Bauchnabelbruch - Symptome, Bilder, Operation und Gefahren

Bauchnabelbruch
Bauchnabelbruch Foto: Master-L | Shutterstock

Was ist ein Bauchnabelbruch?

Bei einem Bauchnabelbruch (auch: Nabelhernie, Nabelbruch | med.: Hernia umbilicalis) bildet sich in der Bauchwandmuskulatur im Bereich des Bauchnabels eine Lücke, durch die das Bauchfell nach außen gedrückt wird. In diese entstandene Auswölbung, den Bruchsack, können Eingeweide zum Beispiel Teile des Dick- und Dünndarm rutschen und eingeklemmt werden. Auch frei bewegliche Organe wie der Eierstock und Wandanteile der Harnblase können im Bruchsack enthalten sein.


ICD-10: K42 Hernia umbilicalis (Nabelhernie) Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Allgemeinmediziner, Chirurg

Lesezeit: 4 Minuten

Bauchnabelbruch Symptome

Bauchnabelbruch (Nabelhernie)
Bauchnabelbruch (Nabelhernie) Foto: pasiphae | Bigstock
  • meist schmerzlos
  • Wölbung im Bereich des Nabels

Symptome einer Einklemmung in Folge des Nabelbruchs:

Wichtiger Hinweis: Eine Einklemmung ist ein medizinischer Notfall und gehört sofort in ärztliche Behandlung.
  • Schmerzen
  • Blaufärbung
  • Fieber
  • Übelkeit
  • Erbrechen

Chirurg Dr. med. Klaus Dieterich erklärt das Wichtigste zum Bauchnabelbruch und zur nötigen Operation. Ein Patient berichtet über seine Erfahrungen.

Verbreitung

Der Bauchnabelbruch ist verhältnismäßig selten. Meist tritt er bei Neugeborenen oder Erwachsenen auf. EIn Patient schildet seine Erfahrungen.

Bei Neugeborenen handelt es sich in der Regel um einen angeborenen Bauchnabelbruch im Bereich der noch nicht vollständig ausgebildeten Nabelpapille (Bauchnabel). Die Säuglingsnabelbrüche haben in der Regel keine Einklemmungstendenz und bilden sich in 98 Prozent der Fälle spontan zurück. Eine Operation ist selten indiziert. Vielmehr genügt zur Reposition des Bauchnabelbruchs eine unterstützende Behandlung mit Bandagierungen.

Bei Erwachsenen kommt der Nabelbruch häufiger vor und wird in den meisten Fällen durch Dehiszenz des Bindegewebes des Bauchnabels verursacht. Eine starke Überdehnung der Bauchwand führt zum Auseinanderweichen tragender Bauchwandschichten.

Bauchnabelbruch Bilder

Diese Form des Bauchnabelbruchs tritt vor allem bei stark übergewichtigen Personen und bei Schwangeren auf. Oft spüren die Betroffenen die Nabelhernie nicht oder haben sich zum Zeitpunkt der Diagnose mit dem Bruchsack abgefunden.

Wie gefährlich ist ein Bauchnabelbruch?

Eine Nabelhernie kann lebensgefährlich sein. Nämlich dann, wenn es zu einer Inkarzeration oder Strangulation kommt. Das heißt: Bauchorgane werden eingeklemmt oder gar komplett abgebunden. Dadurch wird die Zufuhr von Blut, Nährstoffen und Sauerstoff beeinträchtigt oder ganz unterbrochen, was zum Absterben der entsprechenden Organregionen führen kann.

Achtung Lebensgefahr: Diese Situation ist für die Betroffenen äußerst schmerzhaft und bedarf eines umgehenden operativen Eingriffs.
Bauchnabelbruch nach der Operation
Bauchnabelbruch nach der Operation Foto: Colin Stitt | Shutterstock

Operation

Bei der Operation wird der Nabelbruch verschlossen. Dazu wird ein etwa 2,5 Zentimeter langer, bogenförmiger Schnitt oberhalb des Bauchnabels vorgenommen. Danach wird der Bruchsack mobilisiert und eventuell auftretende Blutungen gestillt. Anschließend wird die Bruchlücke mit drei Einzelknopfnähten verschlossen. Im weiteren Verlauf erfolgt die Refixierung des zuvor abgelösten Bauchnabels und die Wunde wird geschlossen.

Heute sind diese Eingriffe Routineoperationen. Dennoch können nach der Operation des Bauchnabelbruchs Komplikationen wie Nachblutungen, Hämatome oder eine Darmatonie (Stillstand der Darmtätigkeit) auftreten.

Welcher Arzt?

Schwangere mit Nabelbruch (Nabelhernie)
Schwangere mit Nabelbruch (Nabelhernie) Foto: Nastyaofly | Bigstock

Wer den Verdacht hat, unter einem Bauchnabelbruch zu leiden, sollte zunächst den Hausarzt oder Allgemeinmediziner aufsuchen. Der kann ggf. an einen Spezialisten – i.d.R. einen Chirurgen – überweisen.

Fachbegriffe

Dehiszenz – als Dehiszenz wird das Auseinanderweichen von zusammengehörigen Gewebestrukturen bezeichnet. Auch beim Aufklaffen einer operativen Wundnaht spricht man von Dehiszenz (Nahtdehiszenz).

Darmatonie – die Darmatonie wird auch als „Darmlähmung“ bezeichnet. Der Darm verliert seine Muskelspannung und die Darmtätigkeit kommt zum Stillstand. Die Folge ist eine Verstopfung und ein eventueller Darmverschluss. Darmatonien treten häufig nach Operationen auf. In diesen Fällen muss der Darm umgehend wieder mobilisiert werden.


Medizinjournalist
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Sebastian () arbeitet seit Jahren für medizinische Onlinemedien. Er engagiert sich ehrenamtlich in BOINC-Projekten zur Krebsforschung. Sebastian ist verheiratet, hat ein Kind und lebt in Berlin.

Quellen

Patientenerfahrungen:

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