Das Chemische Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe hat in Proben von Tätowierfarben schädliche Stoffe gefunden. Einige davon sind offenbar krebserregend. Etwa ein Drittel der von den Prüfern untersuchten Problem enthielt unzulässige Stoffe. Die Hälfte davon sei gesundheitsschädlich.
Technische Farben, die normalerweise zum Lackieren von Autos verwendet werden, wurden in zwei Drittel der Proben gefunden. Die Prüfer bezeichnen die Bilanz als „erschreckend“ und warnen vor den Gesundheitsgefahren.
Tätowierer begrüßen Untersuchungen
Dabei ist das Problem offenbar nicht auf den „bösen Willen“ und die Knausrigkeit der Tätowierer zurückzuführen. Im Rahmen der Untersuchungen sei klar geworden, dass die meisten Körperkünstler solche Untersuchungen sogar befürworten. Sind sie doch selbst der Farbindustrie ausgeliefert, die teilweise mit falschen Versprechen scheinbare Sicherheit suggeriere und Inhaltsstoffe nur unzureichend ausweise.
Die Prüfer empfehlen die Aufstellung einer Positivliste für Tätowierstoffe und kündigen weitere Untersuchungen und Aktionen an. Man solle außerdem an der Aufklärung der Bevölkerung arbeiten. Immerhin seien Tattoos inzwischen ein Massentrend und eine keine Randgruppe-Erscheinung mehr.
Krebs durch Tattoos?
Gesichertes Studienmaterial zum Zusammenhang zwischen Krebs und Tattoos liegen bislang nicht vor. Die Erhebung wird vor allem dadurch erschwert, dass Krebserkrankungen über lange Zeiträume entstehen und sich die Rückführung auf eine Ursache schwierig gestaltet.