
Zwischen 1990 und 2019 ist die weltweite Inzidenz früh auftretender Krebserkrankungen um 79,1 Prozent gestiegen, während die Zahl der Todesfälle durch diese Krebsarten nur um 27,7 Prozent zugenommen hat.
Insbesondere Brustkrebs, Luftröhrenkrebs, Bronchialkrebs, Lungenkrebs, Magenkrebs und Darmkrebs wiesen 2019 die höchsten Mortalitätsraten auf.
Die Häufigkeit von Nasen-Rachen- und Prostatakrebs im Frühstadium stieg am schnellsten, während die Raten für Leberkrebs im Frühstadium deutlich zurückgingen.
Regionale Unterschiede und Zukunftsprognosen
Regionen mit einem mittleren bis hohen soziodemografischen Index (SDI) wiesen die höchste Belastung durch früh auftretende Krebserkrankungen auf.
Die Häufigkeit früher Krebserkrankungen nahm mit steigendem SDI zu, während die Sterblichkeit bei einem Anstieg des SDI von 0,7 auf 1 deutlich zurückging.
Prognosen gehen davon aus, dass die weltweite Inzidenz und Mortalität von Krebs im Frühstadium bis 2030 um 31 % bzw. 21 % steigen wird.
Hauptursachen für Krebs
Zu den Hauptfaktoren, die mit der Entstehung von Krebs im Frühstadium in Verbindung gebracht werden, gehören ernährungsbedingte Risikofaktoren wie der Verzehr von viel rotem Fleisch, zu wenig Obst, zu viel Salz und zu wenig Milch. Alkohol- und Tabakkonsum wurden ebenfalls als Hauptursachen identifiziert.
Studie: 1990 – 2019 | |
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Globale Inzidenz von früh auftretendem Krebs | +79,1% |
Todesfälle durch früh auftretenden Krebs | +27,7% |
Prognose für 2030 | |
Inzidenz von früh auftretendem Krebs | +31% |
Todesfälle durch früh auftretenden Krebs | +21% |
Schlussfolgerung
Die zunehmende Häufigkeit von Krebs im Frühstadium ist ein weltweit wachsendes Problem, wobei es Unterschiede in der Mortalität und Belastung zwischen verschiedenen Regionen, Ländern, Geschlechtern und Krebsarten gibt. Eine gesunde Lebensweise kann dazu beitragen, die Belastung durch frühe Krebserkrankungen zu verringern.
Mit steigendem Wohlstand treten frühe Krebserkrankungen häufiger auf. Sie verlaufen aber seltener tödlich.
Quelle
- Global trends in incidence, death, burden and risk factors of early-onset cancer from 1990 to 2019 – Autoren: Jianhui Zhao, Liying Xu, Jing Sun, Mingyang Song, Lijuan Wang, Shuai Yuan, Yingshuang Zhu, Zhengwei Wan, Susanna Larsson, Konstantinos Tsilidis, Malcolm Dunlop, Harry Campbell, Igor Rudan, Peige Song, Evropi Theodoratou, Kefeng Ding, Xue Li – Publikation: BMJ Oncology 2023;2:e000049 – DOI: 10.1136/bmjonc-2023-000049
Fachbegriffe aus der Studie:
Inzidenz: Die Inzidenz gibt die Anzahl der Neuerkrankungen in einer bestimmten Bevölkerungsgruppe in einem bestimmten Zeitraum an. Sie wird häufig verwendet, um das Risiko oder die Wahrscheinlichkeit zu beschreiben, dass eine Person in einem bestimmten Zeitraum an einer bestimmten Krankheit erkrankt.
Morbidität: Morbidität bezeichnet die Krankheitshäufigkeit oder das Auftreten von Krankheiten in einer Bevölkerungsgruppe. Sie gibt an, wie verbreitet eine Krankheit in einer bestimmten Bevölkerung ist.
Mortalität: Mortalität bezeichnet die Anzahl der Todesfälle, die durch eine bestimmte Krankheit verursacht werden. Sie wird häufig in Bezug auf eine bestimmte Bevölkerungsgröße oder einen bestimmten Zeitraum gemessen.
Soziodemographischer Index (SDI): Der SDI ist ein zusammengesetzter Wert, der Daten über das Pro-Kopf-Einkommen, das Bildungsniveau und die Gesamtfruchtbarkeitsrate kombiniert. Er wird häufig verwendet, um die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen eines Landes oder einer Region zu beschreiben.
Diätetische Risikofaktoren: Dies sind ernährungsbedingte Faktoren, die das Risiko für bestimmte Krankheiten erhöhen können. Beispielsweise kann der Verzehr von zu viel rotem Fleisch das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen.