
Inhaltsverzeichnis
- Symptome
- Symptome der akuten Magenschleimhautentzündung
- Symptome der chronischen Magenschleimhautentzündung
- Ursachen
- Diagnose und Untersuchungsmethoden
- Behandlung
- Prävention und Selbsthilfe
- Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
- Komplikationen und Langzeitfolgen
ICD-10: K29 Gastritis und Duodenitis
Ärztliche Anlaufstellen: Hausarzt, Allgemeinmediziner, Gastroenterologe
Typische Symptome der Gastritis

Bei einer Magenschleimhautentzündung können folgende Symptome auftreten:
- Magenschmerzen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Kopfschmerzen
- Völlegefühl
- Appetitlosigkeit
- häufiges Aufstoßen
- belegte Zunge
- Mundgeruch
- Sodbrennen
- Blähungen
- Durchfall
Die Intensität der Beschwerden kann individuell stark variieren. Manche Patienten zeigen nur leichte Symptome, während andere unter erheblichen Beeinträchtigungen leiden. Besonders bei älteren Menschen verläuft eine Gastritis häufig symptomarm oder mit untypischen Beschwerden.
Symptome der akuten Magenschleimhautentzündung
Typisch sind Bauchschmerzen, vor allem nach dem Essen. Häufig kommt es auch zu Übelkeit und Erbrechen. Im Gegensatz zu einer Lebensmittelvergiftung, die ähnliche Symptome hervorrufen kann, entwickelt sich eine Gastritis oft schleichend.
Die Betroffenen leiden häufig auch unter Kopfschmerzen, Völlegefühl und Appetitlosigkeit. Häufiges Aufstoßen ist ein weiteres charakteristisches Symptom. Eine belegte Zunge und neu auftretender Mundgeruch können ebenfalls auf eine Magenschleimhautentzündung hinweisen.
Die Beschwerden verstärken sich typischerweise nach der Nahrungsaufnahme, manchmal schon nach kleinen Mengen. Bei einer leichten akuten Magenschleimhautentzündung verschwinden die Beschwerden meist nach wenigen Tagen von selbst, wenn die auslösenden Faktoren beseitigt werden. Wenn die Beschwerden länger anhalten oder sich verschlimmern, ist ärztliche Hilfe erforderlich.
Symptome der chronischen Magenschleimhautentzündung
Eine chronische Magenschleimhautentzündung verläuft oft schleichend und bleibt zunächst unbemerkt. Viele Betroffene entwickeln keine oder nur geringe Beschwerden, wodurch die Erkrankung längere Zeit unentdeckt bleiben kann.
Ein frühes Anzeichen ist der so genannte „Hungerschmerz“. Dieser Schmerz tritt typischerweise bei leerem Magen auf, wenn längere Zeit nichts gegessen wurde. Die Betroffenen stellen oft fest, dass sie nur noch kleine Portionen vertragen. Sodbrennen, Blähungen und ein unangenehmes Druckgefühl im Brustbereich kommen als Begleitsymptome hinzu. Auch Durchfall kann auftreten.
Bei langjähriger chronischer Gastritis kann es zu oberflächlichen Schleimhautschäden kommen, die zu leichten Blutungen führen können. Diese chronischen Mikroblutungen können unbemerkt bleiben und langfristig zu Eisenmangel und Blutarmut (Anämie) führen. Die daraus resultierende Müdigkeit und verminderte Leistungsfähigkeit sind oft die ersten Anzeichen, die Betroffene zum Arzt führen.
Ursachen der Magenschleimhautentzündung
Die Ursachen der Gastritis sind vielfältig. Bei der akuten Form stehen meist äußere Faktoren im Vordergrund:
- Bestimmte Medikamente (besonders Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen)
- Alkoholkonsum
- Stress
- sehr scharfes oder fettreiches Essen
- Rauchen
- bestimmte Infektionen
Bei der chronischen Gastritis spielt vor allem eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori eine zentrale Rolle. Etwa 50 Prozent der Weltbevölkerung sind mit diesem Keim infiziert, der die Magenschleimhaut besiedelt und eine Entzündungsreaktion hervorruft.
Eine chronische Gastritis kann auch durch Autoimmunreaktionen entstehen, bei denen das Immunsystem körpereigenes Gewebe angreift.
Diagnose und Untersuchungsmethoden
Bei Verdacht auf eine Magenschleimhautentzündung führt der Arzt zunächst ein ausführliches Gespräch über die Beschwerden und typische Auslöser. Danach können verschiedene Untersuchungen folgen:
- Blutuntersuchungen zum Nachweis von Entzündungsmarkern und Antikörpern gegen Helicobacter pylori
- Atemtest oder Stuhltest zum Nachweis einer Helicobacter-pylori-Infektion
- Magenspiegelung (Gastroskopie) mit Entnahme von Gewebeproben
- Ultraschall des Bauchraums zum Ausschluss anderer Erkrankungen
Besonders wichtig ist die Magenspiegelung (Gastroskopie), bei der die Magenschleimhaut direkt betrachtet und Gewebeproben zur feingeweblichen Untersuchung entnommen werden können. So können Art und Schweregrad der Entzündung genau bestimmt werden.
Behandlung
Die Therapie richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Magenschleimhautentzündung:
Bei der akuten Gastritis steht zunächst die Beseitigung der auslösenden Faktoren im Vordergrund. Dazu gehören das Absetzen von magenschädigenden Medikamenten sowie der Verzicht auf Alkohol, Nikotin und reizende Nahrungsmittel.
Folgende Medikamente kommen zum Einsatz:
- Säureblocker (Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol oder Pantoprazol)
- Antazida zur Neutralisierung der Magensäure
- Schleimhautschützende Mittel
Bei einer Helicobacter-pylori-Infektion wird eine Eradikationstherapie durchgeführt, die aus einer Kombination aus Säureblockern und zwei bis drei verschiedenen Antibiotika besteht. Die Therapiedauer beträgt in der Regel ein bis zwei Wochen.
Bei der Autoimmungastritis können zusätzlich regelmäßige Vitamin-B12-Injektionen notwendig sein, da die Aufnahme dieses Vitamins gestört ist.
Prävention und Selbsthilfe
Um einer Magenschleimhautentzündung vorzubeugen oder den Heilungsprozess zu unterstützen, sind folgende Maßnahmen sinnnvoll:
- regelmäßige, kleine Mahlzeiten einnehmen
- auf stark gewürzte, fettreiche und säurehaltige Speisen verzichten
- Alkohol und Nikotin meiden
- Stress reduzieren
- Schmerzmedikamente nur in Absprache mit dem Arzt einnehmen
- bei Einnahme von magenschädigenden Medikamenten gleichzeitig magenschützende Mittel verwenden
Eine angepasste Ernährung mit leicht verdaulichen Speisen kann die Belastung des Magens verringern. Besonders schonend sind gekochtes Gemüse, fettarme Milchprodukte, mageres Fleisch und Fisch sowie Kartoffeln und Reis.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Ärztliche Hilfe ist angezeigt, wenn:
- Magenschmerzen länger als eine Woche anhalten
- Beschwerden trotz Selbstbehandlung nicht besser werden
- Blut im Erbrochenen oder im Stuhl auftritt (erkennbar an schwarzem, teerartigem Stuhl)
- Starke, plötzlich auftretende Schmerzen im Oberbauch bestehen
- Fieber hinzukommt
- eine deutliche Gewichtsabnahme erfolgt
- bei bekannter chronischer Gastritis neue oder verstärkte Symptome auftreten
Insbesondere bei älteren Menschen oder Patienten mit Vorerkrankungen sollten Magenbeschwerden frühzeitig abgeklärt werden, um Komplikationen zu vermeiden.
Komplikationen und Langzeitfolgen
Eine unbehandelte chronische Magenschleimhautentzündung kann zu verschiedenen Komplikationen führen:
- Magengeschwüre mit Blutungsrisiko
- Magenschleimhautatrophie (Rückbildung der Magenschleimhaut)
- Vitamin-B12-Mangel mit neurologischen Folgeschäden
- erhöhtes Risiko für Magenkrebs, besonders bei Helicobacter-pylori-Infektion
Deshalb sind eine frühzeitige Diagnose und eine konsequente Behandlung wichtig. Bei regelmäßiger Kontrolle und angepasster Lebensweise haben die meisten Patienten mit einer Magenschleimhautentzündung eine gute Prognose und können beschwerdefrei leben.