In der „nature“ ist eine Studie erschienen, die die Auswirkungen der nicht-pharmazeutischen Interventionen (NPI) im Rahmen der COVID-19-Epidemie in Europa untersucht. Darin findet sich auch eine Modellrechnung zu den Infektionsraten in der Gesamtbevölkerung für 11 europäische Staaten.
Land | Infektionsrate |
---|---|
Belgien | 8,00% |
Spanien | 5,50% |
UK | 5,10% |
Italien | 4,60% |
Schweden | 3,70% |
Frankreich | 3,40% |
Schweiz | 1,90% |
Dänemark | 1,00% |
Deutschland | 0,85% |
Österreich | 0,76% |
Norwegen | 0,46% |
COVID-19 Strategien der Länder schlagen sich in Infektionsraten nieder
Klar zu sehen: Länder, die erst spät harte Maßnahmen ergriffen haben, verzeichnen höhere Infektionsraten. Unter den skandinavischen Ländern fällt Schweden auf. Das Land hat in Europa einen Sonderweg beschritten und nur wenige Beschränkungen des öffentlichen Lebens etabliert.
Belgien als Sonderfaktor
Die Zählweise der Todesfälle, aus denen die Infektionsrate berechnet wurde, unterscheidet sich in Belgien deutlich von der in anderen europäischen Ländern. Das Land zählt bspw. auch Verdachtsfälle aus Pflegeheimen, für die keine Infektion nachgewiesen wurde.
Deutschland
Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben in den Monaten April, Mai und Juni des Jahres 2020 rund 900 Blutproben auf SARS-CoV-2 untersucht. Studienleiter Dr. Sven Peine schränkt die Aussagekraft der Studie mit den Worten: „Blutspenderinnen und Blutspender sind kein 1:1-Abbild der Hamburger Bevölkerung, aber sie können uns einen guten Anhalt über die unbemerkten Infektionsverläufe geben“ ein.
Zeitraum | Anzahl der Proben | Positiv-Rate |
---|---|---|
6.4. - 10.4.2020 | 300 | 0,2% |
4.5. - 6.5.2020 | 288 | 0,7% |
2.6. - 5.6..2020 | 326 | 0,3% |
Sebastian Fiebiger
MedizinjournalistSebastian () arbeitet seit Jahren für medizinische Publikationen. Er engagiert sich in Distributed Computing Projekten zur medizinischen Forschung. Sebastian ist verheiratet, hat ein Kind und lebt in Berlin.
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