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Was sind Bandwürmer?
Bandwürmer sind Parasiten, die auch den Menschen befallen können. Es gibt mehr als 3.000 Arten, von denen sich einige im menschlichen Darm und Gehirn ansiedeln können. Bandwürmer gehören zu den Plattwürmern und ernähren sich ohne eigenen Darm von den Nährstoffen, die ihr Wirt mit der Nahrung aufnimmt.
Menschen infizieren sich meist über den Verzehr von rohem oder verunreinigtem Fleisch und Fisch mit Bandwürmern. Eine Ausnahme bilden Hunde- und Fuchsbandwurm, die durch Kontakt mit Exkrementen der Zwischenwirte in den menschlichen Körper gelangen. In einigen Regionen Osteuropas hat der Befall durch frei laufende Straßenhunde und verunreinigte Spielplätze stark zugenommen. In Deutschland ist der Rinderbandwurm am verbreitetsten. Man geht davon aus, dass 0,3 – 0,7 Prozent der Gesamtbevölkerung befallen sind.
Bandwurm Symptome
Die typischen Anzeichen eines Bandwurmbefalls |
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Heißhunger |
ungewollte Gewichtsabnahme |
Übelkeit |
Appetitlosigkeit |
Erbrechen |
Durchfall |
Verstopfung |
sichtbare Wurmbestandteile im Stuhl (sehen wie Nudelstück aus) |
Blähungen |
Druckgefühl im Bauch |
chronische Müdigkeit |
verminderte Leistungsfähigkeit |
Kopfschmerzen |
Juckreiz am After |
Bauchschmerzen |
Schwindel |
Was tun?
Wer unter den Symptomen eines Bandwurmbefalls leidet, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen, um das Risiko von Komplikationen und Folgeschäden durch eine zügige Behandlung zu senken. Der Hausarzt bzw. Allgemeinmediziner ist hierfür die richtige Anlaufstation.
Ein Bandwurmbefall wird i.d.R. medikamentös behandelt. Eine Selbstmedikation mit frei verkäuflichen Wurmkuren ist nicht anzuraten. Das Wurmmittel ist wurmspezifisch und schnell-wirksame Wurmkuren sind i.d.R. verschreibungspflichtig.
Bei einem Befall mit dem Hunde- oder Fuchsbandwurm können operative Maßnahmen nötig sein.
Bandwürmer des Menschen
Bandwürmer, die den Menschen als Endwirt oder Zwischenwirt befallen können:
- Fischbandwurm (Diphyllobothrium latum, „Grubenkopf“)
- Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis)
- Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum, „Kürbiskernbandwurm“)
- Hundebandwurm (Echinococcus granulosus)
- Rinderbandwurm (Taenia saginata, „Rinderfinnenbandwurm“)
- Schweinebandwurm (Taenia solium, „Schweinefinnenbandwurm“)
- Zwergbandwurm (Hymenolepis nana, Rodentolepis nana)
Besonders gefährlich sind Fuchs- und Hundebandwurm. Beide können die Leber, die Lunge und das Gehirn befallen und damit zur Lebensbedrohung werden. Das Ausbreitungsverhalten der Würmer im Körper wird mit Krebs verglichen. Inzwischen wird sogar daran geforscht, Chemotherapeutika aus der Krebstherapie gegen die Würmer einzusetzen.1
Vorbeugung
So verhindern Sie einen Befall:
- Verzehren Sie Fleisch und Fisch nicht roh oder halbgar.
- Essen Sie keine Früchte, Beeren, Kräuter o.ä. aus dem Wald, ohne sie vorher gründlich zu waschen.
- Meiden Sie den Kontakt zu tierische Exkrementen. Der typische Hundehaufen unter dem Schuh muss gründlich entfernt werden und alles, was damit in Kontakt war, ebenfalls.
- Haustiere sollten regelmäßig entwurmt werden.
- Waschen Sie Ihre Hände nach dem Kontakt mit Tieren gründlich.
- Auch nach der Gartenarbeit müssen die Hände gründlich gewaschen werden.
- Tiefgefrieren tötet Bandwürmer nicht.
Quellen
- Bandwürmer: Erbgut-Analyse zeigt neue Therapie-Ansätze – Aerzteblatt
- Bürgerinformationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zu Wurmerkrankungen
- Rinder-Bandwurm-Infektion beim Menschen – Erkennung, Behandlung, Verhütung und Bekämpfung – Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (PDF)
- Der Kleine Fuchsbandwurm: Bei Menschen Selten, Aber Lebensbedrohlich. – Hinz, Erhard, Peter Kimmig, and Thomas Romig. Biologie in Unserer Zeit 32, no. 4 (2002): 208-16.
- ICD-10: B67 – B71 Befall mit Zestoden Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Allgemeinmediziner