Welche Vitamine wichtig sind und wie sie wirken - Die wichtigsten Vitamine und ihre Wirkung

Vitamine
Vitamine sind für den menschlichen Körper unverzichtbar briddy | Shutterstock

Was sind Vitamine?

Vitamine sind lebensnotwendige, organische Stoffe, die in kleinen Mengen benötigt werden. Der menschliche Körper ist nicht oder nur bei bestimmten Vorraussetzungen in der Lage, Vitamine selber herzustellen. Darum müssen Vitamine mit der Nahrung aufgenommen werden.

Lesezeit: 6 Minuten

Was bewirken Vitamine?

Vitamine beschleunigen Stoffwechselvorgänge im Körper. Sie garantieren die Erhaltung der Lebensfunktionen und begünstigen das Leistungsvermögen. Außerdem erhöhen sie die Wiederstandsfähigkeit des Organismus und stehen in enger Verbindung zu körpereigenen Hormonen und Enzymen, deren Bestandteil sie zum Teil sind. Vitamine sind maßgeblich beteiligt an der Verwertung der Nährstoffe und verhüten spezifische Erkrankungen.

Wann kommt es zu Vitaminmangel?

Zu Vitaminmangel kommt es meist bei Unter- oder einseitiger Ernährung, bei gestörter Vitaminaufnahme im Darm (bei Erkrankung z.B.) oder bei erhöhten Vitaminbedarf (z.B. in der Schwangerschaft oder Stillzeit, im Säuglingsalter bei Flaschenkindern). Bei der Zubereitung der Nahrung gehen oft die meisten Vitamine verloren. Zu hohem Vitaminmangel kommt es bei Alkoholmissbrauch. Vitaminmangel äußert sich in Wachstumsstörungen oder Hemmungen und spezifischen Symptomen, die für das Fehlen des Vitamins typisch sind.

Welche Vitamine braucht der Mensch?

Die Vitamine werden nach ihrem Löslichkeitsverhalten eingeteilt. So gibt es fett- und wasserlösliche Vitamine. Zu den Fettlöslichen gehören Vitamin A, Vitamin D, Vitamin E und Vitamin K. Die Wasserlöslichen sind Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin C und Folsäure.

Funktion der Vitamine im menschlichen Körper

Funktion der Vitamine im menschlichen Körper (Abb. Sadovnikova Olga | Shutterstock)

Vitamin A – das sogenannte Augenvitamin

Vitamin A ist wichtig für das Wachstum und die Erhaltung der Schleimhäute. Es ist sehr wichtig für den Sehvorgang, weil es am Aufbau des Sehpurpurs und der Bildung der Sehfarbstoffe beteiligt ist. Bei Vitamin A Mangel kommt es unter anderem zu Nachtblindheit, Farbenblindheit und verminderter Sehschärfe bei Dämmerlicht. Es kann zu Durchfall, Austrocknung der Haut und Schleimhäute kommen, wodurch ein erhöhtes Krankheitsrisiko besteht. Vitamin A ist in Käse, Butter, Margarine, Leber, Eigelb, Karotten, Grünkohl, Spinat, Paprika, Petersilie und Aprikosen enthalten.

Vitamin D

Vitamin D ist maßgeblich am Kalziumhaushalt im Körper beteiligt, eine Vorstufe für eine Reihe von Hormonen und sehr wichtig für den Knochenaufbau. Bei Vitamin D Mangel kann es zu Veränderungen am Knochensystem, an Muskeln und Bändern vor allem im Säuglingsalter kommen. Bei Erwachsenen kommt es zu Osteoporose – Knochenschwund. Enthalten ist Vitamin D vorwiegend in tierischen Produkten wie Fisch, Eier, Milch und Butter.

Vitamin E

Dieses Vitamin wird für die Zellbildung benötigt. Ein Mangel kennzeichnet sich durch Rückbildung der Muskeln und durch eine Veränderung der Funktion der Zellmembranen. Vitamin E kommt vorwiegend in Weizenkeimen, aber auch in anderen pflanzlichen Fetten vor.

Vitamin K

Vitamin K wird für Herstellung bestimmter Eiweißstoffe im Blut benötigt und ist für die Blutgerinnung von großer Bedeutung. Ein Mangel dieses Vitamins hat die Blutverdickung zur Folge. Durch Gabe von Vitamin K kann das Blut verdünnt werden, z.B. bei Gefahr eines Blutgerinnsels. Vitamin K ist enthalten in Sauerkraut, Spinat, Rosenkohl, Sonnenblumenöl, Rotkohl und Hühnerinnereien.

Vitamin B1

Dieses Vitamin wird im Körper für den Kohlehydrat- und Fettstoffwechsel benötigt. Außerdem ist es bei der Erregung der Nervenzellen und Weiterleitung der Signale an das Gehirn von Bedeutung. Bei verminderter Reaktionszeit hat man wahrscheinlich Vitamin B1 Mangel. Es ist in Getreide, Hülsenfrüchten, Kartoffeln und Fleisch enthalten.

Vitamin B2

Außer dem Vitamin B1 werden alle B Vitamine zum Vitamin B-Komplex zusammengefasst. Die Wirkung der B Vitamine im Körper ist ähnlich. Vitamin B2 ist an der Blutbildung und am Eiweißstoffwechsel beteiligt. Es ist sehr wichtig für die stoffwechselreichen Organe wie Leber, Herz und Niere. Bei Mangel dieses Vitamins kann es zu eingeschränkter Tätigkeit von Leber, Herz oder Niere kommen Außerdem kann man sich müde und abgeschlagen fühlen oder man hat Konzentrationsmangel, Risse in der Mundschleimhaut, entzündete Augen, ja sogar Migräne. Vitamin B2 findet man in Vollkornprodukten, Käse, Milch, Broccoli, Spinat, Pilzen, Hülsenfrüchten und Fleisch.

Vitamin B6

Vitamin B6 ist beim Aufbau Nervensträngen und der Verstoffwechslung von Eiweißen von Nöten. Die Zufuhr dieses Vitamins kann bei Regelbeschwerden helfen. Die Mangelerscheinungen sind ähnlich wie bei Vitamin B2. Vitamin B6 wird mit der Nahrung aufgenommen und befindet sich in Fleisch und Wurstwaren, in Eiern und Butter.

Vitamin B12

Vitamin B12 kann im Körper gespeichert werden. Es ist notwendig für die Produktion der roten Blutkörperchen, die Funktion von Nervenzellen und spielt bei der Vererbung eine wichtige Rolle. Mangelerscheinungen können sich in einer Erkrankung des Rückenmarks, einer Störung bei der Produktion der roten Blutkörperchen oder auch in einer Nierenentzündung bemerkbar machen. Die besten Lieferanten für Vitamin B12 sind Fleisch, Butter, Leber, Milch, Bier und Hering.

Vitamin C

Dieses Vitamin beeinflusst die Stoffwechselvorgänge in den Zellen, ist an der Bildung von Hormonen und bestimmter Stoffe in der Haut und Schleimhaut beteiligt und festigt das Gewebe. Eine typische Mangelerscheinung ist der Skorbut und bei Säuglingen kann es zu Entwicklungsstörungen der Zähne und Knochen, zu Störung der Herztätigkeit und zu Hautblutungen kommen. Vitamin C kommt vor allem in Zitrusfrüchten und frischem Obst und Gemüse vor.

Folsäure

Folsäure ist wichtig für die Blutbildung und das Herstellen der Erbsubstanz. Sie ist unentbehrlich für die normale Funktion der Schleimhäute und des Verdauungstraktes. Ein Mangel an Folsäure liegt vor, wenn die Bildung der roten und weissen Blutkörperchen und der Thrombozyten gestört ist. In der Natur gibt es ein großes Vorkommen an Folsäure. Man findet sie in fast allen pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln.

Übersicht der wichtigsten Vitamine und Lebensmittel

Übersicht der Vitamine und ihres Vorkommens

Übersicht der Vitamine und ihres Vorkommens (Foto: Africa Studio | Shutterstock)

Diese Grafik zeigt die wichtigsten Vitamine und ihr Vorkommen in gängigen Lebensmitteln.

Wie kann Vitaminmangel schnell und sicher festgestellt werden?

Wer zum Arzt geht, kann sich mit einer Blutabnahme einen schnellen Überblick verschaffen, ob Mangelerscheinungen vorhanden sind – und wenn ja welche. Man sollte dazu nüchtern sein. In der Regel werden solche Blutanalysen nicht von der Krankenkasse übernommen, so dass man die Kosten dafür selbst tragen muss.

Vitamine sind in den meisten Lebensmitteln enthalten. Wer sich auf eine Ausgewogene und gesunde Ernährung dauerhaft umstellt, die Speisen schonend zubereitet, öfter Obst und rohes Gemüse knabbert statt Chips und Flips, braucht den Vitaminmangel nicht zu fürchten.


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Quellen und weiterführende Literatur

  • Vitamine und Spurenelemente : Bedarf, Mangel, Hypervitaminosen und Nahrungsergänzung – Autoren: Dunkelberg, Hartmut – ISBN: 978-3-527-33289-2
  • Biochemie. 5, Hormone, Vitamine und Coenzyme – Autoren: Adam, Matti – ISBN:978-3-938802-83-0
  • Ernährung des Menschen – Autoren: Ibrahim Elmadfa, Claus Leitzmann – ISBN: 978-3-8252-8748-1
  • Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe : Prävention und Therapie mit Mikronährstoffen – Autoren: Biesalski, Hans-Konrad, Adam, Olaf – ISBN: 3-13-129371-3
  • Handbuch Vitamine : für Prophylaxe, Beratung und Therapie – Autoren: Pietrzik, Klaus, Golly, Ines, Loew, Dieter – ISBN: 978-3-437-31320-2
  • Supplemental Vitamins and Minerals for Cardiovascular Disease Prevention and Treatment – Autoren: Anusha Sunkara, Albert Raizner – Publikation: Methodist Debakey Cardiovasc J. 2019 Jul-Sep;15(3):179-184. – DOI: 10.14797/mdcj-15-3-179
  • The role of vitamins in cancer: a review – Autoren: Ana Catarina Mamede, Sónia Dorilde Tavares, Ana Margarida Abrantes, Joana Trindade, Jorge Manuel Maia, Maria Filomena Botelho – Publikation: Nutr Cancer. 2011;63(4):479-94. – DOI: 10.1080/01635581.2011.539315
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