädel-Hirn-Trauma? – Autoren: Thomas Hoppen – Publikation: Pädiatrie volume 30, page15 – DOI: 10.1007/s15014-018-1381-y
- Schädel-Hirn-Trauma: Was deutet auf Misshandlung hin? – Autoren: Beate Schumacher – Publikation: Pädiatrie volume 23, page370 – DOI: 10.1007/BF03364044
- Schädel-Hirn-Trauma – Autoren: K. Hackenberg, A. Unterberg – Publikation: Der Nervenarzt volume 87, pages203–216 – DOI: 10.1007/s00115-015-0051-3